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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ist die erste aus der Luxusklasse, die befallen ist.«
    »Es gibt Hoffnung«, sagte Rani. »Unser Freund Alex war ebenfalls befallen, aber wir haben ihn befreit.«
    »Wie?«
    Der Inder presste die Lippen zusammen. Ihre Methode war kaum zur Nachahmung zu empfehlen … und sie hatten Alex nur retten können, weil die Infektion mit dem Seuchengezücht noch nicht über das Grundstadium hinausgekommen war. Auch der Einsatz der Dämonenmaske brachte nichts – wenn sie wirkte, hatte Ath’krala bereits seinen Wirt durch und durch befallen. Zwar starb dann das Seuchengezücht, doch auch der Mensch war rettungslos verloren.
    »Wo sind die Opfer?«, fragte Danielle de Barteauliee.
    »Ich habe sie im hinteren Bereich … nun ja …«
    »… zusammengetrieben?«, fragte Rani.
    »Isoliert«, sagte der Mediziner. »Um sie herum soll eine Quarantänezone von einigen Metern eingehalten werden. Wobei schon das Wort Quarantäne ein Witz ist … von echter Isolierung kann keine Rede sein. Mir fehlen auf dem Schiff jede effektiven Hilfsmittel.«
    »Gehen wir hin.«
    Sie schritten an den zahlreichen Passagieren vorbei, die stumm auf ihren Schlafplätzen lagen oder saßen. Irgendwo heulte ein Kleinkind und seine Mutter redete mit einem Wortschwall auf es ein. Sonst war es geradezu unheimlich still, wenn man bedachte, wie viele Menschen hier auf engem Raum zusammengepfercht waren.
    Rani spürte, wie etwas an seinem Hosenbein zupfte. Er drehte sich und senkte den Blick. Ein abgemagerter Arm ragte aus einem der Metallbetten; die dünne Hand umklammerte noch immer den Stoff der Hose. Dann schauten ihn große, kugelrunde Kinderaugen an. Das Mädchen fragte ihn etwas, doch er verstand kein Wort.
    »Sie will wissen, ob Sie gekommen sind, um ihrem Bruder zu helfen«, übersetzte der Arzt. »Sie denkt wahrscheinlich, Ausländer, darunter sogar eine Frau mit weißer Haut, können Wunder wirken. Die Leute hier sind abergläubisch, man kann ihnen die einfachsten medizinischen Tatsachen nicht erklären, weil sie sich seit Generationen irgendeine mythische Erklärung für gewisse Symptome zurechtgelegt haben.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wenn ein Kind eine Hasenscharte hat, liegt das ihrer Meinung nach daran, dass es sich im Mutterleib den Daumen gegen den Mund gerammt hat … Wenn man ihnen erklärt, dass sie nur während der Schwangerschaft genügend Vitamine zu sich nehmen müssen, glauben sie das nicht. Es gibt in diesen Breitengraden eine Frucht, die genau diese Vitamine enthält, aber sie essen sie nicht, weil sie nicht an die Wirkung glauben. Viel eher glauben sie an einen Fremden, der auftaucht und Wunder wirkt.«
    »Dann sagen Sie dem Kind«, meinte Danielle, »dass wir gekommen sind, um seinem Bruder zu helfen. Und dass ich wirklich Wunder wirken kann.«
    »Danielle …«, wisperte Rani.
    »Wir müssen den Leuten ein Zeichen geben«, sagte sie auf Deutsch, wohl in der Hoffnung, dass niemand diese Sprache verstand. »Wenn sie keine Hoffnung haben, wird schon bald eine Panik ausbrechen, wenn die ersten Opfer vom Seuchengezücht ganz überzogen sind. Noch glauben sie vielleicht an etwas Harmloses, aber das wird schon bald vorbei sein.«
    Das Mädchen lächelte und legte sich wieder hin, als der Arzt Danielles erste Worte übersetzt hatte.
    Sie gingen weiter – und der Mediziner sprach die beiden auf Deutsch an. »Ich habe übrigens in Deutschland studiert. Das heißt, ich habe jedes Wort verstanden, das sie zu Ihrem Begleiter gesagt haben. Was soll das heißen, Seuchengezücht? Nun rücken Sie schon mit der Sprache raus!«
    »Später, Doktor … später … Lassen Sie uns erst die Patienten sehen.«
    Statt einer Antwort streckte der Philippino den Arm aus.
    Er wies auf eine Gruppe von verhärmten Gestalten, die zusammengekauert auf den metallenen Gestellen saßen. Einige der Männer und Frauen starrten auf einen Körperteil – Füße, Beine, Arme – der befallen war. Nur ein Kind war unter ihnen, ein Junge, der höchstens sechs Jahre alt sein konnte.
    Rani schnürte es das Herz zusammen.
    Im Gesicht des Jungen, quer über der linken Wange, pulsierte das Gezücht. Als er sie sah, drehte er den Kopf. Am ganzen Hinterkopf konnte man die Haare nicht mehr sehen … Es gab nur noch eine einzige schleimige Masse.
    »Er war der erste«, sagte der Arzt. »Zumindest der erste, der es gesagt hat. Bei ihm ist es kaum zu übersehen. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass es viele weitere Befallene gibt, die die Stellen ängstlich unter ihren Kleidern

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