Mach mich Glücklich!
dich sofort wieder auf den Weg zu einem neuen Abenteuer in der Fremde machen?«
Einen Moment lang schwieg er. Dann hoben sich seine Schultern ganz leicht. »Seltsam, dass du fragst. Genau das habe ich mir auch schon überlegt.«
»Ob du einen neuen Einsatz übernimmst?«
»Nein, was längerfristig passieren wird, wenn ich zurück bin.« Er schob seinen Teller zur Seite und lehnte sich über den Tisch. »Weißt du, ich muss noch zwei Jahre abreißen, und ich dachte immer, ich würde sie auf dieselbe Weise verbringen wie die ersten achtzehn. Aber seit kurzem versuchen zwei meiner Vorgesetzten, mich davon zu überzeugen, dass ich den aktiven Dienst aufgeben soll.«
Sie musterte ihn einen Augenblick lang. »Und der Gedanke gefällt dir nicht. Du machst deine Arbeit gerne, oder?«
»Ja!« Dann runzelte er die Stirn. »Nein, das kann man so auch nicht sagen. Es ist viel anstrengender und macht lange nicht mehr so viel Spaß wie früher. Aber es ist das, was ich kann - und worin ich gut bin. Und ich habe, verdammt noch mal, keine Lust zu unterrichten.«
Er klang bei dieser Vorstellung so unglücklich, dass sie sich regelrecht an ihrem Stuhl festhalten musste, um nicht über den Tisch zu klettern und ihn in den Arm zu nehmen. »Haben sie dir das als Alternative vorgeschlagen?« Auf sein Nicken hin streckte sie den Arm über den Tisch und legte ihre zarten Finger auf seine große Hand, die sich um die Serviette gekrampft hatte. »Und darauf hast du keine Lust, wenn ich es richtig verstehe.«
»Machst du Witze, Lily? Sei ehrlich, kannst du dir mich als Lehrer vorstellen?«
»Nun ... ja. Ja, das kann ich.« Als er sie ansah, als hätte sie den Verstand verloren, streichelte sie mit dem Daumen über seine weiß hervortretenden Knöchel. »Das gehört doch schon jetzt zu deiner Arbeit, Zach, oder nicht? Ich weiß, du handelst mehr aus dem Bauch raus, und die Einsätze sind gefährlich - Unterricht ist das natürlich nicht. Aber du hast erzählt, dass die meisten deiner Jungs um die zwanzig sind. Und wenn du Tag für Tag mit Leuten in diesem Alter zu tun hast, musst du doch eine Art Lehrer sein, denke ich jedenfalls. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie du vom Katheder aus unterrichtest. Aber wenn es darum geht, Praxistraining in einer wirklichkeitsnahen Umgebung zu vermitteln, kann ich mir durchaus vorstellen, dass du so etwas tust.«
Er sah erstaunt aus. Aber gleichzeitig auch nachdenklich, und zu ihrer Freude entspannte sich seine Hand unter ihrer Berührung, und die Knöchel traten nicht mehr so scharf hervor. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und starrte sie einen Augenblick lang nur an. Dann drehte er seine Hand unter ihrer und umfasste sie mit seinem warmen Griff. Er senkte seinen Blick und schien fasziniert vom Anblick seines Daumens, der über ihren Handrücken streichelte. »Ich glaube, du bist diejenige, die eine gute Lehrerin wäre« sagte er, ohne seinen Blick von der Hand unter seinen kräftigen Fingern zu lösen. »Ich glaube, es ist keinem entgangen, welche Wandlung sich mit deiner Hilfe bei Jessica vollzogen hat.«
Nun war es an Lily, erstaunt zu sein. »Ach, nein. Das stimmt doch nicht. Natürlich, wir haben miteinander gesprochen, aber die Veränderungen sind allein Jessicas Verdienst.«
»Dank deiner Anleitung und Motivation.« Seine grauen Augen hoben sich und hielten ihren Blick fest. »Ich glaube, ich habe noch nie jemanden kennen gelernt, der so geduldig und freundlich ist wie du.«
»Oh. Oh, Zach.« Sie schmolz innerlich dahin. Seit sie gemerkt hatte, wie tief ihre Gefühle für ihn waren, hatte sie geahnt, dass sie sich früher oder später verraten würde. Aber sie hatte immer gedacht, dass sie all ihre Schutzschilde fallen lassen würde, während sie sich leidenschaftlich liebten. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihre Verteidigungslinien zusammenbrechen würden, wenn sie beide vollständig angezogen waren und er sie freundlich nannte. Und doch sehnte sie sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm, und sie spürte, wie sich der Schutzwall um ihr Herz in nichts auflöste. Sie drückte die Finger, die ihre Hand umschlossen hielten. »O Gott, Zach. Ich liebe dich so sehr.«
Er erstarrte. »Ja?« Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, aber in seine Augen trat plötzlich ein wachsamer Ausdruck. »Na, wenn so ein kleines Kompliment dein Herz schon zum Überfließen bringt, kann ich es kaum erwarten, welche Reaktion das Dessert hervorruft.« Er entzog ihr seine Hand und
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