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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Geschmack noch einmal zu genießen.
    »Ich wollte dir nur beweisen, dass ich nicht hinter Vaughn her bin.«
    Er musterte sie erstaunt, sichtlich verunsichert, wie er reagieren sollte.
    »Jetzt hast du die Wahl: Du kannst aufhören, dich wie ein Idiot zu benehmen - oder soll ich sagen, wie ein typischer Mann - und mit mir zu Annabelles Party gehen. Oder du vergisst, was gerade passiert ist und suchst dir ein anderes Opfer, an dem du deine Launen auslassen kannst... Na, was hast du dazu zu sagen?«
    Er grinste. »Du hast einen Begleiter für die Party.«

12
    Als PR-Beraterin
war Annabelle daran gewöhnt, kreative Ideen im letzten Moment umzusetzen.
    Am Vormittag hatte sie am Computer eine Einladung zur alljährlichen Hot-Zone-Party entworfen, ein paar Mal ausgedruckt und diese im Laufe des Nachmittags an Vaughns Arbeiter und Angestellte ausgeteilt. Ein Kinderspiel.
    Bis auf einen Umschlag war sie alle losgeworden. Als sie den letzten nun aushändigte, blickte sie in ein bekanntes Gesicht. »Hallo, Roy!«, sagte sie und trat unmerklich einen Schritt zurück. »Wie geht es dir?«
    Der Mann irritierte sie, obwohl sie nicht genau ausmachen konnte, woran das lag. Die paar Mal, als sie sich auf der Baustelle über den Weg gelaufen waren, hatte er sich stets sehr höflich, wenn nicht gar ein wenig distanziert, verhalten.
    »Bestens. Hab viel zu tun seit dem Einbruch.«
    Annabelle nickte verständnisvoll. »Tja, vielleicht hast du ja Lust, dir mit deiner Frau einen netten Abend zu machen. Die Partys von Hot Zone sind berühmtberüchtigt.« Sie überreichte ihm die letzte Einladung.
    Er griff danach und nutzte die Gelegenheit dazu, ihre Hand zu berühren - und zwar für Annabelles Geschmack eine Spur zu lange. Sie überlegte gerade, wie sie ihn möglichst schnell abzuschütteln konnte, da stieg ihr Vaughns unverwechselbarer, männlicher Duft in die Nase. Sie war heilfroh über sein Auftauchen und seine überwältigende beruhigende Körperwärme und diesmal hatte es ausnahmsweise gar nichts mit sexueller Anziehungskraft zu tun.
    »Vaughn!« Sie machte sich von Roy los und wandte sich ihrem Retter zu, erleichtert und dankbar zugleich.
    »Was ist hier los?« Vaughn warf seinem Vorarbeiter einen scharfen Blick zu.
    »Annabelle hat mich zu ihrer Fete in New York eingeladen.« Roy grinste und zeigte dabei zu viele Zähne.
    »Genau genommen habe ich ein Meeting einberufen und alle Leute eingeladen, die für dieses Projekt von Bedeutung sind«, korrigierte sie ihn, damit Vaughn keinen falschen Eindruck bekam. »Die Ehefrauen sind übrigens auch alle eingeladen«, fügte sie hinzu.
    Völlig unerwartet huschte ein Lächeln über Vaughns Gesicht. »Du steckst wirklich voller Überraschungen«, stellte er fest und legte ihr mit einem Seitenblick auf Roy beiläufig einen Arm um die Schulter, als wolle er Besitzansprüche anmelden.
    Der Vorarbeiter straffte die Schultern. »Und weißt du was, Boss? Meine Frau ist bestimmt Feuer und Flamme. Sie geht immer gern auf Partys.«
    »Ja, um ein Auge auf dich zu haben«, murmelte Annabelle in einen nicht vorhandenen Bart.
    Vaughn wies mit einer Kopfbewegung zur Baustelle. »Hast du nichts mehr zu tun?«
    »O, doch, Boss, mehr als genug.« Roy winkte und schlich sich davon in Richtung Hauptgebäude, wo noch einige Leitungen zu reparieren waren.
    Wenn er mit mir alleine ist, lässt er den Macho heraushängen, und kaum taucht der große Brandon Vaughn auf, dann zieht er den Schwanz ein, dachte Annabelle. Kein Wunder.
    »Danke. Du hast mich gerade gerettet«, sagte sie.
    »Ich habe so das dumpfe Gefühl, du würdest dir von Roy ohnehin nichts gefallen lassen.« Vaughn war nicht entgangen, wie sie sich den aufdringlichen Vorarbeiter geschickt vom Leib gehalten hatte.
    »Wohl wahr. Aber es war die reinste Freude, zu sehen, wie kleinlaut er plötzlich wurde.« Annabelles Augen funkelten bei dem Gedanken amüsiert in der Mittagssonne.
    Vaughn lachte. »Ich weiß, was du meinst, aber ich kann ihn nicht feuern, nur weil er ständig versucht, fremdzugehen.«
    »Schon klar.« Sie legte ihm besänftigend die warme Hand auf den Arm. Die Berührung wirkte wie ein Stromstoß.
    Unerwarteterweise tätschelte er ihre Hand und überraschte sich damit sogar selbst. »Außerdem hat Roy eine Frau und ein Kind. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass man ihn entlässt.«
    »Du bist echt ein anständiger Kerl.« Ihr Lächeln ließ sein Inneres mit einem Schlag zu einer gar nicht männlichen Masse schmelzen.

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