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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Weit zurück.
    Einen kurzen Moment lang war sie versucht, es dabei zu belassen. Sie wusste, dass er genau das wollte - so tun, als hätte sie die Katze nicht aus dem Sack gelassen. Aber als sie von ihrer einsamen Hand, die wie gelähmt mitten auf der Leinentischdecke lag, zu dem Mann aufsah, der so weit von ihr weggerückt war, wie es, ohne den Tisch verlassen zu müssen, möglich war, spürte sie, wie Eiseskälte durch den warmen Schleier drang, der sie den ganzen Abend über umhüllt hatte. Und sie wusste, dass sie es nicht dabei belassen konnte - nicht, nachdem sie ihm gerade einen Blick in ihr Innerstes erlaubt hatte. »Nun«, sagte sie langsam, »das ist nicht unbedingt die Reaktion, die ich mir erhofft hatte.«
    Einen Moment lang sah er aus, als würde er in Panik aufspringen, aber dann straffte er die Schultern, und sein Gesicht wurde vollkommen ausdruckslos. »Was willst du von mir hören, Lily - dass ich dich liebe? Dass wir uns auf die Suche nach einem Häuschen im Grünen machen sollten?«
    Sie sah ihn ebenso ausdruckslos an wie er sie, während sich die Kälte in ihr in Eis verwandelte. »Ja. Nichts würde ich lieber hören.«
    »Es tut mir Leid, aber das kann ich nicht sagen. Ich kann nicht lieben.«
    O Mann, stöhnte sie innerlich auf, laut sagte sie jedoch: »Dann bist du ein erstklassiger Schauspieler.«
    »Liebe ist ein Hirngespinst, Lily, eine Idee, die von Grußkartenherstellern erfunden wurde. Es gibt Lust und Erregung und so, und das ist es, was du empfindest.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte sie mit einem überheblichen Blick. »Glaub mir. Du bist nicht in mich verliebt.«
    Leider war sie es. Allerdings hatte sie in diesem Augenblick keine rechte Lust, ihn zu berichtigen. »Und woher willst du so genau wissen, was ich empfinde?«
    »Gesunder Menschenverstand.« Er ließ die Arme sinken und beugte sich mit ernster Miene vor. »Du und ich, wir passen ... in mancherlei Hinsicht ... wirklich gut zusammen. Aber auf Dauer liegen unsere Interessen doch zu weit auseinander.«
    »Das ist seltsam, denn trotz der offensichtlichen Unterschiede zwischen uns hätte ich schwören können, dass wir im Vergleich dazu viel mehr Gemeinsamkeiten haben. Welche meiner Interessen machen dir denn solche Angst?«
    »Fangen wir mal damit an, dass du ein Restaurant aufmachen willst, für das du dein Leben lang gespart hast. Angst ist aber das falsche Wort. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass du bereit bist, dich fest an einem Ort niederzulassen - und ich habe einen Beruf, der mich dazu zwingt, ständig durch die Gegend zu ziehen.«
    »Ja, noch zwei Jahre. Das ist nichts gemessen daran, wie lange ich schon gewartet habe.« Beim Anblick seines Gesichtsausdrucks krampfte sich ihr Magen zusammen. »Ich merke schon, das Letzte, was du von mir hören willst, ist, dass ich bereit wäre, die Eröffnung meines Restaurants zu verschieben, bis deine Dienstzeit vorbei ist.« Gänsehaut kroch über ihre Arme, und sie rieb ein paar Mal mit den Händen darüber. »Mann, das ist fast zum Lachen. Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich noch gedacht, einem Soldaten durch das ganze Land zu folgen wäre so ziemlich das Letzte, was ich tun wollte. Aber dann kamst du, und ich habe mich in dich verliebt. Ich glaube, wir könnten eine wunderbare Zukunft miteinander haben. Nur empfindest du offenbar anders.« Er widersprach ihr nicht, und in ihr starb etwas. »Du hast gesagt, dass wir in mancherlei Hinsicht gut zusammenpassen. Würdest du mir sagen, in welcher?«
    Er sah sie nur an, und ihr Herz zog sich noch stärker zusammen. »Sexuell? Das ist alles, was ich dir bedeute? Ich bin nur jemand, mit dem du ficken kannst?«
    Er zuckte zusammen. »Gott, Lily. Sprich nicht so.«
    Sie lachte bitter auf. »Oh. Das ist ja toll. Du sagst mir im Grunde, dass das alles ist, was du von mir willst, aber ich darf es nicht aussprechen?«
    »So habe ich das nicht gemeint. Ich habe dich nur noch nie ein solches Wort gebrauchen hören.« Er schüttelte ungeduldig den Kopf. »Aber das ist egal. Ich will nicht nur mit dir ins Bett, wir sind Freunde - du und ich.«
    »Aber offensichtlich nur, solange wir in der Kiste sind. Oder was? Hast du gedacht, dass wir hin und wieder noch mal ein Bier miteinander trinken gehen, wenn du irgendwann keinen Bock mehr hast, mit mir ins Bett zu gehen?« Ihre Stimme zitterte bei den letzten Worten, und sie merkte, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie erhob sich

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