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Mach mich wild!

Titel: Mach mich wild! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Palmer
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an ihr Ohr drang. Sofort wirbelte Menja herum. Da stand die Frau, die Ragnar am Vorabend aus seinem Haus geworfen hatte. »Kayla! Hast du mich erschreckt!«
    Die Schwarzhaarige lächelte überheblich. »Na, du bist ja noch hier. Da bin ich aber mal gespannt, wie lange es dauert, bis er die Lust an dir verliert. Bis jetzt hat er noch keine Frau länger als zwei Monde unter seinem Dach behalten.« Kayla ging um Menja herum, als würde sie ausgestellte Waren begutachten. »Ach, ich vergaß, du bist ja nicht sein Liebchen, sondern nur seine Sklavin.«
    Ihre Worte schmerzten Menja. Sie wollte sich nichts anmerken lassen, weshalb sie wieder Wasser schöpfte und in die Röhre goss.
    »Aber du bist hübsch, er konnte dir sicher nicht widerstehen. Ragnar ist auch nur ein geiler Bock, der sich nimmt, was er braucht, bis er genug hat.«
    Am liebsten hätte sich Menja die Ohren zugehalten. Erzählte Kayla die Wahrheit oder war sie nur eifersüchtig?
    »Mal sehen, ob er dich auch noch begehrt, wenn ich dir ein neues Gesicht schnitze?« Kayla lachte böse. Menja hatte nicht gesehen, wo sie plötzlich das Messer herhatte. Sie musste es wohl in den Falten ihres Hosenrockes versteckt haben. Bedrohlich wedelte Kayla mit der Klinge vor Menjas Nase umher.
    »KAYLA!« Plötzlich donnerte Ragnars gewaltige Stimme über den Hof. Beide Frauen zuckten zusammen und Kayla versteckte sofort das Messer hinter ihrem Rücken.
    Ragnar kam aus dem Badehaus gelaufen, seine Augen zu Schlitzen verengt. Er trug nur seine Lederhose und das Schwert in einer Hand, weshalb er auf Menja den Eindruck eines klassischen Wilden machte. Aber Ragnar war nicht nur wild, nein, trotz seiner Wut sah er gerade unbeschreiblich anziehend aus. Seine Bauchmuskeln spannten sich an, als er vor ihnen stehen blieb.
    »Mein Gebieter.« Kayla verneigte sich leicht, bevor Ragnar ihre Hand packte.
    »Kayla! Wenn du meine Sklavin noch einmal bedrohst, sorge ich dafür, dass du aus unserem Dorf verbannt wirst!«
    Sämtliches Blut wich aus Kaylas Gesicht, als Ragnar ihr Handgelenk so fest umklammerte, dass sie unweigerlich das Messer fallen lassen musste. Leise, aber bedrohlich, fügte er hinzu: »Jetzt geh und lass dich nie wieder in der Nähe meines Hauses blicken.«
    Sie nickte nur, bevor sie im Morgennebel verschwand. Ragnar ergriff nun Menja am Arm, um sie in das Badehaus zu ziehen.
    ***
    »War Kayla deine ... Eure Sklavin?«, entwich es Menja kurze Zeit später, als sie Ragnar den Rücken wusch. Im Badehaus war es so angenehm warm wie gestern. Der Fürst saß nackt im Wasser, während Menja ebenso unbekleidet hinter dem Bottich stand.
    Ragnar brummte: »Nein, Kayla ist nur eine Frau, die es versteht, einem Mann die Zeit zu vertreiben.« Er schien immer noch ungehalten zu sein.
    »Wie viele Sklavinnen hattet Ihr schon, Herr?«
    »Das geht dich nichts an. Und jetzt rede nicht so viel, sondern mach deine Arbeit.«
    Menja bemerkte, dass sie heute nichts mehr aus ihm herausbekommen würde, weshalb sie sich in ihren Gedanken verlor. Was wird er mit mir machen, wenn er meiner überdrüssig wird? Setzt er mich einfach aus? Bringt er mich zu meinem Vater zurück?
    Als ihr unbewusst ein Seufzer entfuhr, sagte Ragnar: »Du hast vor Kayla nichts zu befürchten. Sie wird es nicht wagen, noch einmal hier aufzutauchen. Aber von nun an verlässt du ohne meine Erlaubnis nicht mehr das Haus.« Dann griff er nach ihrem Arm und zog sie zu sich in den Zuber.
    ***
    Seit drei Monden hatte Menja es nun schon geschafft, als Ragnars Sklavin an seiner Seite zu leben. Er hatte sie bis jetzt stets gut behandelt, sie jedoch kaum vor die Tür gelassen. Anscheinend befürchtete er, sie könnte sich aus dem Staub machen. Wenn sie unter sich waren, war Ragnar liebevoll und nachsichtig, sobald aber ein anderer Waldländer in der Nähe war, verwandelte er sich in den kalten Barbaren.
    Am heutigen Tag fand ein großes Fest in Ragnars Langhaus statt. Der Fürst hatte Menja nicht erklären wollen, was es damit auf sich hatte. Warum auch – sie war ja nur seine Sklavin und fragte sowieso schon zu viel. Auffällig war, dass nur Männer an dem Gelage teilnahmen, allesamt Krieger, wie Menja an den gefährlichen Waffen erkennen konnte. Sie saßen an den Tischen oder lagen um die Feuerstelle und ließen sich von Menja bedienen. Es stank ihr gewaltig, dass sie ständig Met nachschenken oder den Männern dicke Fleischstücke reichen musste. Die Krieger prosteten Ragnar öfter zu, dankten ihm und lobten seinen Mut.
    Pah,

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