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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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sehr.«
    »Während Verbitterung über das eigene Los einem die Freude an vielem nehmen kann, so erwirbt man doch auch einen ganz neuen Sinn für Humor. Da es die Hauptquelle meiner Belustigung dieser Tage ist, neige ich dazu, die Momente zu genießen.«
    Lochlan fand, dass er ihm daraus keinen Vorwurf machen konnte. Er war jemand, der gerne lachte, wenn es Grund dazu gab. Bracken reichte dem Händler die Münzen.
    Nachdem sie die Geschäfte erledigt hatten, fanden sie die Frauen und Bryce auf dem Waldboden sitzend und sich mit einem Würfelspiel die Wartezeit vertreibend. Lochlan blieb stehen. Er konnte sich keine Dame und bestimmt keine Prinzessin vorstellen, die sich ihrer selbst so sicher war, dass sie auf der Erde Platz nehmen würde, um zu spielen. Doch genau das hatte Catarina getan, und sie wirkte wie die beiden anderen höchst zufrieden damit.
    Bracken verneigte sich leicht vor Catarina. »Ihr Reittier erwartet Euch, Mylady.«
    Catarina lächelte, als sie aufstand, um sich das Pferd anzusehen. »Was für ein Prachtstück.« Sie tätschelte dem Wallach den Kopf, dann rieb sie ihm den Hals. Das Tier schien vollkommen zufrieden damit, ihre Zuneigung zu empfangen. Nicht dass Lochlan dem Pferd daraus einen Vorwurf machte. Er würde liebend gerne selbst von dieser Frau gestreichelt.
    Lochlan nahm den Futtersack von seiner Satteltasche. »Vermutlich sollten wir ihn erst einmal füttern, ehe wir aufbrechen.«
    Bracken stimmte dem zu. »Ja, es würde uns nichts nützen, wenn er vor Hunger zusammenbricht.«
    »Und sicherlich würde es mir auch meinen Tag verderben«, warf Catarina gut gelaunt ein. »Ich verspüre nicht den Wunsch, ein armes, wehrloses Tier umzubringen, besonders eines, das so schön ist.«
    Das Pferd warf stolz den Kopf hoch, als verstünde es jedes Wort.
    Nachdem es gefressen hatte, saßen sie alle auf und setzten die Reise fort. Lochlan sagte nicht viel, während Julia, Bryce und Catarina sich gegenseitig aufzogen.
    Ihre Vertrautheit und Freundschaft führten ihm vor Augen, wie sehr ihm seine eigenen Brüder fehlten. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie einsam er auf seiner Reise war. Er hatte sich wochenlang mit niemandem unterhalten, hatte nur sich selbst als Gesellschaft gehabt. Nicht dass es ihn störte, aber das hier war doch wesentlich besser, als mit seinem Pferd zu reden.
    »Erzählt uns von Schottland, Lord Lochlan«, bat Julia und riss ihn aus seinen Gedanken. »Ich habe gehört, es ist ein wildes, ungezähmtes Land, wo die Männer sich kaum wie Menschen kleiden.«
    Catarina lachte. »Offensichtlich tun sie das doch. Sieh dir nur Lochlan an. Er sieht... doch gar nicht so seltsam aus.«
    Er lächelte. »Verglichen mit was? Nach dem, was ich bei anderen Völkern gesehen habe, sind wir Schotten die am besten gekleideten Männer im weiten Rund.« Er blickte zu Julia. »Es ist Gottes eigenes Land, Mädchen. Man hat nie etwas Schöneres zu Gesicht bekommen. Die Hügel und Berge erheben sich wie die Rücken von Riesen, die sich zu dem klarsten, blauesten Himmel recken, den Ihr je gesehen habt.«
    »Ich kann es gar nicht erwarten, dorthin zu kommen.«
    Catarina lachte leise. »Ich kann beinahe die Heide auf der Zunge schmecken, wenn du von Schottland sprichst.«
    »Ich würde nicht dazu raten, die Heide zu kosten«, wandte Lochlan nicht ganz ernst ein. »Bei deinem Glück vergiftest du dich daran.«
    »Na, dann lieber nicht.«
    Sie ritten den ganzen restlichen Tag und hielten erst in der Abenddämmerung an. Lochlan ging auf die Jagd, um etwas zum Abendessen zu besorgen, während die anderen das Lager für die Nacht aufschlugen. Er brauchte nicht lange, um zwei Hasen zu erlegen. Er band sie zusammen und machte sich auf den Weg zurück.
    Als er an den Bach kam, der unweit ihres Lagerplatzes durch den Wald floss, an dem er sich die Hände waschen wollte, hörte er Catarinas Stimme, wie sie seinen Namen sagte.
    »Lochlan ist ein wenig ernst.«
    Er wusste, es war nicht richtig, sie zu belauschen, aber sie sollte auch nicht über ihn reden. Der Ansicht, dass zwei Fehler einander ausglichen, schlich er näher, bis er Julia und Catarina am Bachufer knien und sich die Gesichter waschen sah.
    »Er wirkt sehr zurückgezogen«, erklärte Julia. »Als ob da etwas in ihm ist, das ihn schmerzt.«
    »Er sorgt sich um seinen vermissten Bruder und seine Familie, denke ich.«
    »Vielleicht, aber ich habe schreckliche Geschichten über seinen Vater gehört. Man sagt, der MacAllister sei wahnsinnig gewesen. Denkst du,

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