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MacBest

Titel: MacBest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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GESAGT ODER? fragte er vorsichtig.
    »Wie bitte?«
    KEINE VORAHNUNGEN? VIELLEICHT SELTSAME TRÄUME? IRGENDWELCHE VERRÜCKTEN WAHRSAGER, DIE DIR IN DEN STRASSEN ETWAS ZUGERUFEN HABEN?
    »Sollten sie mich etwa darauf hinweisen, daß ich bald sterbe?«
    NEIN, WAHRSCHEINLICH NICHT, erwiderte Tod. DAS WÄRE ZUVIEL ERHOFFT. SIE ÜBERLASSEN ES IMMER MIR.
    »Wer?« fragte Verence verwirrt.
    DAS SCHICKSAL, DIE VORSEHUNG UND ALLE ANDEREN.
    Tod legte dem König die Hand auf die Schulter. WIE DEM AUCH SEI:ICH FÜRCHTE, DU MUSST EIN GEIST WERDEN.
    »Oh.« Er blickte an seinem – Körper hinab, der recht fest wirkte – bis jemand hindurchmarschierte.
    REG DICH NICHT AUF DESHALB.
    Verence sah, wie man seine steife Leiche ehrerbietig aus dem Saal trug. »Ich werd’s versuchen«, sagte er.
    DAS IST ANERKENNENSWERT.
    »Ich bezweifle, ob ich der Sache mit den weißen Laken und Ketten gewachsen bin«, fuhr der König fort. »Verlangt man von mir, daß ich dauernd stöhne und schreie?«
    Tod zuckte mit den Schultern. MÖCHTEST DU? fragte er.
    »Nein.«
    DANN WÜRDE ICH MIR DARÜBER KEINE GEDANKEN MACHEN. Tod holte eine Sanduhr unter dem schwarzen Umhang hervor und betrachtete sie aufmerksam.
    JETZT MUSS ICH MICH SPUTEN, sagte er, drehte sich abrupt um, hob die Sense und verließ den Saal, indem er durch die Wand ging.
    »He, warte!« Verence lief ihm nach.
    Tod blickte nicht zurück. Der König folgte ihm durch die Mauer und spürte dabei keinen Widerstand – es war so, als schreite er durch Nebel. »Ist das alles?« entfuhr es ihm. »Ich meine, wie lange bin ich ein Geist? Warum soll ich ein Geist sein? Du kannst mich doch nicht einfach so zurücklassen.« Verence verharrte und hob einen gebieterischen, halb durchsichtigen Zeigefinger. »Bleib stehen! Ich befehle es dir!«
    Tod schüttelte kummervoll den Kopf und trat durch die nächste Wand. Der verstorbene König eilte ihm so würdevoll wie möglich nach und erreichte die hochgewachsene Gestalt, als sie den Sattelgurt eines großen weißen Rosses festzurrte. Das Pferd stand auf dem Wehrgang des Schlosses und trug einen Futtersack.
    »Du kannst mich nicht einfach so zurücklassen!« wiederholte er, obwohl es ihm an Überzeugung mangelte.
    Tod wandte sich ihm zu.
    DOCH, ICH KANN, antwortete er. DU BIST UNTOT, WEISST DU. GEISTER BEFINDEN SICH IN DER WELT ZWISCHEN LEBEN UND TOD. DAFÜR BIN ICH NICHT ZUSTÄNDIG. Er klopfte Verence auf die Schulter. SEI UNBESORGT. ES DAUERT KEINE EWIGKEIT.
    »Gut.«
    ES KÖNNTE DIR ALLERDINGS WIE EINE EWIGKEIT ERSCHEINEN.
    »Wie lange muß ich ein Geist sein?«
    BIS DU DEIN SCHICKSAL ERFÜLLT HAST, NEHME ICH AN.
    »Und woher soll ich wissen, worin mein Schicksal besteht?« fragte der König mit wachsender Verzweiflung.
    KEINE AHNUNG, TUT MIR LEID.
    »Nun, wie kann ich es herausfinden?«
    SOLCHE DINGE OFFENBAREN SICH IRGENDWIE, HABE ICH GEHÖRT, sagte Tod und schwang sich in den Sattel.
    »Und bis dahin muß ich hier spuken.« Der König sah sich auf dem Wehrgang um. »Vermutlich ganz allein. Ist jemand in der Lage, mich zu sehen?«
    OH, DIE ÜBERSINNLICH BEGABTEN. NAHE VERWANDTE.UND NATÜRLICH KATZEN.
    »Ich hasse Katzen.«
    Tods Gesichtsausdruck verhärtete sich etwas – wenn das möglich war. Für einen Sekundenbruchteil zeigte sich im blauen Leuchten der leeren Augenhöhlen ein rötliches Strahlen.
    ICH VERSTEHE. Der Tonfall wies darauf hin, daß der Tod für Katzenhasser noch zu gut war. SICHER GEFALLEN DIR GROSSE HUNDE.
    »Ja, das stimmt.« Verence starrte mißmutig ins Morgengrauen. Seine Hunde – er würde sie wirklich vermissen. Und es sah nach einem guten Jagdtag aus.
    Er fragte sich, ob Geister auf die Jagd gingen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht, dachte er. Ähnliches galt für Essen und Trinken, und das fand Verence noch deprimierender. Er mochte große laute Bankette und hatte so manches gutes Bier geschlabbert. 1 Auch einige schlechte, wenn er darüber nachdachte. Meistens war er erst am nächsten Morgen imstande gewesen, den Unterschied festzustellen.
    Niedergeschlagen trat er nach einem Stein und beobachtete trübsinnig, wie der Fuß hindurchging. Keine Jagd mehr, weder mit Hunden noch mit Falken, keine Feste, keine Zechereien … Verence begriff langsam, daß die Freuden des Fleisches ohne das Fleisch kaum der Rede wert waren. Die Tatsache, daß er nicht mehr lebte, munterte ihn keineswegs auf.
    EINIGE LEUTE MÖGEN ES, GEISTER ZU SEIN, sagte Tod.
    »Hmm?« erwiderte der König schwermütig.
    EIGENTLICH IST ES GAR

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