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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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während du sie gießt und ihre zarten Blättchen besprühst.«
    »Besprühen?« Micki wurde blass. »Davon war aber nie die Rede.«
    »Kleiner Scherz.« Annabelle kicherte. Sie hatte Micki vermisst. Es gab für sie nichts Schöneres, als Zeit mit ihren Schwestern zu verbringen. Abgesehen von der Zeit mit Vaughn natürlich.
    Sie dachte an den Brand im Gästehaus und fröstelte.
    »Puh.« Micki wischte sich mit der Hand über die Stirn. »Das sieht mir ganz nach der großen Liebe aus.«
    Worüber hatten sie gerade gesprochen? Annabelle konnte sich plötzlich nicht mehr erinnern. Ach richtig, ihre Pflanzen. »Ich liebe alles, was lebt«, erklärte sie. »Ich kann dir sogar ganz genau sagen, wann und woher ich jeden Einzelnen meiner kleinen grünen Freunde bekommen habe.«
    »Ich bin beeindruckt«, murmelte Micki. »Aber ich habe eigentlich nicht von deinem Grünzeug geredet sondern von Brandon Vaughn - groß, sexy, braune Hose, schwarzes Poloshirt; erinnerst du dich an ihn?«
    »Lebhaft.« Annabelle seufzte. Sie war hin und her gerissen, seit sie gehört hatte, dass Vaughn wegen der Schreckensnachricht von dem Brand alleine, ohne sie, nach Hause gefahren war.
    Auf der einen Seite war es natürlich das Vernünftigste, wenn jeder von ihnen mit seiner Krisensituation alleine fertig wurde. Auf der anderen Seite hätte er ihr persönlich Bescheid geben sollen - nicht zuletzt aus dem simplen Grund, dass sie seine PR-Beraterin und speziell in solchen Katastrophenfällen für die Schadensbegrenzung zuständig war. Trotzdem hatte er es vorgezogen, nicht mit ihr zu reden.
    Und sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass das nichts mit geschäftlichen Belangen zu tun hatte oder er ihr einen gewissen Freiraum gewähren wollte.
    Nein, er war ihr bewusst aus dem Weg gegangen, um Distanz zwischen ihnen aufzubauen.
    »Hallo!« Micki klopfte Annabelle mit den Fingerknöcheln an die Stirn. »Woran denkst du?«
    Annabelle legte die Füße auf den Tisch. »An etwas gar nicht Angenehmes.«
    »Was hältst du davon, wenn wir ganz am Anfang anfangen?«, schlug Micki vor.
    Annabelle nickte. »Warum nicht.«
    »Du liebst ihn, richtig?«
    Sie nickte und wich dem wissenden Blick ihrer Schwester aus. »Sag jetzt nichts. Diesmal ist es anders als sonst.« Sie wusste, ihre Schwestern waren der Ansicht, dass sie ihr Herz oft allzu schnell verschenkte, was auf das eine oder andere Mal in der Vergangenheit durchaus zutraf. Diesmal allerdings nicht.
    »Wie kannst du da so sicher sein?«
    »Ach, es gibt eine ganze Reihe von Gründen«, sagte Annabelle.
    »Zum Beispiel?« Micki rutschte näher heran. »Das würde mich echt interessieren.«
    Annabelle ließ ihre Gedanken zu Vaughn schweifen und analysierte die Gefühle, die er in ihr ausgelöst hatte. »Ich fühle mich zum Beispiel so sicher und geborgen bei ihm. Ich denke nicht mehr ständig an die Vergangenheit und all das, was mir im Leben fehlt. Und es ist mehr als bloß sexuelle Anziehungskraft.« Auch wenn das kaum zu glauben war. »Viel mehr als das. Aber es gibt noch einen Aspekt, der beweist, dass meine Gefühle für ihn tiefer gehen als jemals zuvor für einen Mann.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    Annabelle zwang sich, Micki in die Augen zu sehen.
    »Seine Bedürfnisse sind mir wichtiger als meine eigenen. Wie sonst erklärst du dir die Tatsache, dass ich, anstatt einfach nach Greenlawn zu fahren und meinen Job zu erledigen, hier zu Hause sitze und mir überlege, ob er mich dort haben will oder nicht?«
    Micki nickte. »Tja, wie gesagt, du liebst ihn eben. Wirst du jetzt hier sitzen bleiben und dir selbst Leid tun, oder wirst du zum einzigen Menschen auf dieser einsamen Welt fahren, der dich vervollständigt?« Sie kratzte Boris abwesend hinter den Ohren.
    Annabelle verdrehte die Augen. »Da hat sich wohl jemand wieder einmal Jerry Maguire reingezogen, wie?«
    »Immer noch besser, als zu große Angst davor zu haben, verlassen zu werden, um einem gewissen gut aussehenden Exfootballstar seine Liebe zu gestehen, oder?« Micki hob eine Augenbraue; eine subtile Herausforderung an ihre große Schwester, sich ihrer größten Furcht zu stellen. Und sie hatte jedes Recht dazu - Annabelle hatte noch jedes Hindernis in ihrem Leben gemeistert.
    Annabelle schnappte sich Boris und erhob sich. »Wir fahren zurück nach Greenlawn«, erklärte sie dem sich windenden Hund. »Und Micki wird inzwischen hier die Pflanzen versorgen.«

16
    Am Morgen nach dem Brand
roch es in Vaughns Büro noch immer nach feuchtem Rauch.

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