Mach doch - Roman
quollen. Schon waren die ersten Flammen zu sehen.
Lauren hatte immerhin die Geistesgegenwart, das Auto am Straßenrand zu parken, um die Zufahrt für die Feuerwehr frei zu machen. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, während sie darauf wartete, dass Jason wieder auftauchte. Endlich vernahm sie ein Martinshorn, und gleich darauf kam ein Einsatzwagen angerast. Die Männer sprangen heraus und begannen sogleich, mit dem Löschschlauch zu hantieren.
Sie stand daneben und verfolgte es mit einem bangen Gefühl. Hoffentlich ging Jason kein Risiko ein und hielt einen gebührenden Abstand vom Brandherd! Endlich sah sie ihn mit Trouble im Arm aus dem Haus kommen.
Dankbar und erleichtert lief sie ihm über den Rasen entgegen und umarmte ihn. »Danke!«, sagte sie und übersäte sein Gesicht mit Küssen.
»Gern geschehen. Er saß im Arbeitszimmer am Fenster, im vorderen Teil des Hauses. Das war natürlich das letzte Zimmer, in dem ich nachgesehen habe, weil er sich dort sonst nie aufhält«, berichtete Jason außer Atem. Er wirkte unversehrt.
»Du hast meinen Kater gerettet!«
Obwohl die Situation mehr als ernst war, sah Jason schmunzelnd auf sie hinunter.
»Was gibt es denn da zu grinsen?«, fragte sie ihn.
»Erst neulich wolltest du ihm noch einen neuen Besitzer suchen, und jetzt nennst du ihn deinen Kater?«, sagte Jason kopfschüttelnd, während sich das undankbare Tier in seinen Armen wand.
Lauren hätte alles gegeben, um an seiner Stelle zu sein, aber Trouble mochte es offenbar nicht, wenn man ihn festhielt. Er protestierte hörbar und sprang schließlich auf den Boden.
»Verzeihung … «Ein Feuerwehrmann kam auf sie zu.
»Ja?«, fragte Lauren.
»Sind Sie Miss Perkins?«
Sie nickte.
»Hallo, Jason.«
»Tag, Frank.« Jason begrüßte seinen Bekannten mit einem Nicken. »Was habt ihr herausgefunden?«
»Dass die Brandursache im Sicherungskasten draußen in der Vorhalle zu suchen ist.«
Jason musterte ihn nachdenklich.
Lauren wusste genau, was er dachte. »Aber Rocco De Martino hat behauptet, die elektrischen Leitungen seien in Ordnung. Das war im Grunde das Einzige, das nicht erneuert werden musste!«
»Tja, dann hat sich offenbar jemand daran zu schaffen gemacht.«
»Am Sicherungskasten?«, stieß Lauren hervor.
»Es war also ein Sabotageakt?«, fragte Jason zur selben Zeit.
Der Feuerwehrmann nickte. »Sieht ganz danach aus. Bis morgen früh sollte uns der endgültige Bericht vorliegen. Ach ja, noch etwas: Habt ihr bemerkt, dass einige der Fenster zugeklebt sind? Wir mussten eines einschlagen, um ins Haus zu gelangen. Und wir mussten den Hintereingang aufbrechen, wie das bei einem Brand meistens der Fall ist. Tut uns leid.«
Lauren schüttelte den Kopf und hob eine Hand, als wollte sie das alles lieber gar nicht hören. Jason sah ihr an, dass sie den Tränen nahe war. Kein Wunder, bei den zahlreichen Problemen, die dieses Haus mit sich brachte. Er ergriff ihre Hand und drückte sie, was ihm einen dankbaren Blick von ihr eintrug.
»Ich muss euch bitten, das Haus nicht zu betreten, bis wir wissen, ob es auch sicher ist. Sie werden sich vorübergehend eine andere Bleibe suchen müssen, Miss Perkins.«
»Ich … «
»Sie kann bei mir übernachten«, schaltete sich Jason ein.
Lauren nickte. »Gut, ich schlafe bei Jason.«
Frank grinste. »Du hast immer noch den Dreh raus, Corwin.«
»Ich müsste allerdings kurz in die Küche, um der Katze frisches Wasser und Futter hinzustellen«, wandte Lauren ein.
Jason fand es süß, wie sehr ihr der schwarze Streuner ans Herz gewachsen war.
Frank nickte. »Solange wir noch hier sind, kein Problem. Grüß deinen Vater von mir, Jason.«
»Mach ich.«
»Morgen erstatten wir Anzeige bei der Polizei«, versprach Frank noch, dann ging er um das Haus herum nach hinten.
Kaum war er weg, drehte sich Lauren zu Jason und sagte: »Was zum Teufel ist hier los? Wer hat sich am Sicherungskasten zu schaffen gemacht, und wer hat die Fenster zugeklebt?«
Jason zuckte die Achseln. »Ich verstehe das alles auch nicht. Hör mal, heute können wir ohnehin nicht mehr viel unternehmen. Vielleicht können wir morgen Licht in die Angelegenheit bringen. Aber dafür müssen wir ausgeschlafen sein.«
»Schlaf allein wird uns zwar nicht weiterhelfen, aber er wird mir guttun«, erwiderte sie düster, mit hängenden Schultern und niedergeschlagener Miene.
Jason legte ihr eine Hand auf den Rücken. »Dann lass uns jetzt zu mir fahren.« Dort konnte er sie wenigstens ein bisschen
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