Mach mich Glücklich!
Hände von sich weg, während er sich einen Millimeter weiter vorwagte. »Ich dachte, jemand hätte meine kleine Schwester entführt. Sie hätten sicher auch Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, wenn es um eine Ihrer Schwestern gegangen wäre.«
Richard gab ein verächtliches Schnauben von sich und drückte den Doppellauf seiner Waffe gegen Glynnis' Kinn. Ihre Augen waren schreckgeweitet, aber sie bot Zach allen Anlass, stolz auf sie zu sein; in einer Situation, in der ein hysterischer Anfall nur allzu verständlich gewesen wäre, stand sie reglos da und blieb ruhig. Nur ihre Augen bewegten sich und huschten zwischen ihm und David hin und her.
»Wohl kaum«, sagte Richard höhnisch. »Meine Schwestern kann meinetwegen der Teufel holen. Jess ist für alle nur ein Fußabtreter, und Cass ist eine Schlampe.«
»Wen nennst du hier Schlampe, du erbärmlicher Wicht?«, fragte Cassidy, die in diesem Augenblick aus dem Wohnzimmer kam. »Ich bin jedenfalls keine armselige Diebin, die ihre eigene Fam-« Sie blieb unter der Tür so abrupt stehen, als sei sie gegen eine unsichtbare Mauer geprallt, und sah entsetzt auf die Szene, die sich ihren Augen bot. »Mein Gott, Richard«, flüsterte sie und starrte ihren Bruder, Glynnis und das Gewehr an. »Was, um Himmels willen, tust du da?«
»Gehen Sie zurück ins Wohnzimmer«, sagte Zach ruhig und warf ihr einen raschen Blick zu, »und versuchen Sie, Ihre Tante abzulenken. Das Letzte, was wir brauchen können, ist, dass sie rauskommt und hysterisch wird.«
Cassidy nickte, doch als sie vorsichtig einen Schritt rückwärts machte, blaffte Richard: »Bleib, wo du bist.« Er sah Zach wutentbrannt an. »Für wie blöd halten Sie mich eigentlich? Sie glauben doch nicht, dass ich sie gehen lasse, damit sie die Polizei rufen kann.«
»Ihre Tante hat bereits im Büro des Sheriffs angerufen, wenn Sie also auch nur ein bisschen Grips haben, sollten Sie sich aus dem Staub machen, solange Sie das noch können.«
»Na klar«, höhnte der jüngere Mann, »ich bin gespannt, was Sie mir als Nächstes erzählen.«
»Es stimmt, Richard«, sagte Cassidy »Tante Maureen ist außer sich. Sie hat mir erzählt, dass du es warst, der ihr ständig damit gedroht hat, David würde umgebracht werden, falls Zach die Polizei benachrichtigt. Sie hat keine Minute gezögert, den Sheriff zu informieren.«
»Okay« Er schüttelte sich mit einer nervösen Kopfbewegung die Haare aus der Stirn, verstärkte den Griff seiner Hand um den Gewehrkolben und starrte Zach an. »Dann geben Sie mir das verdammte Geld, und ich verschwinde.«
»Sobald du Glynnis loslässt«, mischte sich David ein. »Ich gebe dir, was du willst. Aber zuerst lässt du sie los.«
Richard drehte den Kopf zu David, warf dabei jedoch immer wieder einen Blick auf Zach. »Du bist und bleibst ein Idiot«, sagte er verächtlich.
»Warum?«, fragte David. »Weil ich sie liebe und nicht will, dass ihr etwas passiert?«
»Nein, weil du so ein verdammter Gutmensch bist. Die Großzügigkeit in Person, nicht wahr?«
Aus dem Augenwinkel sah Zach, dass Cassidy den Mund öffnete, um zu widersprechen. Er schüttelte fast unmerklich den Kopf, und zu seiner Erleichterung verzichtete sie darauf. Richards Aufmerksamkeit war momentan ausschließlich auf seinen Cousin gerichtet, und Zach wollte, dass das so blieb, da er sich diese Ablenkung zunutze machte, um sich Zentimeter um Zentimeter weiter vorzuschieben.
»Verstehe ich das richtig?«, fragte David ungläubig. »Du bist sauer auf mich, weil ich dir angeboten habe, bei uns zu wohnen, und dir einen gut bezahlten Job verschafft habe?«
»Hör schon auf. Als ob du das aus lauter Herzensgüte getan hättest.« Richard lachte bitter auf. »Was für ein Heuchler du doch bist. Du lässt uns hier wohnen und hast mir einen Job gegeben, weil es dir Spaß macht, über uns zu bestimmen, damit wir nie vergessen, dass du der Herrscher über dieses ganze Reich bist.«
»Das ist doch Schwachsinn!«
»Ist es nicht, zum Teufel.« Er schien zu spüren, dass Gefahr drohte, und machte Anstalten, sich wieder Zach zuzuwenden.
Lily, die neben David stand, trat einen Schritt vor. »Wissen Sie was, Richard? Sie sind einfach ein verwöhnter Bengel.«
Er sah sie an. »Oh, das ist gut. Und das von einem Flittchen! Habe ich dir erlaubt, den Mund aufzumachen, Blondie? Und was hast du überhaupt außerhalb der Küche zu suchen und dich in die Angelegenheiten von Leuten einzumischen, die über dir stehen?«
Sie erwiderte kühl
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