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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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nur zu gut, dass Sex kein Allheilmittel war. »Wahrscheinlich, seit deine Eltern gestorben sind?«, fragte er.
    »Mhm. Wie gesagt, ich war damals nicht sicher, ob Onkel Yank uns zu sich nehmen würde.«
    Er schluckte hörbar. »Und ich dachte, deine Angst wäre nur auf Vermutungen gegründet gewesen.«
    »Nein, keineswegs. Ich hatte gehört, wie die Sozialarbeiterin ihm sagte, man würde uns auf verschiedene Familien aufteilen, falls er uns nicht haben wollte.«
    Sie unterdrückte ein Schluchzen. Ihre Worte wollten ihm schier das Herz zerreißen. »Aber dein Onkel hat euch zu sich geholt. Alle drei.«
    »Und ich war ständig hinter meinen Schwestern her, damit sie keinen Unsinn anstellten. Zumindest habe ich es versucht. Ich nahm an, er würde uns nur behalten, wenn wir brav waren.«
    Er massierte ihr mit einer Hand die Schulter, wohl wissend, dass der Schmerz, den sie empfand, nicht durch bloße Worte gelindert werden konnte. »Yank hätte nie zugelassen, dass ihr auseinander gerissen werdet.«
    Sie versuchte zu lachen; es misslang kläglich. »Das konnte ich mit meinen zwölf Jahren damals nicht wissen.« Ihre Stimme zitterte.
    »Stimmt.« Er ertappte sich dabei, wie er ohne es zu wollen weiter nachbohrte. »Und die Träume?«
    Sie stieß einen Seufzer aus. »Die habe ich fast jede Nacht.«
    »Aber nicht in unserer ersten gemeinsamen Nacht, oder? Zumindest habe ich nichts dergleichen bemerkt.« Noch ehe er es ausgesprochen hatte, wusste er, dass er es bereuen würde.
    »Da hast du mich auch nicht abgewiesen.« Sie holte tief Luft, drehte sich zu ihm um und sah ihm in die Augen. »Glaub mir, ich will dir kein schlechtes Gewissen einreden«, sagte sie ernst. »Aber gestern Abend hast du mich nur hereingelassen, weil ich dich darum gebettelt habe. Du wolltest mich nicht hier; dieses Wissen muss sich in mein Unterbewusstsein eingegraben haben. Ich schätze, deshalb kam der Albtraum wieder.«
    Ihre Worte bereiteten ihm ein fast körperliches Unbehagen. Nun hatte er sich wider Willen doch emotional auf sie eingelassen. »Du irrst dich. Ich will dich durchaus hier, aber es ist alles so kompliziert.«
    Ihre Lippen kräuselten sich. »Willkommen in meiner Welt.«
    Er musste lachen. In diesem Augenblick klingelte der Wecker, den Annabelle am Vorabend vorsorglich gestellt hatte. Es war Zeit, zu verschwinden, ehe ihr Onkel und Lola aufwachten, herunterkamen und sie zusammen erwischten.
    »Von der Glocke gerettet«, zitierte sie und versuchte erneut, sich aus seinen Armen zu befreien, diesmal, um endgültig aufzustehen.
    Er wusste, er sollte sie nicht zurückhalten, aber sein Herz war stärker als die Vernunft. Er zog sie an sich. »Annabelle.«
    »Ja?«
    Er holte tief Luft. »Glaub mir, du bist mir hier, in meinem Bett, stets willkommen.«
    Sie verdiente es, das zu wissen. Warum sollte sie sich weiterhin mit ihren uralten Unsicherheiten quälen, nur seiner eigenen Ängste wegen? Er schüttelte lachend den Kopf.
    »Was gibt es da zu lachen?«
    Er ächzte. »Ach, ich lache über mich selbst. Oder besser gesagt, über das Leben. Also dann, bis heute Abend, selbe Zeit, selber Ort?«, schlug er wider besseres Wissen vor.
    Sie dankte es ihm mit einem strahlenden Lächeln und einem Kuss, dann öffnete sie die Lippen, ließ die Zunge auf Entdeckungsreise gehen. Es war ein Kuss voller Leidenschaft, der von unterdrücktem Verlangen und nicht nur körperlicher Sehnsucht zeugte.
    Kein Wunder, dass sein Körper sofort reagierte und alle Vernunft auf einen Schlag vergessen war. Er zog sie an sich, begrub sie unter sich und übernahm die Kontrolle über das flammende Inferno, das zwischen ihnen ausgebrochen war. Zumindest war das seine Absicht gewesen, bis sich ihre Hand einen Weg in seine Boxershorts bahnte und ihn begehrlich prall und steif vorfand.
    Er rollte sich zur Seite, um ihr den Zugriff zu erleichtern. Sie schloss die Hand um den langen Schaft, ließ sie mit geübtem Griff daran auf und ab gleiten, eine perfekte Imitation ihres Liebesaktes. Er stöhnte unterdrückt, spürte rasend schnell den Höhepunkt nahen, dann schloss er die Augen und vergaß alles um sich herum. Er war sich nur noch der unbeschreiblichen, unerbittlichen Reibung bewusst; nahm nur noch die herrlichen, rhythmischen Kontraktionen wahr, die sie in seinem Körper auslöste und schließlich den Orgasmus, glühend heiß wie ein Vulkanausbruch.
    Als er die Augen öffnete, kraftlos und ermattet von dem eben Geschehenen, sah er nur noch, wie Annabelle das Zimmer

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