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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Nähe und überwältigt von ihrem Verlangen, hatte es nicht lassen können, ihn mit diesem Kuss auf die Probe zu stellen, der dann viel weiter geführt hatte als beabsichtigt.
    Die ungestillte Begierde hallte noch immer in ihrem Körper nach, doch das war ihr einerlei. Das Wissen, dass sie den großen Brandon Vaughn in der Hand hatte, bereitete ihr eine enorme Befriedigung. In Gedanken versunken schmiegte sie die Hand um den Kaffeebecher und dachte noch einmal an die Szene von vorhin.
    Etwa eine Stunde später hatte ihr Onkel sich freiwillig bereit erklärt, mit Boris vor die Tür zu gehen. Annabelle nützte die Gunst der Stunde und zog sich in ihr Zimmer zurück, um mit ihren Schwestern zu telefonieren. Sie erwischte Sophie am Handy, als diese auf dem Weg zu einem Frühstücks-Meeting gerade aus einem Taxi kletterte. Sophie behauptete, ihr sei keine Veränderung an Onkel Yank aufgefallen, räumte allerdings etwas schuldbewusst ein, beruflich derart beschäftigt gewesen zu sein, dass sie kaum wahrgenommen habe, was sonst so vor sich ging. Von Micki hatte Annabelle kurz zuvor genau dasselbe gehört.
    Aber es lag ihr fern, ihren Schwestern ein schlechtes Gewissen einzureden. Sie selbst war ja mit Vaughn und seinem Projekt nicht minder eingespannt und abgelenkt, also konnte sie ihren Schwestern keinen Vorwurf machen. Trotzdem brannte Annabelle darauf, herauszufinden, was in ihrem Ersatzvater vorging der unerwartete Besuch und Lolas drastisch verändertes Verhalten hatten sie neugierig gemacht. Wie es aussah, würde sie sich mit Micki, Sophie und ihrem Onkel bei der bevorstehenden Familienfeier an einen Tisch setzen und Klartext reden müssen.
    Vaughn begab sich indessen an den einzigen Ort, an dem er mit Sicherheit ungestört sein würde - in sein privates Fitnessstudio. Dort gab es keine Anrufe von seinen Eltern, keine Viecher, die um Aufmerksamkeit bettelten, keine Annabelle, die ihn garantiert ablenken würde - und vor allem keinen Yank und keine Lola, die er davon abhalten musste, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Dachte er zumindest.
    Doch als er das Studio betrat, fiel sein Blick als Erstes auf Yanks Bild im Spiegel. Er wandte sich um und sagte: »Was suchst du denn hier?«
    Der Alte zuckte die Achseln. »Dasselbe wie du, schätze ich mal - Zuflucht vor Frauen und Viechern. Und zwar genau in dieser Reihenfolge.«
    Vaughn gluckste in sich hinein. »Ich gebe zu, ich hatte denselben Hintergedanken. Lola treibt dich wohl in den Wahnsinn, wie?«
    Schnauben. »Darauf kannst du deinen A-«
    »Schon gut, schon gut«, unterbrach Vaughn. Er ließ sich auf den gepolsterten Sitz der Drückbank fallen und fand sich damit ab, dass er nicht Gewichte stemmen, sondern Probleme wälzen würde.
    »Lange werde ich meinen Mund nicht halten können«, warnte er Yank.
    »Schon klar.«
    »Was hast du eigentlich an Lola auszusetzen? Sie ist eine schöne Frau und hat all die Jahre treu zu dir und deinen Nichten gestanden, trotz deiner Launen. Und sie liebt dich ganz offensichtlich. Sie liebt dich sogar so sehr, dass sie bereit war, ihr Äußeres einer Runderneuerung zu unterziehen, nur um endlich deine Aufmerksamkeit zu erregen. Also entweder funkt es nicht die Bohne zwischen euch - was ich ehrlich gesagt nicht glauben kann - oder du hast ganz einfach die Hosen gestrichen voll, nach all den Jahren als Single. Ich tippe auf Letzteres.« Vauhgn fixierte Yank ostentativ und erwartete, zu hören, er solle seine Nase gefälligst nicht in fremde Angelegenheiten stecken.
    »Verdammt noch mal, Vaughn, denkst du wirklich, ich wüsste nicht, was sie für mich empfindet? Und ich müsste schon blind sein, um ihr Äußeres nicht zu schätzen zu wissen - sowohl vor als auch nach ihrer dämlichen Verwandlung.« Dann brach er buchstäblich in brüllendes Gelächter aus. »Sehr passendes Wortspiel, findest du nicht?«
    Vaughn schüttelte den Kopf. Wenigstens war dem Alten sein Sinn für Humor noch nicht ganz abhanden gekommen. »Tja, noch bist du aber nicht blind, also was soll das Theater?«
    Yank trat abwesend nach einem lädierten Ball, der im Studio herumlag. Der Ball knallte an die gegenüberliegende Wand und rollte zurück. Das Spiel wiederholte sich ein paar Mal, dann begann er zu erzählen. »Wusstest du, dass Lola und ich einmal eine Affäre hatten?«
    Vaughn riss den Kopf hoch und erstaunt die Augen auf. Aus dem Spiegel an der Wand starrte ihm seine überraschte Miene entgegen.
    »Du und Lola?«, wiederholte er perplex.
    Lachen. »Ja, kurz

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