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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Der Gestank hatte ihn sogar in den Schlaf verfolgt. Brandursache war laut den Sachverständigen eine brennende Zigarette gewesen. Vor dem ersten Sabotageakt wäre die Angelegenheit wohl als dummes Missgeschick eingestuft worden, doch so war klar: Es steckte eindeutig eine Absicht dahinter.
    Alle auf der Baustelle gaben an, Nichtraucher zu sein; keiner der Arbeiter wollte jemanden rauchen gesehen haben. Ihre Beteuerungen waren müßig. Detective Ross hatte Vaughn lediglich eine einzige Frage gestellt: Rauchte Laura?
    Nun, sie hatte nicht geraucht, als Vaughn sie kennen lernte, sondern erst später damit angefangen. Der Detective machte sich unverzüglich daran, Lauras Aufenthaltsort zur Tatzeit zu überprüfen. Wie sich herausstellte, hatte sie kein Alibi - sie hatte am Abend zuvor eine Schlaftablette geschluckt, um ihre Nerven zu beruhigen, da sie wegen der verkorksten Kreditsituation etwas aufgeregt war. Anschließend war sie zu Bett gegangen - allein. Die Polizei verfolgte zwar noch andere Spuren, doch Ross war von Lauras Schuld überzeugt.
    Vaughn glaubte nach wie vor nicht an diese Theorie. Scheidung und böse Worte waren eine Sache, mutwillige Zerstörung fremden Eigentums eine ganz andere. Er hatte die Angelegenheit langsam gründlich satt.
    »Erde an Vaughn.« Er fuhr herum. Da stand Annabelle in der Tür. In all dem Ruß und Gestank kam sie ihm vor wie eine frische Brise. Sie trug wie üblich einen Minirock, dazu dicke Schaffellstiefel in Pink, passend zum Lippenstift. Eine umwerfende Kombination. Die Stiefel waren für einen Gang durch die Baustelle - oder eher Brandruine - natürlich besser geeignet als ihre leichten Turnschuhe. Er ließ den Blick anerkennend über ihre Beine gleiten, die einfach immer sexy auf ihn wirkten, ganz egal, was sie trug.
    Er erinnerte sich noch lebhaft daran, wie sie ihre langen Gliedmaßen um seine Hüften geschlungen hatte, während er tief in sie eingedrungen war und schauderte wohlig bei dem Gedanken daran. Und erst da traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag: Er würde nie genug von ihr haben.
    Niemals.
    Deshalb freute er sich aufrichtig, sie jetzt zu sehen, obwohl es seine Besessenheit von dieser Frau gewesen war, die ihn von seinem geliebten Gästehaus weggelockt hatte. Er freute sich so sehr, dass nicht einmal der Verdacht, Laura könnte hinter dem Brand stecken, sein Vertrauen in Annabelle und seine Gefühle für sie schmälern konnten.
    »Hallo.« Er hieß sie mit einem breiten Lächeln willkommen.
    Sie lächelte nicht zurück. »Darf ich eintreten?«
    Er nickte. »Aber klar.«
    Sie kam herein und sah sich im Büro um, das leer war bis auf Vaughn. »Wo sind denn die anderen?«
    »Nick ist mit dem Typ von der Versicherung unterwegs und Mara ist im Krankenstand.«
    Annabelle stellte ihre Handtasche auf Maras Schreibtisch ab. »Ich habe Boris bei dir zu Hause abgesetzt. Ich wollte nicht, dass er den Rauch hier einatmet.«
    »Kein Problem.«
    Sie setzte sich an den Schreibtisch, der am weitesten von ihm entfernt war. Wahrscheinlich orientierte sie sich in ihrem Verhalten an ihm - schließlich hatte er sie in New York City zurückgelassen, trotz seines Versprechens, nach der Unterredung mit ihrer Familie für sie da zu sein. Er hatte über sein diesbezügliches Benehmen immer wieder nachgegrübelt und war noch nicht ganz sicher, zu wessen Schutz es wirklich diente. Wenn er nur lange genug nachdachte, würde er wohl zu einem wenig erfreulichen Schluss kommen.
    »Hör zu, Annie -«
    Sie schnitt ihm forsch das Wort ab. »Wie groß ist der Schaden? Und was meint die Polizei zu dem Brand?«
    Er räusperte sich. Es zerriss ihm schier das Herz, über die Brandschäden am Gästehaus zu sprechen. Ihr abweisend-kühles Benehmen fand er allerdings fast genauso schlimm. »Die schlechte Nachricht ist, dass der Nordflügel komplett zerstört ist.«
    »O, nein!« Sie erhob sich instinktiv, Besorgnis und schier überwältigendes Mitgefühl in den Augen. Er konnte schon fast ihre Umarmung zu spüren, berührend, tröstlich - genau, was er jetzt brauchte doch dann überlegte sie es sich offenbar anders, setzte sich abrupt wieder hin, die Hände im Schoß gefaltet.
    Er erstarrte, als ihm klar wurde, dass er der Urheber war. Er hatte sie von sich gestoßen, indem er ohne sie aus New York abgefahren war. Gestern Nacht hatte er das noch für die richtige Entscheidung gehalten, aber nicht erwartet, jetzt eine solche Leere in sich zu spüren.
    »Und die gute Nachricht?«, wollte sie wissen. Ihr

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