Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos
selbst.
Meter um Meter schob sich Björn vorwärts. »Wie weit müssen wir noch?«, schrie er ihrem Führer entgegen. »Es ist für uns unerträglich …«
»Bald, bald schon wird es sein! Der Weg führt bald wieder vom Zentrum weg. Dann geht es nach oben … wird bald kühler … Die schöne Wärme ist dann fort …«
Schöne Wärme, dachte der Torrax. Der hat Nerven!
Björn fragte sich, ob er soeben Zeuge des ersten Scherzes des Baumwesens geworden war.
In der Tat dauerte es nicht mehr lange, bis sie die Brüstung um den Höhlendom wieder verließen und in einen Tunnel traten, der demjenigen glich, durch den sie hierhergelangt waren. Nur dass dieser aufwärts führte, der Oberfläche und damit dem Ausgang ins Dschungelland entgegen …
Björn war sich im Klaren darüber, dass der Ausgang dieses Höhlenlabyrinths keineswegs Sicherheit verhieß. An der Oberfläche konnten neue Gefahren lauern, allen voran Ath’krala, das anscheinend allgegenwärtige Seuchengezücht.
Bang fragte er sich, in welchem Maß es Ita-Sergaron wohl schon in Besitz genommen hatte …
8. Kapitel
»Was ist das?«, rief Alex, der junge deutsche Aussteiger an Bord der Santa Johanna, entsetzt aus.
Er wollte nach dem schleimigen Etwas auf seiner Hüfte greifen, doch Rani packte seine Hand und bog sie nach oben.
»Lass ja die Finger davon! Es darf sich nicht ausbreiten, sonst bist du verloren!«
»Verloren …? Was heißt das?« Alex’ Gesicht verzog sich zu einer Grimasse des Ekels und der Angst. »Was ist das für ein Teufelszeug?«
»Der Begriff passt ganz gut«, meinte Rani bitter. »Bleib ganz ruhig, wir werden dafür sorgen, dass du es wieder loswirst.« Er versuchte, Zuversicht in seine Stimme zu legen, obwohl er keineswegs sicher war, dass Alex überhaupt noch vor dem Seuchengezücht zu retten war. Allerdings lag der Zeitpunkt des Befalls noch nicht lange zurück, das gab ihnen Hoffnung. Die Infektion stand erst am Anfang, es war nicht zu befürchten, dass Ath’krala bereits über das sichtbare Maß hinaus von Körper und Geist des Deutschen Besitz ergriffen hatte.
»Dann beeilt euch«, presste Alex heraus. »Ich will dieses eklige Zeug nicht auf mir haben! Was ist das überhaupt? Es ist so verdammt kalt … Ist das irgend so ein Militärexperiment oder so was? Ist wohl schief gelaufen, was?« Er kicherte hysterisch, sein Atem ging hastig.
»Beruhige dich«, forderte Danielle. »Sonst wirst du noch anfangen zu hyperventilieren. Schließ die Augen.«
»W-was hast du vor?«
Dieselbe Frage stellte sich Rani Mahay auch, doch er schwieg, um den Befallenen nicht noch weiter zu beunruhigen. Sollte Alex nur denken, sie hätten alles unter Kontrolle, hätten dies schon hundert Mal getan und wüssten genau, was sie zu tun hatten – Routine eben.
»Schließ die Augen«, wiederholte die Tochter des Comte de Noir, diesmal schärfer als zuvor. »Nun mach schon!«
»Wollt ihr mir das Ding raus schneiden oder was?« Alex wich zurück, stieß jedoch schon nach wenigen Zentimetern gegen das Geländer. Er stützte sich mit beiden Händen ab. Unter ihm brodelte das schäumende Meer. Der Fahrtwind trieb die den rußigen Rauch, der aus den Aufbau drang, hinter dem sie sich vor neugierigen Blicken verbargen, direkt über ihren Köpfen hinweg; über dem Meer zerfaserte er zu grauen Wolken, die sich bald verloren.
»Unsinn«, rief Danielle. »Und nun vertrau mir – na los!«
»Gut …«, stotterte Alex und schloss die Augen.
»Rani kommt jetzt zu dir und legt dir die Hände auf die Augen. Erschrick nicht.«
»Aber was …«
»Du brauchst keine Angst zu haben … Du sollst nur nicht sehen, was ich tue. Es wird nicht wehtun.« Nach den letzten Worten formte sie ein weiteres mit den Lippen, nur für Rani sichtbar: Hoffentlich.
Alex wehrte sich nicht, als Ranis Hand sich über seine Augen legte.
»Gut so«, meinte Danielle und fixierte mit ihren Blicken das Seuchengezücht auf Alex’ Haut.
Zu dem Fahrtwind gesellte sich ein strudelnder Sog, der von Danielles Händen ausging, die sie mit eigenartiger Fingerstellung auf das Seuchengezücht richtete.
Rani verstand – sie manipulierte mit ihren Hexenkräften das Element Luft …
Der Windsog verstärkte sich, zog an Alex’ Haut, dass sich diese nach vorne wölbte, als hätte sie jemand mit einer Zange gepackt und würde ziehen … Sie war elastisch genug, um einige Zentimeter nachzugeben.
»Verflucht, was macht ihr da?«, fragte Alex, mit deutlich spürbarer Panik in der Stimme.
Rani
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