Mach mich wild!
»Armani«, und ein hellblaues Hemd, das er gerade aufknöpfte. Gabriels schwarzes Haar reichte ihm fast bis zum Kinn, früher war es ihm in langen Strähnen über die Schultern gefallen. Früher – das war, bevor er ohne sie das Land verlassen hatte.
Trish konnte förmlich spüren, wie seine dunklen, leicht schräg gestellten Augen über ihren nackten Körper huschten. Sie hatte sich oft gefragt, ob Gabriel vielleicht lateinamerikanische Vorfahren hatte. Nur sein markantes Kinn passte nicht ganz zu seiner Erscheinung, aber dieser Mann war so eine interessante Mischung und auf seine Art schön, dass sie angestrengt vermeiden musste, ihn nicht anzustarren.
Gabriel buchte jeden Monat seit seiner Rückkehr in die USA eine Session und heute war es das elfte Mal, dass er ins »Chez Monique« kam. Nicht auszudenken, wenn er herausfand, dass sie in ihrem eigenen Club die Skavin spielte! Aber Jade, die Gabriel sonst buchte, saß gerade mit einem Gipsbein hinter dem Empfang und Sienna, die noch hätte einspringen können, war heute krank.
So wie es aussah, musste Trish zum ersten Mal seit Jahren wieder selbst ran. Gabriel Lestrange – einer der reichsten Geschäftsmänner von Los Angeles – war ihr wichtigster Kunde und den mochte sie sich nicht vergraulen. Denn es gab gewisse Gründe, warum sie auf sein Erscheinen in ihrem Club nicht verzichten wollte …
Trish war kein blutjunges Ding mehr, sondern längst eine Frau im besten Alter. Ihr Busen war nicht mehr so straff und ihr Bauch weicher geworden, dennoch besaß sie noch eine ganz passable Figur, wie sie fand. Aber würde Gabriel eine Sklavin nehmen, die mindestens zehn Jahre älter war als das Mädchen, das er sonst züchtigte? Er selbst hatte die Vierzig schon bald erreicht, doch das hatte seiner Ausstrahlung nicht geschadet, im Gegenteil – die silbergrauen Strähnen in seinem dunklen Haar sahen unwahrscheinlich sexy aus.
Leise seufzend blickte sich Trish in dem düsteren Raum um, in dem sie in ihrer unverkennbaren Sklavinnenposition stand: nackt, verwundbar und sofort bereit. Ihr Herr hatte vollen Zugang zu ihr.
Vor Trish, auf einem mit rotem Samt bezogenen Tischchen, lagen allerlei Folterwerkzeuge: Brustklemmen, Dildos, Analplugs, Reizstromgeräte, Paddel, diverse Peitschen und all jene Dinge, die das Herz eines jeden Herrn höher schlagen ließen und einer Sklavin den Schweiß aus sämtlichen Poren trieben.
An den Wänden des Zimmers flackerten schwarze Kerzen in schmiedeeisernen Leuchtern. Dort waren auch zahlreiche Haken, Ösen und Schnüre angebracht. Des Weiteren gab es in dem Raum Folterbänke, Käfige, Andreaskreuze, Liebesschaukeln sowie einen riesengroßen Spiegel, und in der Mitte der Folterkammer stand ein bequemes Bett.
Gabriel buchte stets für eine volle Stunde das Deluxe-Zimmer, obwohl er nur selten die Geräte benutzte. Das wusste Trish, weil sie bis jetzt jede seiner Sessions beobachtet hatte, denn hinter den Wänden verlief ein geheimer Gang bis zu dem Spiegel, durch den man von der anderen Seite hindurchblicken konnte.
Gabriel kam nicht wie die meisten anderen Manager, Firmenchefs, Vorstandsmitglieder oder sonstigen hohen Tiere in ihren Club, um sich selbst lustvoll quälen zu lassen, damit er den Druck abbauen konnte, der auf seinen Schultern lastete – nein – Gabriel kaufte sich für eine Session eine Sklavin, die er züchtigen konnte. Nur das brachte ihn auf Touren, wusste Trish.
In einer eleganten Bewegung streifte sich Gabriel das Hemd von den Schultern und hängte es neben seinem Jackett auf. Für einen Moment kam Trish in den Genuss, seinen Rücken zu sehen. Im Licht der Kerzen schimmerte seine Haut wie Bronze und die paarigen Muskelstränge traten hervor.
Nur mit seiner Hose bekleidet, schritt er auf Trish zu, die immer noch brav mit demütig gesenktem Blick in ihrer Position dastand. Als ob er ein Kalb auf einem Rindermarkt begutachten würde, ging Gabriel um sie herum. Trish starrte angestrengt auf ihre nackten Zehen, ihre Knie zitterten leicht und das Herz rutschte ihr immer tiefer. Sie hatte große Angst, dass er sie erkannte. Ihre vorstehenden Brüste vibrierten ebenfalls leicht, so angespannt war sie, aber ihre Erregung stieg gerade dadurch an. Furcht war der Kick, den sie brauchte.
Gabriel streckte eine Hand aus, um nach der Marke zu greifen, die an einem ledernen Band um ihren Hals baumelte. »Luna? Wie die Mondgöttin?«, las er ab und setzte sofort spöttisch hinzu: »Lady Godiva hätte wohl besser zu deinem
Weitere Kostenlose Bücher