Mach mich Glücklich!
wegen -«
»Der hübschen Blondine«, unterbrach ihn der Portier. »Ja, ich erinnere mich.«
»Nun, ja, also, die hübsche Blondine ist bisher nicht zu Hause eingetroffen. Ich dachte, sie hat vielleicht hier angerufen, um sich abholen zu lassen, aber sie hat sich nicht gemeldet. Sie sagten doch, Sie hätten gesehen, dass sie nach draußen ging. Hat sie Sie vorher vielleicht gebeten, ihr ein Taxi zu rufen?«
»Nein, Sir. Sie kam aus der Damentoilette und ging direkt nach draußen. Vielleicht hat sie aber eines über ihr Handy gerufen. Hier war zu dieser Zeit einiges los, daher kann ich Ihnen leider nicht sagen, ob tatsächlich ein Taxi vorgefahren ist oder nicht.«
Zach bedankte sich und ließ langsam den Hörer auf die Gabel sinken. Er sah Jessica an. »Das gefällt mir nicht«, gestand er. »Im Hotel hat keiner ein Taxi für sie gerufen, und sie selbst hat auch keines rufen können, weil sie kein Handy hat.«
Jessica gab einen ungläubigen Laut von sich. »Jeder hat ein Handy!«
»Bis auf Lily und mich offensichtlich. Das war eines der Dinge, über die wir während des Abendessens gesprochen haben - dass wir beide die letzten Technik-Dinosaurier der Welt zu sein scheinen.« Dann erinnerte er sich plötzlich daran, dass er gerade wegen eines gewissen Südamerikaners in Camp Pendleton angerufen hatte, als seine Schwester und David plötzlich aufgetaucht waren. Fluchend rannte er zur Treppe.
»Was ist los?« Jessica folgte ihm unmittelbar auf den Fersen. »Ist Ihnen eingefallen, wo sie sein könnte?«
Er verlangsamte seinen Schritt nicht, obwohl sie kaum hinter ihm herkam, stattdessen rief er ihr über die Schulter zu: »Rufen Sie die Taxizentrale an, Jess, nur um sicherzugehen. Ich bin gleich zurück und erkläre es Ihnen.« Bis dahin hoffte er, dass er Unrecht hatte und dass das alles nichts mit diesem verdammten Miguel Escavez zu tun hatte.
Er sah schnell in Lilys Zimmer nach, nur für den Fall, dass sie unbemerkt ins Haus geschlüpft war. Aber sie war offensichtlich nicht hier gewesen. Er ging zur nächsten Tür, schnappte sich sein Adressbuch und lief zurück zur Treppe.
Glynnis, David und Christopher waren mit Jessica im Wohnzimmer, und als er eintrat, wandten sich ihm alle mit sorgenvollem Gesichtsausdruck zu. »Stimmt es, was Jessica sagt - Lily ist verschwunden?«, fragte seine Schwester.
Mit einer ungeduldigen Geste wischte er ihre Frage beiseite, schnappte sich das Telefon und wählte eine Nummer aus seinem Adressbuch . Als am anderen Ende niemand auf das Klingeln reagierte, fiel ihm ein, dass um diese Zeit vermutlich niemand mehr in der Telefonzentrale war. Er legte auf und rief die Auskunft an, um sich die Privatnummer von Jake Magnusson geben zu lassen. Er war der Verantwortliche für das Trainingsprogramm der Kolumbianer und müsste ihm daher Auskunft auf seine Fragen geben können.
Auch zu Hause bei Jake klingelte das Telefon endlos, und Zach wollte schon auflegen und überlegte, bei wem er es als Nächstes probieren könnte, als plötzlich der Hörer am anderen Ende der Leitung abgehoben wurde. Eine tiefe Stimme brummte: »Was ist los?«
»Maggie? Hier ist Zach. Tut mir Leid, dass ich dich zu Hause störe, aber -«
»Wo, zum Teufel, steckst du, Midnight? Du hast dir wirklich eine beschissene Zeit für deinen Urlaub ausgesucht - ich habe praktisch seit der Minute, in der du weg bist, versucht, dich zu erreichen. Wir haben mit einem von deinen Kolumbianern ein Problem.«
Eisige Kälte breitete sich in Zach aus. »Scheiße. Miguel Escavez?«
»Genau der. Der Junge hat 'ne Fliege gemacht.«
24
M iguel warf seiner kurvenreichen Gefangenen einen triumphierenden Blick zu, als er langsam über die Rosario Road in Richtung Highway fuhr. Der Anblick ihrer gefesselten Hände und der Ausdruck von Unsicherheit auf ihrem Gesicht erfüllten ihn mit größter Befriedigung. Er war bester Laune und konnte nur mit Mühe stillsitzen.
»Das ist das dritte Mal, dass wir uns begegnen«, sagte sie, als er sie wieder einmal ansah und sich ihre Blicke trafen. »Wer sind Sie eigentlich?«
Einschüchterung war eine sehr wirksame Waffe - das hatte ihm der Comandante beigebracht -, und Miguel bedachte die Frau seines Feindes mit seinem eisigsten Blick, um dann zu knurren: »Dein schlimmster Albtraum.« Ha! Er wollte diesen Satz sagen, seit er ihn in der Nacht, in der er mit den GIs Karten spielte, im Fernsehen gehört hatte.
Solch drohende Worte verdienten eine respektvolle Reaktion - zumindest aber eine, die
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