Mach mich gierig!
heute ist.« Offensichtlich wusste Duncan nicht, wie viel er Kate erzählen sollte.
Sie hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass er mehr verlauten ließ, aber Duncan überraschte sie: »Vampire halten sich manchmal menschliche Wirte, die sie benutzen, um immer frisches Blut zu haben.«
Das war Kate bekannt. Deshalb hatten die Behörden damals Duncan in Verdacht gehabt, ein Vampir zu sein, als Gäste seiner Bar bewusstlos und mit Blutverlust aufgefunden wurden. »Dann war Nathan ein Blutwirt?«
»Nicht nur ...«, brummte Duncan und fuhr sich durchs Haar. »Er musste dem Fürst auch auf andere Weise dienen. Anscheinend hatte der Vampir Gefallen an Nathaniels Körper gefunden.«
Kate hörte schockiert zu. Sie kannte die Geschichten über die Gewohnheiten einiger Vampire, aber dass Nathan solch ein furchtbares Schicksal erlitten hatte ... Ihr schnürte es das Herz ein.
»Oftmals sind die Menschen damit einverstanden, Lustsklave eines Vampirs zu sein. Sie empfinden den Kuss eines Vampirs als erregend.«
Kate erinnerte sich daran, wie sie zum ersten Mal nach der Verwandlung mit Nathan geschlafen hatte. Er hatte nur ein wenig Blut von ihr genommen, während sie gemeinsam dem Höhepunkt zugesteuert waren. Es war berauschend gewesen.
Abrupt unterbrach Duncan ihre schöne Rückblende, denn er erzählte weiter: »Aber Nathaniel war nicht damit einverstanden. Er wehrte sich verbissen gegen ein Leben als Sklave, bis Tarek ihn in Ketten legte.«
»War das der Name dieses Vampirs? Tarek?« Kates Puls klopfte schneller.
»Ja.«
Eine weitere Frage beschäftigte Kate jedoch ebenso sehr. »War Riana deine ...«
Duncan schenkte ihr einen finsteren Blick. »Nein, sie hat mir ihr Blut freiwillig angeboten. Und sie kam nicht in mein Bett. Wir hatten da einen Deal ...« Er schien mit den Gedanken kurz weit weg zu sein, bevor er weitererzählte: »Nathaniel hielt dieses Leben an Tareks Seite nicht mehr aus. Es zerstörte ihn, nach und nach. Er wollte sich umbringen, aber Tarek ließ das nicht zu, denn er konnte nicht mehr auf ihn verzichten. Also biss er ihn und machte ihn zu seinem Gefährten. Aber dadurch begann der Albtraum für Nathaniel erst richtig.«
Kates Hand krampfte sich um Nathans Finger. Sie betrachtete Nathan, dem es langsam besser zu gehen schien. Es musste furchtbar für einen so stolzen und starken Mann wie ihn gewesen sein, von einem anderen Mann ... Nein, das mochte sich Kate nicht genauer vorstellen.
Duncan wollte die Geschichte wohl schnell zu Ende bringen, denn hastig fügte er hinzu: »Schließlich spürte ich Tarek, mit dem ich noch eine Rechnung offen hatte, auf. Er hätte mich getötet, wenn nicht Nathan eingegriffen und sich gegen seinen Herrn gestellt hätte. Gemeinsam haben wir Tarek vernichtet, obwohl das gegen das höchste Vampirgesetz verstößt. Aber Nathaniel war frei und ich hatte meine Rache bekommen. Eine Weile lebte er mit mir in Irland, aber dann haben sich unsere Wege getrennt, denn das Risiko aufzufallen, war einfach zu groß. Ich hatte nie wieder etwas von Nathaniel gehört, aber wie ich ja jetzt weiß, hatte er in Belgien einen sicheren Unterschlupf gefunden.«
»Ist Nathan nun auch dein Gefährte, weil du ihn wieder verwandelt hast?«, wollte Kate wissen.
Duncan grinste. »Nein, ich habe schon Ria als meine Gefährtin erwählt. Dennoch sind Nathaniel und ich durch mein Blut verbunden. Aber diese Beziehung ist mehr freundschaftlicher Natur.«
»Wie geht eure Verwandlung voran?«, fragte Kate, die endlich das Thema wechseln wollte. Es war schon furchtbar genug, Nathan dabei zuzusehen, wie er sich vor Schmerzen wand, aber langsam schien er ruhiger zu werden. Frischer Schweiß glänzte auf seiner Stirn, er atmete jedoch schon flacher.
»Es fühlt sich tatsächlich so an, wie Nathaniel es beschrieben hat: als würde flüssiges Metall durch die Adern fließen. Aber Riana und ich – wir wollen wieder ein richtiges Leben und Kinder ... Sie wird völlig gesund sein, wenn sie wieder ein Mensch ist.«
»Sie war krank?« Überrascht sah Kate auf.
Duncan biss sich auf die Unterlippe. Anscheinend war ihm etwas entschlüpft, was niemand wissen sollte, deswegen hakte Kate auch nicht weiter nach.
In diesem Augenblick hörte sie Nathan flüstern: »Kate? Duncan?«
»Nathan!« Kate beugte sich über ihn, um seine Stirn zu befühlen. »Du glühst nicht mehr, Gott sei Dank!«
Flatternd öffneten sich Nathans Lider. »Was ist denn passiert?« Er zwinkerte ein paar Mal, bevor er begriff. »Ihr
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