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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Er rappelte sich auf und ließ es zu, dass der Torrax ihn abermals ergriff und sich in die Baumkrone setzte. Während sie weitermarschierten, dachte Björn nach. Seine Gedanken wanderten dabei immer wieder zu dem scheußlichen Gezücht zurück. Selten war ein Gegner für ihn buchstäblich so schwer greifbar gewesen. Die amöbenhafte Masse breitete sich in tausenden Einzelteilen über ein ganzes Land aus – wie sollte er sie bekämpfen? Oder blieb ihm tatsächlich nichts anderes übrig, als sich immer wieder attackieren zu lassen und mit mehr oder weniger großer Mühe zu überleben und dabei stets einen winzigen Teil seines Gegners zu zerstören?
    Er gab sich keinen Illusionen hin. Irgendwann würden ihm die Kräfte ausgehen und er würde Ath’krala zum Opfer fallen. Dann konnte er sich nicht mehr wehren und auch der Hundertste stand irgendwann nicht mehr bereit, um ihm beizustehen.
    Und doch musste es irgendeinen Ausweg geben. Bislang hatte Hellmark noch jede Gefahr überwunden und jedem dämonischen Angriff getrotzt. Diesmal allerdings schien es, als hätte sein ärgster Feind Molochos eine perfekte Todesfalle ersonnen – die selbst nach seiner eigenen Vernichtung noch höchst wirksam war!
    »Momentan bleibt nichts weiter, als Anna wieder zu finden und zu befreien«, sagte Björn resignierend. »Das war unsere ursprüngliche Absicht, und dieses Ziel dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.«
    Im Hain steht deine Chance am größten, Antwort zu erhalten.
    »Wie weit ist es noch?«
    Wir sind schon da … Sagte ich nicht, dass der Serga den Hain vom Rest des Landes isoliert? Alle Geschöpfe akzeptieren das – sie wissen, dass dies unsere Privatsphäre ist und dass niemand uns stören sollte.
    Sie liefen los, und je weiter das Rauschen des Flusses hinter ihnen zurückblieb, umso erstaunter war Björn, dass auch die anderen Geräusche des Dschungels nach und nach verstummten. Hier zwitscherten keine Vögel mehr in den Baumwipfeln, hier keckerte und knurrte es nicht mehr … All die Geräusche, die die ganze Zeit über allgegenwärtig gewesen waren, fehlten auf einmal.
    Alle Geschöpfe akzeptieren unsere Privatsphäre, hatte der Hundertste behauptet. Mit einem Mal wurde Björn klar, in welcher Harmonie die Torrax mit den übrigen Dschungelgeschöpfen lebten. Umso schrecklicher musste es für den Hundertsten sein, dass das Seuchengezücht die gesamte Natur überwucherte. Was mussten die Torrax fühlen, wenn sie Zeuge wurden, wie sich das Geflecht nach und nach den gesamten Dschungel, Baum für Baum, einverleibte?
    Es ist noch weitaus schlimmer, erwiderte der Hundertste, und Björn bemerkte erst jetzt, dass er seine letzten Gedanken so frei und offen gedacht hatte, dass sie auch den Torrax erreichten. Was du hier siehst, sind keine gewöhnlichen Bäume, Björn … In unserem Hain gibt es nur uns.
    »Dies alles sind – Torrax?«
    Sieh doch genau hin – öffne deinen Geist, um unsere Auren zu empfangen.
    Doch so sehr sich Björn auch konzentrierte, er fühlte nichts. Er hätte einen Torrax nicht von einem gewöhnlichen Baum unterscheiden können. Er hatte immer vermutet, wenigstens ein untrügliches Merkmal zu kennen. »Sagtest du nicht, jeder aus deinem Volk trägt die Früchte, die es mir ermöglichen, mit ihm in telepathischen Kontakt zu treten?«
    So ist es … aber jeder hat seine eigene Fruchtform entwickelt. Manche sind groß wie meine, manche winzig klein. Andere Torrax wiederum geben einen Teil ihres Harzes, wenn sie mit einem Wesen in Gedankenaustausch treten wollen.
    Plötzlich kam in den vermeintlichen Baum neben Björn Bewegung. Um ihn, Björn, kümmerte sich der Torrax jedoch nicht, sondern verschlang einige seiner Äste mit denen des Hundertsten.
    Die Blätter raschelten.
    Hellmark beobachtete das eigenartige Begrüßungszeremoniell. Ihm blieb nichts als abzuwarten. In Gedanken versunken lehnte er sich gegen den Stamm – und schreckte zurück, als ihm klar wurde, dass dies nicht nur ein Baum war …
    Es war besser, er hielt einen Höflichkeitsabstand. Ein anderes Intelligenzwesen hätte er schließlich auch nicht ohne Grund, nur aus Lust und Laune als Stütze missbraucht. Er schreckte auf, als ihm einige Beeren auf den Kopf prasselten. Eine hüpfte über seine Schulter und rollte ein Stück den Arm hinab, ehe sie zu Boden fiel.
    Eine Beere?
    Björn bückte sich und nahm das unscheinbare rote Ding in die Hand. Er rollte sie nachdenklich zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Nun iss sie schon, meldete sich

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