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Mace Windu und die Armee der Klone

Mace Windu und die Armee der Klone

Titel: Mace Windu und die Armee der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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weil die Regierung der Balawai mithilfe von geostationären Satelliten jegliche Kom-Übertragung sofort lokalisieren konnte. So koordinierten sie ihre Aktionen durch ein System der Macht-Kommunikation, das kaum höher entwickelt war als Rauchsignale.
    Als Nick alt genug zum Kämpfen war, hatte sich der Sommerkrieg längst zu einer Tradition, fast zu einem Sport entwickelt: Im späten Frühjahr, wenn die Berge nach den langen Winterregenfällen wieder passierbar waren, schlössen sich die abenteuerlustigen jungen Männer und Frauen der Korunnai auf ihren Grasern zu ihrem jährlichen Überfall auf die Balawai zusammen. Die Balawai hingegen beluden ihre Dampfkriecher und zogen aus, um sich ihnen entgegenzustellen. Jeder Sommer wurde zu einem Albtraum von Hinterhalt und Gegenhinterhalt, von Dampfkriechersabotage und Graser-Jagd. Einen Monat bevor der Herbst wieder den Regen brachte, kehrten alle nach Hause zurück.
    Um sich auf das nächste Jahr vorzubereiten.
    So erklärte sich Depas verwirrender Erfolg zum Teil, erkannte Mace: Sie brauchte die Guerillaarmee gar nicht erst aufzubauen. Sie hatte bereits eine vorgefunden.
    Blutrünstig und hungrig.
    »Euer Klonkrieg, wen kümmert der schon? Glaubt Ihr, jemand auf Haruun Kal würde sich auch nur den Rotz in seiner Nase dafür interessieren, wer auf Coruscant regiert? Wir töten die Seppys, weil die den Balawai Waffen und Ausrüstung liefern. Die Balawai unterstützen die Seppys, weil sie solchen Kram wie diese Geschützschiffe von ihnen bekommen.
    Umsonst. Früher mussten sie die kaufen und von Opari holen. Versteht Ihr. Das hier ist unser Krieg, Meister Windu.« Nick schüttelte den Kopf voller amüsierter Verächtlichkeit. »Ihr seid doch nur auf dem Durchmarsch.«
    »Bei dir klingt es beinahe, als handele es sich um einen Riesenspaß.«
    »Beinahe?« Nick grinste zu ihm herunter. »Es ist der größte Spaß, den man nüchtern haben kann. Und eigentlich muss man gar nicht so nüchtern sein, wie Lesh zeigt.«
    »Ich gebe zu. dass ich nicht viel über Krieg weiß. Aber ein Spiel ist es bestimmt nicht.«
    »Natürlich ist es das. Die Punkte zählt man nach den Leichen.«
    »Das ist widerlich.«
    Nick zuckte mit den Schultern. »Hey, ich habe Freunde verloren. Menschen, die meine Familie waren. Aber wenn man sich von der Wut innerlich auffressen lässt, verdummt man nur und wird ebenfalls umgebracht. Möglicherweise zusammen mit den Menschen, die dir etwas bedeuten. Und Furcht ist genauso übel: Wer zu vorsichtig ist, kommt genauso schnell um wie der Leichtsinnige.«
    »Deine Antwort darauf ist also, so zu tun, als wäre es ein Spaß?«
    Nicks Grinsen wurde verschlagen. »Ich tue nicht so. Ich muss es zum Spaß machen. Ich muss den Teil in mir aufspüren, dem es gefällt.«
    »Dafür haben die Jedi einen Namen.«
    »Ja?«
    Mace nickte. »Die dunkle Seite.«

    Nacht.
    Mace saß mit gekreuzten Beinen vor seinem Minizelt und flickte einen Riss in seiner Hose, der entstanden war, als er eine Messingkrautpflanze gestreift hatte. Den manipulierten Datenblock hatte er an seinen Oberschenkel gelehnt: der Bildschirm lieferte gerade genug Licht, damit er nähen konnte, ohne sich zu stechen. Das Durastahlgehäuse war inzwischen mit schwarzem Schimmel überzogen und zeigte den Beginn ernsthafter Pilzschäden, doch war das Gerät für den Dschungel von Haruun Kal ausgestattet und funktionierte weiterhin.
    Sie hatten ihre Mahlzeit aus Käse und geräuchertem Fleisch beendet. Die Korunnai nahmen ihre Waffen im Dunkeln auseinander und imprägnierten die verwundbaren Oberflächen mit Portaak-Bernstein. Sie unterhielten sich leise: Größtenteils tauschten sie ihre Meinung über das morgige Wetter und den Ritt am nächsten Tag aus, und darüber, ob sie Depas HBF-Gruppe erreichen würden, ehe sie von einer Luftpatrouille erwischt wurden.
    Als Mace mit Nähen fertig war, packte er seine Handnähmaschine ein, beobachtete die Korunnai schweigend und hörte ihrem Gespräch zu. Nach einer Weile nahm er den Aufnahmestab des Datenblocks, schaltete ihn an und fummelte einen Augenblick herum, um das Kodierprogramm einzustellen. Anschließend hielt er den Aufnahmestab dicht an den Mund und sprach sehr leise.

    Aus dem persönlichen Tagebuch von Mace Windu

    In den Tempelarchiven habe ich Geschichten über den Krieg gelesen, aus den frühen Tagen der Republik und davor. Diesen Aufzeichnungen zufolge reden Soldaten im Lager endlos über ihre Eltern oder ihre Liebsten, über das Essen, das sie gern

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