Mach mich Glücklich!
einem Soldaten durch die Lande zu ziehen?
Nein. Sie straffte die Schultern, ließ die Decke fallen und nahm ihren grünen Satinmorgenmantel von dem Haken an der Tür. jetzt sei mal einen Moment lang realistisch. Liebe war ja eine schöne Sache, aber egal, was einen die Pop-Songs glauben machen wollten, sie war nicht unbedingt die Lösung aller Probleme. Den Traum von einem eigenen Restaurant hegte sie schon ihr ganzes Leben ... und das war nicht einfach ein Ziel, das man so mir nicht dir nichts aufgab. Abgesehen davon, dass sie mit ihren Eltern lange genug alle paar Monate umgezogen war und keine Lust hatte, wieder damit anzufangen.
Zach würde vermutlich sowieso in Panik geraten, wenn er wüsste, dass sie eben dabei war, eine Entscheidung über ihre gemeinsame Zukunft zu treffen. Die Chancen standen gut, dass Zach gründlich darüber nachgedacht hatte, ob sie nicht gleich die Hochzeitsglocken läuten hören würde, wenn er mit ihr ins Bett ging. Und da sie schon lange niemand mehr für ein Kind halten konnte, das mit unschuldigen Augen in die Welt schaute, war er bestimmt zu dem Schluss gekommen, dass sie alt genug war, das Spiel zu kennen - dass man ihr also zutrauen konnte, keine Luftschlösser zu bauen, nur weil sie beide gerade eben der Anziehung nachgegeben hatten, die zwischen ihnen bestand, seit sie sich das erste Mal gesehen hatten.
Sie zupfte an ihren Haaren, um sie in eine gewisse Form zu bringen, und richtete sich so gerade wie möglich auf, dann zog sie den Mantel enger um ihre Taille und band den Gürtel fest. Sie musste zurück, bevor er sich fragte, was sie hier drin eigentlich trieb. Alles, was sie momentan tun konnte, war, den Dingen ihren Lauf zu lassen und von Augenblick zu Augenblick zu leben, wenn nicht mehr zu haben war.
Nur, bitte, lieber Gott, lass nicht zu, dass ich mich verrate. Unter dem plötzlichen Ansturm von Gefühlen kam sie sich schutzlos und verwundbar vor, und sie wollte nicht wie eine Idiotin dastehen. Das war das Einzige, was sie vermutlich nicht ertragen könnte.
Zach lag auf der Seite und hatte einen Arm unter seinen Kopf geschoben, als sie zurückkam. Sobald er sie sah, stützte er sich auf den Ellbogen. »Geht's dir gut?«
»Ja, klar. Absolut.« Sein besorgter Ton machte es ihr leicht, ihm zuzulächeln. Er wirkte so stark und. dunkel unter dem weißen Laken, das ihm bis zur Taille gerutscht war. Für einen so harten Kerl war er ziemlich besorgt um ihr Wohlergehen.
Als ob er Angst hätte, dass sie seine Besorgnis missverstehen könnte, zogen sich im nächsten Moment seine Augenbrauen zusammen. »Hör mal, Lily, ich finde, wie sollten darüber reden, was -«
Scheiße. Sie trat schnell zum Bett, ließ sich neben ihn sinken und legte ihre Finger auf seine Lippen. Das Letzte, was sie jetzt glaubte, ertragen zu können, war dieses Es-hat-Spaß-gemacht-aber-wir-wollen-die-Realität-doch-nicht-aus-den-Augen-verlieren-Gerede. »Du musst dir keine Gedanken machen, dass ich zu viel von dir erwarte« versicherte sie ihm mit sanfter Stimme. »Wir sind beide erwachsen, und ich weiß, das einzig Wichtige für dich ist im Augenblick, dass Glynnis und David zurückkommen. Alles andere hat keine Bedeutung.«
Er schlang seinen Arm um ihre Hüfte und zog ihre Finger von seinen Lippen. »Du brauchst nicht zu glauben, dass mir das eine Mal gereicht hat«, sagte er heiser.
Lily fand es ziemlich traurig, dass sein offenkundiges Verlangen nach mehr sie wieder entflammte wie eine Wunderkerze an Weihnachten. Guter Gott, vielleicht hieß das ja, dass sie ihm bereits verfallen war? Aber sie zwang sich, leichthin zu sagen: »Gut. Denn mir geht es nicht anders, was dich betrifft.«
»Dann kannst du darauf wetten, dass es nicht das letzte Mal war«, sagte er. »Nur -«
»Ich weiß«, unterbrach sie ihn sanft, weil sie merkte, dass sie es nicht ertragen würde, sich seine Vorbehalte anzuhören. Nicht gerade jetzt, wo all diese neuen Gefühle auf sie einstürmten. »Du musst Glynnis retten, und ich ... nun, ich will endlich mein Traumrestaurant eröffnen. Ich verstehe es also, okay?«
»Ja«, sagte er leise, und der tiefe Ton seiner Stimme verursachte ihr eine Gänsehaut vom Nacken bis zum Hintern. Er packte sie an der Taille, zog sie mit eine raschen Bewegung neben sich aufs Bett und beugte sich über sie. »Ja«, wiederholte er und sah mit seinen intensiven hellen Augen mit dem dunklen Ring um die Iris auf sie hinunter. »Okay.«
Als wieder nur das Besetztzeichen ertönte, musste Zach sich
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