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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich beugen müssen … Der Weg ist eng und die Pforte schmal!«
    Anna Huber fühlte sich einsam, so schrecklich einsam, verloren in der Weite der finsteren Düsternis.
    Das fahlgelbe, kranke Leuchten hatte irgendwo vor ihr seinen Weg gestoppt – sie konnte nicht schätzen, wie weit von ihr entfernt. Es fehlten die Vergleichsmöglichkeiten oder Bezugspunkte in der völligen Dunkelheit, die nur durch das Leuchten selbst in einem eng begrenzten Umfeld diffus erhellt wurde.
    Das gelbe Etwas pulsierte, schickte mit jeder Ausweitung ein dumpfes Leuchten aus, das – nichts aus der Finsternis riss. Überhaupt nichts … Es war, als schwebe Anna in einem leeren Raum, einer Höhlenkathedrale, in die noch nie ein Lichtstrahl gefallen war.
    Sie schwebte?
    Oder – lag sie?
    Es gab nichts, das ihr darüber Auskunft gegeben hätte. Sie fühlte nichts. Es war, als ob sie keinen Körper mehr hätte, oder als ob ihr Fleisch tot wäre, roh und gefühllos, ohne Verbindung zu ihrem Gehirn.
    Sie fragte sich zum tausendsten Mal, wie lange sie diese Tortur noch durchhalten würde, ohne den Verstand zu verlieren. Zwar ging mit der seltsam tauben Gefühllosigkeit auch einher, dass sie wenigstens nicht von Schmerzen geplagt wurde, aber sie war weit davon entfernt, dies als Vorteil zu begreifen. Fast sehnte sie sich nach einem Körperteil, das wehtat, das ihr bewies, dass sie überhaupt noch einen Körper besaß …
    Dann wieder sagte sie sich, dass sie ruhig bleiben, einfach abwarten musste. Wer auch immer sie an diesen Ort gebracht hatte, würde sich früher oder später zeigen, denn es musste einen Grund dafür geben, dass sie hier war. Außerdem würde Björn nicht eher ruhen, als dass er sie gefunden hatte, davon war sie zutiefst überzeugt.
    Wieder und wieder rief sie sich die letzten Ereignisse ins Gedächtnis. Doch sie konnte sich kaum noch erinnern. Sie war mit Björn und dem Torrax unterwegs gewesen … dann ein Angriff … War da nicht eine affenartige Kreatur gewesen, über und über mit diesem widerwärtigen Schleim bewachsen, der dicke, ineinander verknotete Stränge auf seinem Fell bildete?
    Aber der Affe konnte sie nicht an diesen Ort der Finsternis gebracht haben, er war doch nur ein Tier gewesen, ohne eigenen Sinn und Verstand. Eine plumpe Kreatur …
    Und dann – erfüllte sich ihr Wunsch.
    Plötzlich fühlte sie wieder einen Teil ihres Körpers. Sie fror an ihrer linken Wade, der Muskel verhärtete sich. Es war kalt … so kalt … so entsetzlich und wunderbar kalt.
    Als sie den Blick wendete, sah sie, dass das fahle Leuchten zwar seine Position nicht geändert hatte und näher gekommen war – aber dass es gewachsen war. Ein Ausläufer ragte vom unteren Ende der Erscheinung bis zu Annas Bein. Genau bis zu der Stelle, an der so unendlich fror.
    Da wusste sie, dass das Seuchengezücht sie berührte …
    Das Spinnenwesen huschte so schnell durch die dichten Nebelschwaden, dass Björn kaum folgen konnte. Er rannte und hielt dabei das Schwert des Toten Gottes vorsorglich erhoben. Wer wusste schon, was im Nebel lauerte – und sei es nur ein umherirrender Torrax, der bereits die Kontrolle über sich verloren hatte.
    Sein Atem ging schwer, und der Schweiß auf seinem Gesicht vermischte sich mit Wassertropfen, die durch den Nebel auf seiner Haut kondensierten. »Warte«, rief er irgendwann, als er das Tempo nicht mehr halten konnte.
    »Keine Zeit«, gellte es von dem voranrasenden Wesen – und nicht nur von ihm.
    »Keine Zeit«, hallte es auch von links, rechts … aus allen Richtungen.
    Dann kamen sie.
    Eine ganze Armee der Spinnenartigen. Erst nur als wirbelnde, springende Lichtbälle zu erkennen, dann wurden sie immer klarer, immer deutlicher.
    Sie kreisten die beiden ein, doch sie gingen nicht zum Angriff über, wie Björn es im ersten Augenblick befürchtet hatte. Sie trieben sie nur zur Eile an. »Schneller …« – »Ihr müsst euch beeilen!« – »Nebel macht den Baum krank …« – »Wir sehen schon die Anzeichen des Irrsinns …« – »Der Wahn greift nach ihm …«
    Björn blieb nur eins – er musste den Aussagen vertrauen. Und er konnte nur hoffen, dass sie schnell genug waren. Sonst stand dem Hundertsten ein grausiges Schicksal bevor. Als Xarrot würde er über den Weg des Verderbens schreiten, sich irgendwo im Steinland einwurzeln und auf Opfer lauern, die der Leichenorden ihm in die Äste trieb.
    Ein Schlag hämmerte in seinen Rücken.
    Der Angriff kam so plötzlich, dass Hellmark vornüberstürzte. Er

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