Mach mich Glücklich!
kam.
Bis er schließlich völlig erschöpft und mit einem Gefühl, als sei er nach einer langen Irrfahrt endlich nach Hause zurückgekehrt, auf ihr zusammensank.
15
L ilys Arm rutschte von Zachs Hals und plumpste auf die Matratze. Ihm folgten ihre Beine, als sie von Zachs Schultern glitten, und sie lag matt und erschöpft da. So fühlte sich also richtig guter Sex an. Sie wollte nichts weiter als einfach daliegen und das Gewicht von Zachs reglosem Körper spüren - bis ihr plötzlich auffiel, dass sie ihn nicht atmen hörte, und sie war sie sich auch keineswegs sicher, ob das sein Herzschlag war, den sie da spürte, oder nicht doch ihr heftig klopfendes Herz. Unter Aufbietung aller Kräfte hob sie die rechte Hand und tätschelte seinen schweißbedeckten, muskulösen Rücken. »Lebst du noch?«
»Weiß nicht«, murmelte er in ihre Halsbeuge. Aber eine seiner Hände bewegte sich und streichelte sie von der Achsel bis zur Hüfte und - wieder zurück. »Vielleicht bin ich auch gestorben und befinde mich jetzt im Himmel.«
Na, wenn das alles ist. Ich dagegen habe mich vielleicht verliebt -
Nein. Erschrocken ließ sie die Hand sinken. Das ist nicht wahr, also denk so etwas nicht einmal. Sie hatte einfach nur Sex gehabt, von dem sie vorher nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Das darf man nicht mit Liebe verwechseln.
Aber es war schwer, nicht in Panik zu geraten, besonders weil Zach, der offensichtlich ihre wachsende Anspannung spürte, nun auch noch den Kopf hob, um sie anzusehen, und fragte: »Geht's dir gut?«
»Ja. Klar. Es ist nur ... du bist ein bisschen schwer, und ich, äh, ich muss aufs Klo.« O Mann, was für eine Lügnerin du doch bist. Ganz zu schweigen davon, wie feige. Trotzdem war sie erleichtert, als sich Zach von ihr herrunterrollte. Sie rutschte zur Bettkante, dann setzte sie sich mit dem Rücken zu ihm auf und holte ein paar Mal tief Luft, um wieder zu sich zu kommen. Als er plötzlich mit dem Finger an ihrem Rückgrat entlangstrich, schaffte sie es gerade noch, nicht wie eine aufgescheuchte Katze in die Luft zu springen. Stattdessen warf sie ihm über die Schulter ein Lächeln zu, das etwas unbestimmt geriet, weil sie ihm dabei nicht in die Augen sah.
»Bin gleich wieder da«, murmelte sie in seine Richtung und erhob sich. Sie zog die Überdecke vom Bett, wickelte sich hinein und stolperte ins Bad.
Einen Moment später schloss sie die trennende Tür hinter sich. Sie stützte die Hände auf das Waschbecken und starrte in das besorgte Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegenblickte. »Ich werde mich nicht verlieben«, schwor sie sich mit leiser Stimme. »Ich werde mich nicht verlieben!«
»Hast du was gesagt?«, rief Zach.
»Nein, vielmehr, ja, aber ich spreche nur mit mir selbst.«
Sie hörte ihn lachen und sah wieder in den Spiegel. Mein Gott. Sie sah in ihre weit aufgerissenen Augen. Ich bin im Begriff, mich zu verlieben.
Das war furchtbar. Wenn sie sich schon verlieben musste, warum dann ausgerechnet in diesen Mann? Eine schlimmere Wahl konnte sie nicht treffen - es war bei weitem die schlimmste.
Entschlossen reckte sie das Kinn in die Höhe. Wo lag eigentlich das Problem? Die Antwort war doch ganz simpel: Tu's nicht ... Verlieb dich einfach nicht. Ein bisschen Distanz, ein bisschen Abwechslung, und sie würde darüber hinwegkommen. Das Ganze war wahrscheinlich nichts weiter als eine reflexartige Reaktion auf den tollen Sex.
Oh, Lily, bitte. Sie atmete tief aus. Lüg Zach an, wenn es sein muss. Aber belüg dich nicht selbst.
Sie hatte früher auch guten Sex gehabt. Vielleicht war er nicht so überwältigend gewesen wie der, den sie gerade mit Zach gehabt hatte, aber doch ziemlich gut. Aber damals hatte sie nicht gleich gedacht, dass sie verliebt war, nur weil sie sich gut fühlte.
Andererseits hatte sie auch nie versucht, sich einzureden, dass sie für den aktuellen Mann in ihrem Leben nichts empfand. Bis sie Zach kennen gelernt hatte, hatte sie zu Beginn jeder ihrer letztlich immer recht kurzen Beziehungen gedacht, dass sie Zukunft hätten. Und wenn ihr das nicht zu denken gab, dann war ihr wirklich nicht mehr zu helfen.
Sie hatte Angst, dass es dieses Mal wirklich etwas Ernstes war. Sie wusste zwar nicht, warum, aber so war es nun mal.
Die Frage war nur, was sollte sie dagegen tun?
Selbst wenn er ihre Gefühle erwidern sollte - und besah man es genauer, war das ein ziemlich großes Wenn -, war sie dann bereit, ihren Traum von einem eigenen Restaurant aufzugeben, nur um mit
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