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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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riss noch die Arme vor, um den Sturz abzufangen, die Klinge des Schwertes schrammte über den Felsboden, Funken flogen …
    … doch er prallte nicht auf.
    Ein dünner, biegsamer Ast wickelte sich um seine Taille, Ausläufer schoben sich blitzschnell unter seine Brust und hoben ihn vom Boden.
    Björn schwebte, und ebenso gehetzte wie gequälte Gedanken drangen in ihn ein.
    Noch bin ich da, Björn Hellmark … aber da ist eine Dunkelheit am Rand meines Bewusstseins. Fühlst du sie? Merkst du, wie sie in mich eindringt und mich zerreißen will?
    Er öffnete sich, weitete die Verbindung zu dem Torrax und spürte tatsächlich das Grauen, das diesen zu überwältigen drohte. Ein schwarzer, lichtloser Irrsinn, voll dämonischer Grausamkeit. Björn kannte diese Präsenz – es war die Aura des Dämonischen, die Aura, mit der sein einstiger Todfeind Molochos den Torrax zu vergiften suchte …
    Die Aura war so stark, dass Björn unwillkürlich Zweifel an Molochos’ Tod kamen. Wie konnte er tot sein, wenn er ihn hier in Itaron so deutlich spürte? Nein, Molochos lebte. Er war nicht mit normalen Mitteln zu töten, nicht einmal mithilfe des Singenden Fahsaals, mit dem Björn ihm auf der Erde den Garaus gemacht hatte. Molochos lebte und triumphierte, und er würde ewig leben und triumphieren …
    Björns Gedanken verwirrten sich. Der bösartige Einfluss, der durch den Torrax auf ihn überzugreifen drohte, manipulierte seinen Verstand, versuchte ihm einzuflüstern, dass der Kampf verloren war, dass es besser war, aufzugeben und sich nicht gegen die Beeinflussung zu wehren …
    Aber Björn kämpfte. Er versuchte, den Einfluss zurückzudrängen.
    Und tatsächlich – seine Unterstützung schien auch dem Torrax zugutezukommen. Björn spürte eine Welle der Hoffnung, die ihn überflutete … um sogleich wieder von düsteren Gedanken verdrängt zu werden. Björn begriff, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Er konnte die Verwandlung des Torrax verlangsamen, aber er konnte sie nicht aufhalten.
    Schneller, Björn …
    Die Leuchtspinnen und der Torrax rasten durch das Knochental, verließen den Hauptweg und kletterten in atemberaubender Geschwindigkeit eine Seitenwand hoch. Die Spinnenwesen sprangen von Felsüberstand zu Felsüberstand, das Baumgeschöpf dehnte und streckte seine Wurzeln, fand noch in den winzigsten Ritzen Halt.
    Unter Björn huschte der Boden hin, er sah Brocken und Knochenberge dahinziehen und musste eingestehen, dass er diesen Weg aus eigener Kraft unmöglich in solcher Geschwindigkeit hätte zurücklegen können.
    Wieder spürte Björn, wie die Gedanken des Torrax sich verdunkelten. Björn begriff, dass es seine eigene Unkonzentriertheit war, die dem Baumwesen den Kampf schwerer machte. Björn versuchte, ihm beizustehen. Ihm zu helfen, sich gegen den unheimlichen Einfluss zu wehren.
    Der Torrax schrie vor Schmerz. Es war ein lautloser Ruf, der allein in Björns Kopf ertönte. Gleichzeitig fühlte sich Björn enger umklammert. Der Griff des Torrax trieb ihm die Luft aus den Lungen. Und die Finsternis um den Geist des erhabenen Baumwesens nahm zu. Wahnsinn sickerte in es ein … drohte es gänzlich zu überfluten und hinwegzureißen.
    »Lass es nicht zu!«, schrie Björn.
    Molochos … der Widersacher – mein Geist zersplittert … ich …
    »Lass mich los! Tu es nicht! Du bringst mich um!«
    Ein weiterer, von Grauen geprägter Schrei, dann fühlte sich Björn losgelassen. Er stürzte, trieb durch die Wucht der Geschwindigkeit noch weiter vor, prallte hart auf und schrammte über den Boden. Das Gestein riss ihm die Gesichtshaut auf. Er versuchte die schmerzhafte Rutschpartie zu stoppen, schlug um sich, um Halt zu finden. Das Schwert verhakte sich irgendwo, sein Körper erhielt einen Stoß. Ein heftiger Schmerz am Knie, als er gegen einen Felsbrocken stieß.
    Dann lag er still.
    Der Torrax schob sich langsam auf ihn zu, die Krone neigte sich.
    Äste ragten wie Dolche auf Björn zu, abgebrochene und zersplitterte Enden.
    Björn warf sich zur Seite, fragte sich schon, ob dies sein Ende war … doch dann empfing er beruhigende Gedanken. Da ist der Weg aus dem Nebel – ein Höhleneingang … Wir müssen hinein, Björn. Noch bin ich nicht verloren. Noch … noch – nicht!
    Er beobachtete, wie sich das gewaltige Baumgeschöpf sich kleiner und kleiner machte, wie die Äste sich regelrecht ineinanderfalteten. Bald war es kaum mehr höher als zwei Meter, doch auch ebenso breit, ein nahezu kugelförmiges Etwas aus dicht an

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