Mach mich Glücklich!
Sie berührte vorsichtig seine Schläfe. »Bist du in Ordnung? Warst du beim Arzt?«
»Mir geht es gut, Glynnie.« Er nahm ihre Hände und drückte sie fest. »Es war nur ein kleiner Schlag, und außerdem hat sich Lily um mich gekümmert.«
»Aber du hast eine Beule!«
»Laut Cooper Blackstock«, sagte Lily, »ist das sogar ein gutes Zeichen.« Sie wiederholte seine Erklärung.
Glynnis drehte den Kopf, um sie anzusehen. » Coop ist hier?«
»Nicht hier im Haus«, sagte Zach. »Aber auf der Insel. Er und Miglionni.«
»John auch?« Sie sah verwundert aus. »Mein Gott, du hast die beiden hergerufen?«
»Ja.«
»Weil du dachtest, man hätte mich entführt?«
Er zuckte die Schultern, um seine Verlegenheit zu verbergen. »Ich wollte dich eben zurückholen, egal wie.«
»Oh, Zach.« Sie küsste ihn auf die Wange. »Ich liebe dich.«
Sein Herz zog sich in seiner Brust zusammen. »Ich dich auch, kleine Schwester.« Er grinste sie an. »Sag mal, ich habe gehört, du willst heiraten.«
Wie er feststellen musste, trat ein vorsichtiger Ausdruck in ihre Augen, aber das hielt sie nicht davon ab, seinem Blick offen zu begegnen. »Ja, das will ich.«
Er sah an ihr vorbei zu ihrem Verlobten, dann wandte eisernen Blick wieder ihr zu. Wie erleichtert er doch war, dass sie gesund und munter vor ihm stand. »David scheint in Ordnung zu sein.«
Sie strahlte über das ganze Gesicht. »Mein Gott, er ist so viel mehr als ›in Ordnung‹. Er ist einfach wunderbar.«
»Na ja, solange du glücklich bist, bin ich es auch.«
»Das bin ich.« Sie umarmte ihn. »Ich bin so glücklich, Zachariah. Und ich muss zugeben, ich bin froh, dass du dich für mich freust. Einen Moment lang hatte ich die Befürchtung, du bist hierher gekommen, um unsere Heirat zu verhindern.«
»Wer? Ich?« Zach warf Lily einen raschen Blick zu. Ihre Lippen verzogen sich zu einem ironischen Grinsen, aber sie sagte kein Wort, daher lächelte er seine Schwester breit an und spielte weiterhin die Unschuld. »Du meinst, ich würde mich der wahren Liebe in den Weg stellen? Nie im Leben.«
Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie Lily und Christopher ihre Köpfe zusammensteckten und miteinander tuschelten. Gleich darauf ging Christopher weg, die Stirn in Falten gelegt. Zwei Stufen auf einmal nehmend, lief er die Treppe hoch. Mrs. Beaumont umarmte ihren Sohn noch einmal und erklärte dann, dass sie jetzt vom Wohnzimmer aus die Polizei anrufen würde. Offensichtlich fiel Cassidy keine irgendwie geartete schnippische Bemerkung ein, und so sagte sie nur, sie würde ihre Tante begleiten. Plötzlich standen nur noch Lily, David, Glynnis und Zach in der Halle herum, die gerade noch voller Leute gewesen war.
Dann zog Glynnis Lily beseite und fing leise mit ihr zu sprechen an, und die beiden Männer standen allein da. Das Schweigen zwischen ihnen hielt an, und Zach hatte das Gefühl, dass es an ihm war, etwas zu sagen. Aber er kannte den Typ doch gar nicht, was sollte er da mit ihm reden?
Allerdings würde David seine Schwester heiraten, und Zach merkte, dass der Gesichtsausdruck des jungen Mannes, wenn er nicht gerade Glynnis anstrahlte, etwas Niedergeschlagenes hatte. Er erinnerte sich daran, wie gut ihm Lilys tröstende Worte getan hatten, holte tief Luft und klopfte dem jungen Mann auf die Schulter. »Es tut mir Leid wegen Ihres Cousins. Zu hören, was er getan hat, muss ein ziemlicher Schock für Sie sein.«
»Ich verstehe das einfach nicht. Wenn er so dringend Geld gebraucht hat, hätte er mich doch nur fragen müssen. Ich hätte es ihm gegeben.«
»Nun, dazu ist es noch nicht zu spät«, mischte sich eine Stimme ein. »Dann gibst du es mir eben jetzt.«
Zach fuhr herum und sah sich Richard gegenüber, der unbemerkt durch die Haustür gekommen war und jetzt hinter Glynnis stand.
Das Gewehr in seiner Hand war auf ihren Kopf gerichtet.
20
Z ach gefror das Blut in den Adern, aber er behielt seine Hände unten, und seine Stimme war freundlich und ohne den geringsten drohenden Unterton, als er einen Schritt vortrat und sagte: »Ich glaube nicht, dass Sie das tun wollen, Richard.«
Der Mann sah Zach an, als sei er nicht ganz bei Verstand. »Natürlich will ich das nicht tun! Ich hatte auch nie die Absicht, jemanden zu verletzen. Mein Plan war, mir das Geld zu schnappen und zu verschwinden, bevor David nach Hause kommt.« Er funkelte Zach wütend an. »Aber dann mussten Sie ja auftauchen und alles vermasseln.«
In einer beschwichtigenden Geste streckte Zach beide
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