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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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sich dafür entschieden, weiterhin für Hot Zone zu arbeiten, auch wenn ihre Gefühle unerwidert blieben. Zu spät ging Yank nun endlich auf, wie sehr Lola unter seiner Eigennützigkeit gelitten hatte.
    »Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe«, gab sie schließlich zurück. »Wenn man einen Menschen liebt und von diesem Menschen geliebt wird, dann ist doch alles andere gleichgültig.« Deshalb hieß es im Ehegelübde doch auch ›In guten wie in schlechten Tagen‹.
    »Ich werde jedenfalls immer für dich da sein«, versicherte sie ihm. »Und Lola ebenfalls, wenn du sie nur lässt.« Sie erhob sich und umarmte ihren Onkel.
    »Wo willst du hin? Wir müssen uns über Lolas dämliche Geschäftsidee unterhalten.«
    Aha, dachte Annabelle. Ein nicht gerade unauffälliger Themenwechsel. Es war ihr nicht entgangen, dass ihr Onkel feuchte Augen bekommen hatte - vielleicht waren ihre Worte ja doch eine Art Denkanstoß für ihn gewesen. Doch ihr stand nicht der Sinn nach großen Diskussionen über die Zukunft der Firma, solange die Atmosphäre derart gefühlsgeladen war und ihr Onkel auf dem besten Weg war, sich zu betrinken.
    »Ich sehe mal nach, wo Vaughn steckt.« Er hatte versprochen, nach dieser Familienkatastrophe für sie da zu sein und sie brauchte ihn jetzt.
    »Vaughn ist weg«, sagte da ihr Onkel.
    Annabelle fuhr herum. Sie musste sich verhört haben. »Wie bitte?«
    »Vaughn ist weg. Er hat mich gebeten, dir etwas auszurichten.« Er starrte erneut in sein Glas.
    »Ach ja? Und was?«, drängte sie.
    »Dass er dringend weg musste. Wegen einem Brand im Gästehaus oder so.« Yank nahm einen ordentlichen Schluck Scotch. »Wie es aussieht, bin ich nicht der Einzige hier, der einen schlechten Tag hat.«
    Wenn der wüsste.
    Annabelle kehrte in Begleitung von Micki zu ihrer Wohnung zurück. Sie hatten kaum die Türe aufgesperrt und den Flur betreten, da stürzte sich Boris bereits auf sie, hüpfte wie ein Gummiball auf und ab und wedelte wie verrückt mit dem Schwanz.
    »Es gibt doch nichts Schöneres, als von einem Hund begrüßt zu werden«, stellte Annabelle fest, während sie den kleinen Fellball in die Arme schloss.
    Micki lachte. »Da hast du Recht. Zeig mir auch nur einen Mann, der mir über das Gesicht leckt und mir ins Ohr schnaubt, dann kann ich glücklich sterben.«
    »Wie beruhigend zu hören, dass du dir so viel vom Leben erwartest.« Annabelle grinste breit, dann wurde sie plötzlich ernst. »Was ist eigentlich zurzeit los mit dir? So unleidlich kennen wir dich sonst gar nicht.«
    Micki war die stets unbekümmerte jüngste Schwester, von der man höchst selten ein Wort der Klage hörte. Es war ungewöhnlich, dass sie jammerte, vor allem nach einer Party.
    Micki zuckte die Schultern. »Ach, ich habe langsam die Nase ganz schön voll vom Alleinsein, verstehst du? Vielleicht ist das ja eine Art verfrühte Midlife-Crisis. Geht bestimmt vorbei.«
    »Nun, ich bin jedenfalls für dich da, was auch immer passiert.«
    »Und ich weiß das zu schätzen.«
    »Apropos zu schätzen wissen: Danke, dass du meine Wohnung gehütet hast, während ich in Greenlawn war.«
    Micki fläzte sich auf das bequeme Sofa, das Annabelle bei Pottery Barn bestellt hatte. »Nicht der Rede wert, Schwesterherz. Das bisschen Gießen war doch kein Problem«, entgegnete sie mit einem sarkastischen Unterton und ließ den Blick über das Dickicht von Annabelles geliebten Topfpflanzen schweifen, mit denen das Wohnzimmer voll gestellt war. »Hat dir eigentlich schon einmal jemand gesagt, dass du hier den reinsten Garten Eden züchtest?«
    »Ha, ha. Willst du damit etwa ganz subtil andeuten, dass ich in deiner Schuld stehe?«
    »Nur ein kleines bisschen.« Micki zeigte mit Daumen und Zeigefinger, wie wenig. »Fürs nächste Mal engagierst du am besten einen Pflanzensitter, der dann gleich hier wohnt.«
    »Gibt es so etwas?«
    Micki verdrehte die Augen. »Nein. Das sollte ein Witz sein.«
    »Weiß ich doch.« Annabelle setzte sich zu ihrer Schwester aufs Sofa, damit Boris auf Mickis Schoß springen konnte.
    »Tja, wie es aussieht, werde ich bald noch tiefer in deiner Schuld stehen, weil ich nämlich möglicherweise noch einmal nach Greenlawn muss.«
    »Ach, Annie.« Micki lehnte sich ächzend auf dem Sofa zurück. »Weißt du überhaupt, wie oft man die Gießkanne nachfüllen muss, um den Durst dieser Monster zu stillen?«
    »Hast du es schon mit Singen versucht? Sie werden viel umgänglicher, wenn du ihnen ›You Are My Sunshine‹ vorsingst,

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