Mach doch - Roman
des Babys sorgte.
Das Telefon klingelte. Hoffentlich musste er nicht länger arbeiten!
Doch es war Amber.
»Rate mal, was passiert ist«, rief sie überdreht.
»Was?«
»Jason hat angerufen und gefragt, ob ich ihm ein Restaurant in Boston empfehlen kann. Er will Lauren zum Essen ausführen. Heute Abend. Sie werden also außer Haus sein.«
Oje. Gabrielle ahnte bereits, was jetzt kam. »Ich fahre da heute ganz sicher nicht mehr hin. Ich habe etwas Besseres vor.«
Sie zog sich die Decke über den nackten Busen.
Im selben Augenblick hörte sie, wie ein Schlüssel ins Haustürschloss gesteckt wurde. »Da kommt Derek«, flüsterte sie.
»Na, dann denk dir eine Ausrede aus und mach dich auf den Weg. Du musst irgendetwas anstellen. Etwas, das keinen allzu großen Schaden anrichtet.«
»Wozu? Jason verbringt doch bereits die Nächte dort, und außerdem will er mit Lauren fein essen gehen.«
Gabrielle war es jetzt wichtiger, mit ihrem Mann ins Bett zu gehen, als sich in das Liebesleben ihres Schwagers einzumischen.
Amber schnaubte. »Man weiß nie, wofür es gut ist. Womöglich flippt Onkel Edward demnächst vollends aus, oder Lauren bekommt kalte Füße. Wir müssen bloß Jasons Misstrauen wecken, ihm das Gefühl vermitteln, dass in dem Haus seltsame Dinge vor sich gehen, damit er Lauren auch ganz sicher nicht mehr allein lässt.«
Gabrielle runzelte die Stirn. »Ich … «
»Na, wartest du schon auf mich, Gabrielle?«, rief Derek von unten.
»Ja-ha!«, rief Gabrielle und schloss die Augen. Dann wisperte sie: »Ich werde sehen, was ich tun kann, Amber. «
»Hast du den Superkleber besorgt?«, wollte diese wissen.
»Ja, er liegt in meinem Kofferraum. Allerdings halte ich es immer noch für eine dämliche Idee, die Fenster zu verkleben.«
»Dann lass dir etwas Besseres einfallen. Nur, tu etwas! «
»Aber … «
»Kein Aber. Jetzt bist du dran. Ich habe diese ekligen Mäuse ins Haus geschmuggelt, und das hat funktioniert. Seither wohnt Jason quasi dort. Aber dafür schuldest du mir etwas.«
»Bist du schon nackt?«, rief Derek. Seine Schritte kamen näher.
»Ich muss auflegen. Ciao.« Gabrielle knallte den Hörer auf die Gabel, und im selben Augenblick flog die Tür auf und Derek trat ein.
Im Adamskostüm. Er musste sich auf dem Weg zum Schlafzimmer ausgezogen haben.
Gabrielle betrachtete ihren Gatten wohlwollend. Sie waren schon in der Schule ein Liebespaar gewesen; er hatte ihr damals die Unschuld genommen. Und ihre Liebe zu ihm war seither stetig gewachsen.
Sie ließ den Blick über seinen sichtlich erregten Körper gleiten. Er war wirklich ein Bild von einem Mann. Verführerisch langsam schob sie die Bettdecke beiseite und entblößte ihr gerundetes Bäuchlein und ihren Busen, der zurzeit noch voller war als sonst.
Ein dunkler Glanz lag in Dereks Augen. Ich bin die glücklichste Frau auf Erden , dachte Gabrielle, als er näher trat und sich zu ihr auf das Bett setzte.
Und als er sich über sie schob, musste sie das Denken eine Weile einstellen.
Das Leben war voller Risiken, und Beth war ein großes Risiko eingegangen, indem sie hinausgeschlichen war und das Handy der Krankenpflegerin an sich genommen hatte. »Schwester Einfalt« hatte gerade telefoniert, als der verrückte Patient am anderen Ende des Korridors einen waschechten Herzanfall erlitten hatte. Jemand hatte Alarm geschlagen, und dann waren alle Pfleger losgerannt.
Beth hatte ihr Glück nicht fassen können, als sie das Mobiltelefon der Schwester unbeaufsichtigt auf dem Tisch draußen liegen sah. Sie wusste, sobald die Bauarbeiten abgeschlossen waren, würde es bedeutend schwieriger werden, ihren Geliebten zu treffen. Deshalb musste sie schon jetzt jede sich bietende Möglichkeit nutzen, um ihm Anweisungen zu erteilen. Sie hatte ihn zwar nicht erreicht, aber eine Nachricht hinterlassen und ihm erzählt, was Lauren über den Zustand der Elektroleitungen im Haus ihrer Großmutter gesagt hatte. Das perfekte Ziel für einen Sabotageakt , dachte Beth. Niemand wird Verdacht schöpfen . Sie hatte ihm aufgetragen, dafür zu sorgen, dass ein Schaden entstand, der die rechtzeitige Beendigung der Renovierungsarbeiten verhinderte. Das Haus durfte nicht verkauft werden, ehe sie die Diamanten in ihren Besitz gebracht hatte. Dann hatte sie ihm noch damit gedroht, dass sie ausbrechen und nach ihm suchen würde, wenn er sich nicht bald meldete.
Zum Schluss hatte sie seine Nummer aus der Liste der getätigten Anrufe gelöscht, ihre
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