Mach mich scharf!
küssen.
»Ich liebe komplizierte Männer«, scherze ich. Ich liebe Dich!
In seine dunkle Stimme mischt sich ein seltsames Kratzen, als er meint: »Du würdest mich niemals lieben können.«
Oh, Dante, das tue ich doch längst!, möchte ich in die Nacht hinausschreien, als er mich plötzlich an sich drückt.
Noch bevor ich etwas erwidern kann, zischt er: »Pssst!«, und ich höre nur sein kräftiges Herz an meinem Ohr.
»Was ist denn?«, hauche ich. Bei mir stellen sich alle Haare auf. Irgendetwas stimmt nicht. Ich spüre, wie sich Dantes Körper versteift, jeder Muskel ist angespannt. Er hält mich im stählernen Griff und seine Hitze scheint mich zu verbrennen.
Sein Atem verfängt sich in meinem Haar. »Wir werden verfolgt.«
Angestrengt lausche ich in die Nacht, doch nur das Jaulen einer Katze und Straßenlärm dringen gedämpft an mein Ohr.
Blitzartig reißt Dante mich herum, sodass ich beinahe das Gleichgewicht verliere, und schirmt mich mit seinem breiten Rücken ab. Als ich an ihm vorbeiblicke, sehe ich sie: drei Gestalten, die aus den Schatten auf uns zukommen. Was sie in ihren Händen halten, lässt mein Blut gefrieren. Messer!
»Bleib hinter mir, Clara!« Dantes Stimme hört sich wie ein Knurren an.
»Oho! Der große Beschützer!«, tönt es spöttisch. Ein anderer lacht. Es sind junge Stimmen, wahrscheinlich Jugendliche. »Geld her, aber sofort!«
Ohne zu zögern greift Dante in seine Jacke, die ich trage, um einem Gauner sein Portemonnaie zuzuwerfen. Dabei streift er kurz meine Brust und mein Nippel stellt sich auf. Dann geht alles sehr schnell: Zwei Täter packen Dante, der dritte zerrt mich hinter ihm hervor.
»Na, mein Mädchen, was hast du uns zu bieten?«
»Lasst sie in Ruhe!«, faucht Dante, der sofort eine Faust in den Magen bekommt. Er geht in die Knie, doch gleich springt er wieder auf.
Wieso wehrst du dich nicht?, frage ich mich. Seiner Statur nach zu urteilen, hätte er allemal Chancen, zumindest gegen einen von ihnen.
»Und jetzt deine Uhr!«, fordert einer von den Jugendlichen in einem forschen Ton, doch Dante geht nicht darauf ein.
Sein Blick sucht mich. »Clara, geht es dir gut?«
»Ich bin in Ordnung«, schniefe ich und ziehe sein Jackett mit beiden Händen enger um mich.
»Was ist nun mit der Uhr?«
Erst jetzt reagiert Dante auf seine Worte: »Sie ist ein Erbstück und hat bestimmt keinen Wert für euch.«
Ein junger Mann versucht jedoch, ihm die Armbanduhr abzunehmen und stößt einen Fluch aus, als Dante den Arm hochreißt und der Räuber die Uhr nicht erreichen kann. Sofort rammt der junge Mann ihm seine Klinge in den Bauch.
»Nein! Oh Gott, nein! Dante!«, schreie ich, doch mir wird sofort der Mund zugehalten und die Handtasche entrissen. Mein Herz hämmert gegen die Rippen, meine Sicht verschwimmt und mein Magen krampft sich zusammen. Warum hat der Mann das getan? Dante hat ihn nicht einmal angegriffen!
Dante bricht stöhnend zusammen. Gott, nein! Nimm ihn mir nicht jetzt, wo wir uns endlich nähergekommen sind!, denke ich verzweifelt, wobei auch meine Beine nachgeben.
Der korpulente junge Mann reißt mir die Jacke vom Körper und drückt mich gegen die kalte Hauswand, doch ich bin wie erstarrt, kann nur auf Dante blicken, der auf dem Boden liegt und sich vor Schmerzen krümmt. Er braucht Hilfe, schießt es mir durch den Kopf. Er wird verbluten!
Erst jetzt spüre ich sie, die Hand, die mein Kleid aufreißt, während ein anderer Gangster in meiner Tasche wühlt. Kalte Finger fahren in meinen BH und greifen an meine nackte Brust. Panisch wird mir bewusst, dass mir nun niemand mehr helfen kann und dass ich alleine bin mit diesen skrupellosen Banditen.
»Na, Süße, und wo hast du deinen Schmuck versteckt?« Selbst im schwachen Licht erkenne ich sein schmieriges Grinsen, worauf mir Magensäure aufstößt.
Er grapscht an mir herum, fährt über meinen ganzen Körper, doch er wird nichts finden. Ich trage keinen Schmuck.
»In ihrer Tasche hat sie nichts«, sagt ein anderer. »Sieh mal zwischen ihren Beinen nach, wahrscheinlich hat sie da ihre Klunker hängen!« Bösartiges Gelächter dringt an mein Ohr, doch ich nehme das alles nur noch wie durch einen Nebelschleier wahr.
Der Mann drückt mich hart auf den Boden, zerrt an meinem Kleid, doch mein Geist hat meinen Körper längst verlassen. In Gedanken bin ich bei Dante. Lieber Gott, lass ihn nicht sterben!
Ein animalisches, lautes Knurren rüttelt mich auf. Über mir steht eine große Gestalt mit einem
Weitere Kostenlose Bücher