Mach doch - Roman
Stimmung zwischen ihnen nicht ruinieren. Stattdessen beugte er den Kopf und drückte ihr einen so leidenschaftlichen, fordernden Kuss auf die Lippen, als wollte er sie bei lebendigem Leib verschlingen.
Mit einem leisen Seufzer lehnte sie sich an ihn, sodass er durch den dünnen Hemdstoff hindurch ihre harten Knospen spüren konnte. Gott, wie er sie begehrte. Er sehnte sich danach, in ihr zu sein und zu spüren, wie ihr heißes Fleisch, ihre Muskeln ihn umschlossen.
Doch sie hatte im Augenblick andere Prioritäten, und er war entschlossen, das zu respektieren, auch wenn es ihm schier unmenschliche Kräfte abverlangte.
Er machte sich von ihr los und stellte zufrieden fest, dass ihr Blick vor Verlangen verschleiert war. Sie betrachtete ihn mit schief gelegtem Kopf und feuchten Lippen, versonnen, ja, verträumt.
Zweifellos hätte sie sich umstimmen lassen, doch Jason rief sich die Regel in Erinnerung, die sie aufgestellt hatte. »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen«, ermahnte er sie. »Du gehst jetzt wohl besser duschen, sonst kommen wir heute nicht mehr außer Haus.«
Sie schloss die Augen, und ihrer Kehle entrang sich ein enttäuschter Seufzer. »Du hast Recht, wir müssen los.«
»Aber ich werde es heute Abend wiedergutmachen«, versprach Jason.
Ein sinnliches Lächeln huschte über ihr Gesicht.
»Ich werde dich daran erinnern«, sagte sie, dann ließ sie ihn stehen und lief ins Bad.
Er blieb erregt zurück.
Und während er die Kaffeekanne ausspülte, sann er noch etwas über ihre Beziehung nach, und darüber, warum sie nicht auf Dauer zusammenbleiben konnten. Das größte Hindernis war Lauren selbst. Ihre Karriere war bereits vorprogrammiert. Paris wartete, und damit ein glamouröses Leben, in dem für ihn kein Platz war. Sie hatte deutlich signalisiert, dass sie dieser Stadt und den Erinnerungen, die damit verbunden waren, den Rücken kehren würde, sobald sie das Haus ihrer Großmutter verkauft hatte.
Was für eine Ironie des Schicksals. Vor zehn Jahren war er es gewesen, der ein Ziel vor Augen und keine Zeit für sie gehabt hatte. Diesmal war es umgekehrt; diesmal wurde er zurückgelassen.
Wie er sie beneidete!
Er vermisste es, morgens aufzuwachen und zu wissen, dass er mit allem, was er tat, ein bestimmtes Ziel anstrebte. Er vermisste den Adrenalinkick. Arbeit als Selbstzweck, damit konnte und wollte er sich nicht begnügen. Nach Laurens Rückkehr hatte er sich eingeredet, sie zu erobern sei sein neues Ziel, aber er wusste, er hatte sich selbst in die Tasche gelogen. Er brauchte mehr.
Im Augenblick lauteten seine Ziele: zusehen, dass Lauren ihre Deadline einhalten konnte, und herausfinden, wer der Feuerteufel gewesen war.
Und was dann?
Lauren wappnete sich innerlich, als sie sich dem Haus ihrer Großmutter näherten. Sie verspürte nicht die geringste Lust, sich die Schäden anzusehen, die das Feuer hinterlassen hatte, aber ihr blieb nichts anderes übrig. Je eher sie sich ein Bild gemacht hatte, desto rascher konnte sie entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Sie bogen um die Ecke und hielten in der Auffahrt, in der bereits ein ihr unbekannter Wagen parkte. »Wer kann das sein?«
»Mein Vater und Onkel Hank«, stöhnte Jason und schüttelte den Kopf. »Uns bleibt wirklich nichts erspart. Bist du bereit, dich ihnen zu stellen?«
Die beiden Männer stiegen aus dem Wagen.
Lauren sah an sich hinunter. Es machte ihr überraschenderweise nichts aus, dass sie ihre Stilettos trug, kombiniert mit einer Jogginghose mit Kordelzug und einem viel zu weiten T-Shirt von Jason. Die einzige Alternative wäre das goldene Kleid gewesen, das sie gestern Abend getragen hatte.
Sie zuckte die Achseln. »Ich bin ausgeschlafen und frisch geduscht, ich kann es mit der ganzen Welt aufnehmen. «
Oder jedenfalls mit Jasons Teil der Welt.
Viel schlimmer konnte es ohnehin nicht mehr kommen. Nach dem Brand bezweifelte sie mehr denn je, dass sie die Renovierungsarbeiten noch rechtzeitig beenden würde, aber sie würde sich so richtig ins Zeug legen und es zumindest versuchen.
Jason beugte sich zu ihr rüber und küsste sie auf die Wange. »Du bist unglaublich.«
Seine Worte ließen ein warmes Gefühl in ihr aufsteigen. »Du aber auch.«
Er half ihr ohne Murren dabei, ihre Probleme zu lösen, als wären es seine eigenen, er bot ihr eine Schulter zum Anlehnen, und nachts fungierte er als ihre persönliche Wärmflasche. Es war beängstigend, wie rasch sie sich daran gewöhnt hatte, dass er ihr Fels in der Brandung
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