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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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seinem eigenen Vater, bei denen der Auslöser stets nebensächlich gewesen war - was blieb, war die Disharmonie. Er hatte sich noch nie so recht mit seinen Eltern vertragen, deshalb waren ihm derartige Szenen sehr vertraut.
    Auf der anderen, der emotionalen Seite spürte Vaughn ganz deutlich, wie sehr sich die drei Schwestern die Nachricht vom Augenleiden ihres Onkels zu Herzen nahmen. Und er konnte sehr gut nachvollziehen, wie sehr Lola darunter litt, dass sie aus ihrer Wahlfamilie ausgeschlossen wurde. Sie tat ihm Leid. Doch was ihn am meisten traf, war die Tatsache, dass die Mädchen Yank trotz seiner Halsstarrigkeit und Ruppigkeit liebten und sich um ihn sorgten. Selbst der schlimmste Streit konnte ihrer Liebe zu ihm nichts anhaben.
    Diese Erkenntnis weckte in ihm eine völlig irrationale, heftige Eifersucht, die wie ein Messer in seine Eingeweide drang und in ihm das Gefühl hervorrief, ein Außenseiter zu sein, genau wie in seiner eigenen Familie.
    Er musste schleunigst das Weite suchen. Als er jedoch auf den Korridor trat, erspähte er Mara und Nick, der eben sein Handy in der Hosentasche verstaute.
    An Nicks Gesichtsausdruck erkannte Vaughn sofort, dass etwas nicht stimmte. »Was ist passiert?«
    Nick und Mara sahen sich bedeutungsschwanger an und wichen seinem Blick aus.
    »Es brennt«, gestand Nick schließlich. Er war ganz blass geworden. Er musste nicht ausdrücklich erwähnen, dass es um das Gästehaus ging, Vaughn wusste auch so Bescheid.
    Bei Nicks Worten setzte sein Herzschlag einen Takt aus. »Ist es schlimm?«
    »Ziemlich«, entgegnete Nick. »Die Feuerwehr ist inzwischen dort, aber für den Nordflügel sieht es gar nicht gut aus. Wir müssen sofort hinfahren.«
    Vaughn warf einen kurzen Blick auf die geschlossene Bürotür, hinter der Annabelle mit ihren Schwestern und Lola Probleme wälzte. Yank stand an der Bar und hielt sich an einem Drink fest. »Okay. Ich werde nur schnell eine Nachricht für Annabelle hinterlassen, dann können wir los.« Er hastete zur Bar.
    »Willst du es ihr nicht persönlich sagen?«, rief Mara hinterher.
    Vaughn schüttelte den Kopf. »Ich gebe Yank Bescheid.« Er würde es im Augenblick nicht ertragen, ihr gegenüberzustehen. Schließlich war er nur hier, weil sie ihn so in ihren Bann gezogen hatte. Ausgerechnet in der entscheidenden Endphase hatte er sein Gästehaus im Stich gelassen. Mit katastrophalen Konsequenzen.
    Das hatte er nun davon, dass er weggefahren war, obwohl er wusste, dass irgendjemand alles drauf und dran setzte, seinen Traum zu zerstören. Warum musste er auch zu dieser verfluchten Party kommen; noch dazu wegen einer Frau, die er ohnehin nicht haben konnte, auch wenn sie alles war, was er wollte?
    Nein, er durfte sich durch sie nicht von dem einzigen Traum abbringen lassen, bei dem die Chance bestand, dass er in Erfüllung ging.
    Mara kam ihm nach und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Brandon, du hättest den Brand nicht verhindern können«, sagte sie, als könnte sie seine Gedanken lesen.
    »Aber ich hätte dort sein können, als er ausbrach.«
    Besser gesagt, er hätte dort sein müssen.
    Annabelle hatte Lola in Greenlawn ganz für sich gehabt, deshalb ließ sie ihren Schwestern nun den Vortritt und machte sich auf die Suche nach ihrem widerspenstigen Onkel.
    Sie fand ihn an der Bar, wo er sich mit dem Kellner unterhielt, der auch auf der Party serviert hatte. Sie betrachtete sein halbleeres Glas und fragte: »Scotch?«
    »Was denn sonst?« Er kippte sich den Inhalt in einem Zug hinter die Binde und knallte das Glas auf die Theke.
    Der Barkeeper verstand den Wink und schenkte ihm noch einmal nach. »Was darf es sein?«, fragte er Annabelle.
    »Club Soda mit Limone, bitte.«
    »Weibergesöff«, brummelte Onkel Yank.
    »Nun, ich bin ein Mädchen, also, was erwartest du?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe euch erzogen wie Jungs.«
    »Ganz Recht, und dank Lola haben wir auch ein paar femininere Züge. Und unser großes Herz verdanken wir euch beiden. Was ist eigentlich mit dem deinen passiert?« Sie machte keinen Hehl aus ihren Gefühlen.
    Er schob das halbleere Glas von sich und wandte sich zu ihr um. »Es gehört viel mehr Courage dazu, einen Menschen gehen zu lassen, als ihn dazu zu zwingen, zu bleiben und darunter zu leiden.«
    Sie spitzte nachdenklich die Lippen. Es war wohl besser, ihn nicht daran zu erinnern, dass er Lola jahrelang hingehalten hatte, ohne ihr je Hoffnungen auf eine dauerhafte Beziehung zu machen.
    Und doch hatte Lola

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