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Mace Windu und die Armee der Klone

Mace Windu und die Armee der Klone

Titel: Mace Windu und die Armee der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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hätten, oder den Wein, den sie gern trinken würden. Über ihre Pläne nach dem Krieg. Bei den Korunnai kommt nichts davon zur Sprache. Denn für die Korunnai gibt es kein »nach dem Krieg.« Der Krieg ist alles, was für sie existiert. Keiner von ihnen ist alt genug, um sich an etwas anderes zu erinnern. Sie gestatten sich nicht einmal, vom Frieden zu träumen. Wie bei dieser Todessenke, an der wir heute vorbeigekommen sind. Tief im Dschungel lenkte Nick unseren Graser vom Weg ab, um eine tiefe Bodenspalte zu umgehen, in der das Buschwerk unglaublich dicht wuchs. Ich brauchte ihn nicht zu fragen, weshalb Eine Todessenke ist eine tiefer gelegene Stelle, an der sich die giftigen Gase, die schwerer als Luft sind, sammeln, wenn sie von den Vulkanen talabwärts ziehen. Der Kadaver eines Grasers lag an ihrem Rand, die Schnauze befand sich nur einen Meter unterhalb der sauberen Luft, die ihn gerettet hätte. In der Umgebung sahen wir weitere Kadaver: Faulkrähen, Jacunas und andere Aasfresser, die ich nicht kannte - alle angelockt vom falschen Versprechen des Dschungels auf eine leichte Mahlzeit.
    Ich sagte etwas in der Art zu Nick. Der lachte nur und nannte mich einen Balawai-Dummkopf.
    »Es gibt keine falschen Versprechen«, meinte er. »Sondern überhaupt keine Versprechen. Der Dschungel verspricht nichts. Er existiert. Das ist alles. Diese kleinen Ruskakks sind nicht in eine Falle gegangen. So sind die Dinge hier nun mal.« Nick sagte, vom Dschungel wie von einem Lebewesen zu sprechen -ihm die metaphorischen Aspekte einer Person zu geben -, sei eine Eigenschaft der Balawai. Deshalb kommen sie hier draußen auch so leicht zu Tode.
    Die Metaphorik vernebelt das Denken: Wenn man vom Dschungel wie von einem Lebewesen spricht, behandelt man ihn auch so. Man glaubt, man könne den Dschungel überlisten, ihm vertrauen oder sich mit ihm anfreunden, ihn täuschen oder mit ihm feilschen. Und dann geht man drauf. »Nicht, weil der Dschungel dich umbringt. Verstanden? Sondern weil er das ist, was er eben ist.« So lauteten Nicks Worte. »Der Dschungel tut nichts. Er ist lediglich ein Ort. Ein Ort, wo viele Wesen leben. und alle sterben. Sich etwas zurechtzuphantasieren - oder sich einzureden, der Dschungel sei etwas, das er gar nicht ist - führt zum Tode. Das ist die Lektion, die Ihr heute von mir umsonst bekommt«, sagte er. »Vergesst sie nicht.« Ganz bestimmt nicht. Ich habe das Gefühl, dass sich diese Lektion auch auf den Krieg anwenden lässt. Aber wie kann ich aufhören, mir einzureden, dieser Krieg sei etwas, was er nicht ist? Bisher weiß ich nicht einmal, was richtiger Krieg wirklich ist. Bisher habe ich nur ein paar Eindrücke.
    Riesig. Unbekannt und unerkennbar. Lebendige Dunkelheit. Tödlich wie dieser Dschungel. Und meinem Führer kann ich nicht vertrauen.

    Tag.
    Mace stand in einem Universum aus Regen.
    Als würden die Bäume und Farne und Blumen am Fuße eines hohen Wasserfalls wachsen, prasselte der Regen mit einem Getöse durch Blätterwerk und Zweige, dass man sich nur noch schreiend unterhalten konnte. Dagegen war keine noch so wasserdichte Kleidung gefeit; in weniger als einer Minute war Mace bis auf die Haut durchnässt. Er nahm es auf Korun-Art hin: gelassen. Seine Kleidung würde trocknen und er selbst auch. Mehr Sorgen bereiteten ihm seine Augen; er musste sie mit beiden Händen abschirmen, damit er in dem Wolkenbruch etwas sehen konnte. Und die Sicht betrug sowieso nur wenige Meter.
    Es genügte gerade, dass er die Leichen erkennen konnte.
    Sie hingen mit den Köpfen nach unten und mit seltsam abgewinkelten Ellbogen, weil die Hände auf dem Rücken gefesselt waren. Lebende Greifblätter rankten sich um ihre Knöchel und hielten sie in sechs Metern Höhe über dem Boden, niedrig genug, damit eine Dschungelkatze wie die, die ein Akk bei Mace' und Nicks Ankunft verscheucht hatte, sie mit einem Satz erreichen konnte.
    Mace zählte sieben Leichen.
    Vögel und Insekten hatten sich ebenso über sie hergemacht wie die Dschungelkatzen. Die Toten hingen dort schon eine Weile. Im dumpfen Dämmerlicht und donnernden Regen. Metall war nicht das Einzige, von dem sich die hiesigen Schimmelpilze ernährten. Anhand der farblosen Fetzen, die von ihrer Kleidung übrig geblieben waren, konnte man nicht einmal unterscheiden, ob es sich um Männer oder Frauen handelte. Mace war nicht einmal ganz sicher, ob es Menschen waren.
    Er stand unter ihnen und schaute den beiden, die noch Köpfe hatten, in die leeren

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