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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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das Zündrädchen des Feuerzeugs ratschen.
    »Bist du bereit?«, wiederholte er die Frage.
    Danielle nickte mit zusammengepressten Lippen.
    »Es wird nicht lange dauern«, sagte Rani, halb zu Danielle, halb zu dem bewusstlosen Alex, der ihn nicht hören konnte.
    Die Tochter des Comte de Noir streckte die hohle Hand über das Geländer und krümmte die Finger wie zu Krallen. Ihr Arm begann zu zittern.
    Dann schoss eine Wasserfontäne aus dem Meer wie eine Säule hoch, bis sie ihre Hand berührte. »Mach schon«, presste Danielle zwischen den zusammengebissenen Zähnen heraus.
    Rani beugte die Hand, senkte die Flamme, bis sie das mit Benzin übergossene Seuchengezücht auf Alex’ Haut berührte.
    Sofort puffte eine Flamme hoch.
    Schwarzer Qualm wölkte.
    Alex schreckte aus der Ohnmacht hoch und schrie.
    Rani presste ihn auf den Boden. »Noch nicht«, rief er Danielle zu.
    Alex brannte. Die Flammen loderten hoch. Sein Schrei wurde unmenschlich, panisch, von nacktem Grauen erfüllt. Sein Leib zuckte.
    Das Seuchengezücht wand sich in der Feuerwand, löste sich von seinem Opfer, kroch durch die Flammen, schmolz und zerfiel zu Staub.
    »Jetzt!«, brüllte Rani.
    In derselben Sekunde riss Danielle die Hand zurück, führte sie mitten in die Flammen.
    Die Wassersäule folgte ihr, als sei sie mit Danielles Hand verwachsen. Das Meerwasser strömte auf die Flammen und löschte sie augenblicklich.
    Alex’ Augen weiteten sich fassungslos. Bald lag er in einer Pfütze. Das Wasser schien aus Danielles Hand zu strömen, bis diese die Faust schloss.
    Dann war es vorbei.
    »Keine Spur mehr von dem Seuchengezücht.« Rani besah sich erleichtert den Patienten. Die Haut war verbrannt und schlug Blasen, doch nur auf einem etwa handtellergroßen Bereich. Sie war stark gerötet, zum Teil geschwärzt, an einer Stelle mit weißlichem Ruß oder Staub bedeckt.
    »Entschuldige«, sagte Danielle. »Es musste sein. Leider konnten wir uns deine Einwilligung nicht mehr holen oder für bessere Bedingungen sorgen. Jetzt kann sich der Arzt um dich kümmern – mit einer Verbrennung wird er zurechtkommen. Etwas Salbe, ein guter Verband … bald bist du wie neu. Hätten wir es nicht getan, wärst du spätestens morgen tot gewesen. Halt dir das vor Augen, ehe du uns verurteilst.«
    Alex schnappte nach Luft, schwieg aber. »Ihr … ihr könntet mich zum Krankenzimmer begleiten. Kann sein, dass wir den Arzt erst suchen müssen. Er ist nicht immer auf seinem Posten.«
    »Wirst du uns helfen, Wilson zu finden?«, fragte Rani.
    Alex nickte. »Warum – tut er das?«
    »Er ist es nicht selbst«, stellte Danielle klar. »Was wir dir über Dämonen gesagt haben, entspricht leider der Wahrheit. Er wird von ihnen gejagt. Warum, das würde zu weit führen. Vielleicht hat er etwas, das sie haben wollen … oder er hat es eben nicht mehr. Ich weiß es nicht. Aber es muss irgendetwas mit der Insel Sibuyan zu tun haben.«
    Auch Rani hatte sich schon mal die Frage gestellt, ob Wilson die ›Chronik der Totenpriester‹ womöglich bei seinem letzten Besuch vor einem Monat auf der Insel versteckt hatte. Warum sonst sollte er jetzt, im Augenblick der höchsten Gefahr, gerade hierher zurückkehren? Wollte er die Chronik wieder in seinen Besitz bringen? Oder sie zerstören, weil sie die Rache der Dämonen über ihn und seinen Kult gebracht hatte?
    Diese Fragen würde nur er selbst ihnen beantworten können.
    Wenn sie ihn fanden und er dann noch lebte.
    Alex zog das Hemd über die verbrannte Hautstelle und stöhnte. Dann ergriff er Ranis Hand, der ihm half, wieder aufzustehen. Seine Knie zitterten.
    »Wir werden dem Arzt eine gute Geschichte auftischen müssen«, sagte Danielle.
    Alex schüttelte den Kopf. »Ich kenne ihn ganz gut. Ein Scheinchen sollte reichen, seine Neugier zu besiegen. Hier ticken die Uhren anders als in Europa.«
    Der Inder hob die Stirn. »Ich bewundere dich, Alex – du hältst dich erstaunlich gut.«
    Alex stieß ein unterdrücktes Lachen aus. »Ich hab in meinem Leben so viel durchgemacht, das glaubst du gar nicht. Was meinst du, warum ich mich auf eine abgeschiedene Tropeninsel zurückgezogen habe? Doch nicht nur, weil es dort das Paradies ist … auch, weil es eine Menge Leute gibt, die mich dort nie finden werden und weil dort keiner Fragen stellt, wenn man einfach nur in Ruhe leben will. Das bisschen Geld, das ich brauche, kann ich mir leicht zusammenkratzen.«
    Als sie sich dem Krankenzimmer näherten, war sofort zu hören, dass der Arzt sehr

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