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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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öffnete. Sein Bruder blickte sich gehetzt um. Auf den ersten Blick war zu sehen, dass er nichts als ein Nervenbündel war. Die Haare waren wie immer millimeterkurz geschoren; zwischen ihnen glitzerten Schweißtropfen im Licht der Treppenhausbeleuchtung. Paul schien sich seit Tagen nicht rasiert zu haben; in den Barthaaren sammelten sich um die Mundwinkel Speisereste.
    »Du siehst aus wie ein Häufchen Elend.« Frank hätte am liebsten laut gelacht, weil sein Bruder wie ein ahnungsloses Schaf zur Schlachtbank lief und sich dadurch sogar noch Rettung erhoffte. Nur einen Augenblick lang war er entsetzt über seine eigenen Gedanken. Seine eigenen? Dann war da wieder die tiefe Gewissheit, das Richtige zu tun. Es war im Sinne von Molochos, dem Meister und Schöpfer.
    »Wie soll ich denn sonst aussehen?«, fuhr Paul ihn an. »Hast du mal einen von den Toten gesehen? Sie waren über und über von diesem klebrigen Zeug überzogen. So will ich nicht enden, kapiert?« Paul zuckte zusammen, als Frank hinter ihm die Tür ins Schloss warf. »Willst du mich ins Grab bringen, oder was?«
    Ja, wollte Frank antworten, doch da waren Gedanken in ihm, die ihn davon abhielten. Frag ihn nach dem Anführer des Kultes. Wir brauchen ihn. Wir wollen ihn. Wir müssen ihn töten.
    »Du hast gesagt, du hast mit Wilson gesprochen. Wo ist er?«
    Paul atmete geräuschvoll aus. »Was spielt das für eine Rolle, Frank? Du hast gesagt, du weißt, wie wir uns in Sicherheit bringen können. Ath’krala hat alle anderen geholt! Einen hab ich am Telefon sterben hören, kapierst du das? Er hat sich die Seele aus dem Leib geschrien, solange er das noch konnte!«
    »Wer versagt, muss den Preis dafür bezahlen«, sagte Frank kalt. »Die Dämonen kann man nicht hintergehen.«
    »Was redest du da?«
    »Das ist die Logik unserer Feinde«, wich Frank aus. »Bei dieser Denkweise müssen wir ansetzen. Wir müssen mit unserem Anführer zusammenarbeiten. Er weiß mehr als alle anderen.«
    »Ich habe keine Ahnung, wo er ist.«
    »Du hast ihn doch kontaktiert.«
    »Das geht erst morgen wieder – genau um Mitternacht. Dann wird er ans Telefon gehen, zumindest falls er das Land dann nicht schon verlassen hat.«
    Das genügt, dachten Horner und das Seuchengezücht, und laut sagte er: »Ich muss dir etwas zeigen.«
    Paul runzelte die Stirn. »Was ist nur los mit dir, Frank? Du bist so …« Paul brach ab. Er saugte tief die Luft ein. »Hier stinkt es, Frank … faulig und nach Moder. Das … aber das ist doch …«
    Frank griff nach dem Reißverschluss seiner Weste.
    Paul warf sich herum, sprang zur Tür. So sah er nicht mehr, wie Frank die Weste öffnete. Was zum Vorschein kam, war eine einzige dicke, sich windende, gelbliche Schleimmasse.
    Paul hielt die Klinke schon in der Hand, als ihn ein Faustschlag im Nacken erwischte. Er stöhnte und krachte gegen das Türblatt, sackte in die Knie. Doch er gab sich nicht geschlagen. Er wirbelte herum und boxte mitten in die Magengrube seines Bruders.
    Das war ein verhängnisvoller Fehler.
    Denn Frank Horner war auf diese Weise nicht mehr zu besiegen.
    Vielmehr spürte Paul nur, wie Horners Bauchdecke nachgab und seine Hand in der gallertartigen Masse des Seuchengezüchts verschwand …
    Rani Mahay und Danielle de Barteauliee hatten den Journalisten Ernst Hiefelmann in eine Kneipe eingeladen. Auf ihre Frage hin, ob er das Sekretariat des Wiener Morgens denn verwaist lassen könne, hatte er nur knapp gegrinst.
    Nun ließ er sich seine Gesprächsbereitschaft teuer bezahlen – in Form von Schnäpsen, die er in sich hineinkippte, wie andere Leute Wasser tranken. »Ich kann nicht glauben, dass es den armen Andreas erwischt hat.« Er hob einen weiteren Hochprozentigen, als wolle er auf seinen verstorbenen Kollegen anstoßen. »Er hat damals auf dem Schloss mitbekommen, dass dort ein Geschäftsmann auftauchte, ein geschniegelter Typ mit Anzug und Krawatte – einer, der aussah, als könne er mit einem Monatsgehalt das ganze Schloss kaufen, wissen Sie?«
    »Ich kann es mir vorstellen.« Rani nippte an einem Bier, während Danielle es vorzog, tatsächlich ein Wasser zu trinken.
    »Dieser Maler hat dem Schnösel etwas ausgehändigt und geglaubt, Andreas würde nichts bemerken. Aber Andreas war ein fixer Kerl.«
    Danielle nickte aufmunternd. »Wir haben ihn kennengelernt.« Wie sie ihn kennengelernt hatten, verschwieg sie allerdings – als Werkzeug des blutrünstigen Ektoplasma-Dämons Ri-la’rh.
    »Andreas wollte unbedingt herausfinden,

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