Mace Windu und die Armee der Klone
Blutfieber glühte in Mace' Herz. Vastor bewegte sich mit der nachdenklichen Bedrohlichkeit eines jungen Rancor auf ihn zu. Ich sehe Flammen in deinen Augen, Jedi Mace Windu: im Grün des Dschungels und im Purpur der Sturmwolken. Ich höre Echos des Blutdonners in deinen Ohren.
Er brachte die gekrümmten Rückseiten der vibrierenden Schilde zusammen und erzeugte ein ohrenbetäubendes Kreischen, bei dem es Mace kalt den Rücken hinunterlief; sein kämpferisches Grinsen enthüllte Zähne, die scharf gefeilt waren, so scharf wie die einer Dschungelkatze. Du hast dich
entschieden, mir das Leben zu nehmen.
»Ich werde nicht zulassen, dass du diesen Kindern etwas antust«, wiederholte Mace.
Vastor schüttelte grinsend den Kopf. Ich habe kein Interesse an ihnen. Ich führe keinen Krieg gegen Kinder.
Mace' Antwort war ein grimmiger Blick auf Terrels Leiche.
Er war Manns genug zu töten, bedeutete Vastors Schulterzucken. »Er war Manns genug zu sterben. Was er getan hat, zählt nicht als Kriegshandlung, sondern war Mord. Was hätte ich tun sollen? Schau dich um, doshalo: Hast du in diesem Dschungel ein Gefängnis gesehen?«
»Wenn«, presste Mace durch die Zähne, »dann hätte ich dich hineingeworfen.«
Aber stattdessen stehst du da und keuchst vor Hoffnung und Furcht.
»Jedi fürchten sich nicht«, erwiderte Mace. »Die Hoffnung habe ich auf Coruscant zurückgelassen.«
Du hoffst, ich werde die Kinder bedrohen. Du fürchtest, ich werde es nicht tun. Du hoffst, ich gebe dir einen Grund, mich zu töten. Du fürchtest, ohne diesen Grund zu handeln.
Mace starrte vor sich hin.
Er blickte auf sein Spiegelbild in Vastors summenden Schilden, als würde er seinen eigenen Bruchpunkt betrachten.
Was Vastor gesagt hatte: Es entsprach der Wahrheit. Es entsprach alles der Wahrheit.
Er brannte im Blutfieber: Er sehnte sich danach, den lor pelek zu töten, wie dieser es mit Terrel getan hatte. Und aus dem gleichen Grund. Als er sich zwischen Vastor und die Kinder gestellt hatte, wollte er nicht unschuldige Leben verteidigen.
Er hatte einen entschuldbaren Mord geplant.
Einen perfekten Jedi-Mord.
Als würde ihm eiskaltes Wasser ins Gesicht geschüttet, wurde er plötzlich aus einem Traum gerissen: Nun wirkte der flammenerhellte Bunker zum ersten Mal real. Vastor war jetzt menschlich, nur ein Mann; ein Mann mit großer Kraft, ohne Frage, aber nicht mehr die Verkörperung der Dunkelheit des Dschungels. Terrel war ein Junge gewesen, noch ein Kind, ja, aber ein Junge, an dessen toten Armen bis zum Ellbogen Chalks und Beshs Blut glänzte.
Bis jetzt hatte Mace sie - und überhaupt diese ganze Welt und alles, was er hier erlebt hatte - mit den Augen eines Jedi betrachtet: Er sah abstrakte Kraftmuster im wirbelnden Helldunkel der Macht, einen Rhythmus von Gut und Böse. Seine Jedi-Augen hatten ihm nur das gezeigt, wonach er suchte.
Ohne es zu wissen, hatte er einen Feind gesucht. Jemand, den er bekämpfen konnte. Jemand, der für diesen Krieg verantwortlich war.
Jemand, dem er die Schuld zuweisen konnte. Jemand, den er töten konnte. Jetzt allerdings.
Er schaute Vastor mit diesen neuen Augen an, die er zum ersten Mal geöffnet hatte.
Vastor erwiderte den Blick aufmerksam. Einen Moment später löste sich die Anspannung des lor pelek mit einem Seufzer, und er senkte die Waffen. Du hast dich entschieden, mich leben zu lassen, bedeutete sein wortloses Knurren. Zunächst.
Mace sagte: »Es tut mir Leid.«
Was? Vastor wirkte verwirrt. Als Mace nicht antwortete, zuckte er mit den Schultern. Nun, da ich dir ohne Gefahr den Rücken zuwenden kann, werde ich gehen. Der Kampf ist vorüber. Ich muss mich um unsere Gefangenen kümmern.
Er wandte sich der Bunkertür zu. Hinter ihm sagte Mace: »Ich werde es nicht zulassen, dass du Gefangene tötest.«
Vastor blieb stehen und blickte über die Schulter zurück. Wer hat etwas davon gesagt, Gefangene zu töten? Einer meiner Leute? Im Schein von Mace' Klingen nahmen seine Augen einen wilden Glanz an. Keine Sorge. Ich weiß, wer es war. Überlasse ihn mir.
Ohne ein weiteres Wort stolzierte Vastor hinaus in die feuererhellte Nacht.
Mace stand in der flackernden Dunkelheit, wo nur seine Klingen Licht lieferten. Nach einer Weile wurden seine Hände an den Aktivierungsplatten der Griffe taub, und seine Klingen lösten sich in nichts auf.
Nun warfen nur mehr die Feuer draußen einen blutroten Schein an die Decke des Bunkers.
Beiläufig fiel ihm auf, dass Besh und Chalk nicht sehr stark aus
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