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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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der Körper jetzt? War dieses Leuchten vielleicht eine charakteristische Erscheinung dieser Wesen, die sich im Augenblick des Todes einstellte? In dieser Welt schien Björn jedenfalls nichts unmöglich.
    Das tote Geschöpf erinnerte von seinem Aufbau und seiner Form her an eine Spinne. Vom runden Zentralleib gingen etliche Extremitäten ab, die abgeknickt und an den Leib gezogen auf dem steinernen Boden ruhten. Ebenfalls ähnlich wie bei einer Spinne gab es keinen eigentlichen Kopf. Einige Augen saßen direkt auf dem Leib. Björn zählte sieben solcher Augen, die einen Kranz bildeten. Im Zentrum des Kranzes klaffte eine Öffnung, die wohl das Maul darstellte. Der Körper war an den meisten Stellen von dichtem Fell bedeckt und die Beine viel zu dicker, als sie bei einer Spinne dieses Ausmaßes normal gewesen wären.
    Björn kombinierte. Wahrscheinlich stammten auch die seltsamen Knochen, die er vorhin in der Hand gehalten hatte, von einem dieser Wesen. Deshalb auch das blaue Leuchten, das offenbar nachließ, je länger der Tod des Geschöpfes zurücklag.
    Björn kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken.
    Hinter ihm erklang ein Schaben und Kratzen.
    Und dann sah er im Augenwinkel eine huschende Bewegung im Nebel!
    Er wirbelte herum. Doch da war schon wieder nichts zu sehen.
    Ein hohes, fiependes Kreischen gellte durch das Knochental des Molochos. Etliche blaue Lichtbälle tauchten wie aus dem Nichts auf und sausten umher.
    Björn wollte sich schützend vor Anna stellen, doch dazu gab es keine Chance – die leuchtenden Wesen näherten sich von überall her.
    »Wir bekommen Besuch …«

 2. Kapitel
    »Das ist der ›Wiener Morgen‹?«, fragte Rani Mahay zweifelnd.
    Der blonde Junge, der sie in diese Seitengasse geführt hatte, grinste breit über sein sommersprossiges Gesicht. »Ihr wolltet doch das Redaktionsgebäude sehen. Sieht nicht gerade toll aus, was? Aber dafür kann ich ja nichts. Der Eingang ist um die Ecke.« Er streckte die Hand aus.
    Danielle reichte ihm einige Münzen.
    Der Junge ließ sie in seiner Jackentasche verschwinden und tippte sich gegen den Schirm seiner braunen Mütze, auf der ein eigenartiges Symbol abgedruckt war – ein weißes »Z«, von einem ebenso weißen Kreis umgeben, in dem direkt über dem Buchstaben eine kaum erkennbare kleine Krone ausgespart blieb. Wahrscheinlich das Zeichen einer Musikband, die gerade »in« war und von der Rani noch nie etwas gehört hatte. Dann drehte sich der Junge um und eilte davon.
    Danielle und Rani gingen an dem Gebäude aus unverputzten Mauersteinen vorbei. Kaum in Wien angekommen, hatte der Blick in ein Telefonbuch genügt, um herauszufinden, dass das Hauptgebäude der Zeitung, für die der tote Andreas Bottlinger geschrieben hatte, in einem der äußeren Bezirke der Stadt stand. Dort hatten die angegebene Straße jedoch nicht finden können. Erst der Junge hatte sie durch ein wahres Labyrinth aus ineinander verschachtelten Gassen geführt.
    Als sie um die Ecke bogen, schwanden die Befürchtungen des Inders, der Junge hätte sie auf den Arm genommen. Über einer doppelten Glastür prangte ein Schild, das den Besucher mit ausgebleichten Buchstaben darauf hinwies, dass sich hier die Redaktion des »Wiener Morgen« befand.
    Sie traten ein und standen in einem Korridor, von dem vier Türen abzweigten. Über der ersten auf der rechten Seite baumelte an zwei dünnen Schnüren ein Richtungspfeil aus gelbem Plastik.
    »Sekretariat«, las Rani Mahay und fügte mit ironischem Unterton hinzu: »Das wirkt in der Tat alles sehr professionell. Richtig vertrauenserweckend. Kein Zweifel, dass hier guter Journalismus betrieben wird.«
    Er öffnete die Tür.
    Er sah nicht wie erwartet eine gelangweilte Sekretärin mittleren Alters, sondern einen jungen Mann, der geschäftig auf eine Tastatur einhämmerte, als hinge sein Leben davon ab. Er sah seine beiden Besucher nur kurz an und wandte sich dann wieder dem Bildschirm zu.
    »Ja, wir betreiben guten Journalismus«, sagte der Mann beiläufig und bewies damit, dass er über ein gutes Gehör verfügte – er hatte Ranis Worte genau verstanden, obwohl er sie vor verschlossener Tür ausgesprochen hatte.
    »Hören Sie«, begann Rani, »wir suchen …«
    »Der ›Morgen‹ legt allerdings keinen Wert auf ein repräsentatives Gebäude, in dem viele Leute Zeit und Geld mit der Administration verplempern, während der Reporter vor Ort mit einem minimalen Budget auskommen müssen. Wir brauchen auch keine riesigen

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