Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)
Gemeinschaftsumkleiden abgeschafft und durch Einzelduschkabinen ersetzt, und inzwischen kommen viele Leute bereits in Sportkleidung zu ihren Kursen ins Fitnessstudio und duschen hinterher zu Hause. Wir sehen einfach keine normalen Körper mehr.
Aus diesem Grund habe ich damit angefangen, in meinen Beratungssitzungen Aufnahmen von nackten Männern und Frauen zu zeigen – die speziell für Sexualtherapien gemacht wurden –, damit meinen Klienten klar wird, dass bei den meisten Menschen irgendwo etwas hängt und dass Brüste und Brustwarzen ganz unterschiedlich groß und geformt sein können. Die meisten verspüren eine enorme Erleichterung, wenn sie sich mit normalen Menschen vergleichen und nicht mit Models oder Filmstars. Ich möchte aber noch einen Schritt weiter gehen. Ich denke, wir sollten, anstatt bloß zu unseren Unvollkommenheiten zu stehen, diese feiern und sogar sexy finden. Und wie kommen wir da hin?
Die letzten 25 Jahre haben, was unser Körpergefühl anbelangt, nicht nur Schaden angerichtet. Es haben auch einige ermutigende Entwicklungen stattgefunden. Schwule hatten früher ein bestimmtes Image: Michelangelos David, der blonde Beach Boy, der Bodybuilder und die Lederkluft tragenden Männer des Fotografen Robert Mapplethorpe. Doch Ende der 1980er-Jahre entstand ein neuer Kult: der Bär. Diese Männer waren behaart, natürlich und trugen Bart. Den Anfang machte 1987 eine Zeitschrift mit dem passenden Titel Bear, eine in San Francisco hergestellte Publikation im Taschenbuchformat mit einer Auflage von ein paar Hundert Exemplaren. Die Models waren nicht jung – meistens in den Dreißigern, Vierzigern und Fünfzigern; die meisten waren kräftig gebaut, und einige hatten auch einen ordentlichen Bauch. Was das Revolutionärste daran war: Bären standen auf Bären. Anstatt also Diät zu leben, sich den Rücken mit Wachs zu enthaaren und sich in dunklen Ecken zu verstecken, zeigten diese Männer, was sie hatten – im wahrsten Sinne des Wortes –, und begründeten einen Kult, der sich in jeder größeren Stadt ausbreitete. Die Bären fühlten sich sexy und begehrenswert und wurden es daher auch.
Einen ähnlichen Trick können Sie auch bei sich selbst anwenden, und zwar folgendermaßen:
Hören Sie auf, sich herunterzumachen. Eine der Methoden, wie Frauen sich mit anderen Frauen verbünden oder den Eindruck vermitteln, dass sie keine große Bedrohung darstellen, ist, ihre Fehler aufzuzählen – » Ich habe Beine wie ein Storch im Salat« oder » Ich entwickle Speckarme« oder » Mein Schwabbelbauch sieht aus wie ein Sitzsack«. Was noch schlimmer ist: Daraus entwickelt sich schnell so etwas wie eine Auktion, auf der sich alle bei der Behauptung, sich selbst am meisten zu hassen, gegenseitig überbieten. Obwohl diese Art von Verhalten Ihnen das Gefühl geben wird, » Mitglied der Gang« zu sein, bringt es Ihnen nichts für Ihr Selbstwertgefühl. Weigern Sie sich das nächste Mal einfach, bei diesem Wettbewerb mitzumachen. Gehen Sie weg oder wechseln Sie das Thema.
Hören Sie auf, andere herunterzumachen. Es gibt Zeitschriften, die sich nur mit den Fehlern berühmter Frauen beschäftigen. Eingekreist sehen Sie dort ihre » knochigen Rücken«, » Schweißflecken« und ihre » Cellulitis«. Wir bilden uns ein, wir würden uns, wenn wir Promis auf unsere Ebene herunterziehen, irgendwie besser fühlen. Doch dies nährt lediglich unsere Ängste, dass wir ihnen niemals das Wasser werden reichen können.
Hören Sie auf, sich vorzumachen, dass ein guter Körper gleichbedeutend mit Selbstvertrauen ist. Ich war zweimal in Gesellschaft einer Person, die so überwältigend gut aussah, dass sich Menschen nach ihr umdrehten. Im ersten Fall bei einer Veranstaltung, bei der mein Tanzclub Geld an den Samariterbund spendete. Zufällig war ein Freund von mir Leiter des örtlichen Samariterbunds und saß mit seinem Komitee an meinem Tisch. Einer von ihnen sah so gut aus, dass mich am nächsten Morgen fünf Clubmitglieder anriefen und mich auf meinen » fabelhaft aussehenden Freund« ansprachen. Dieser » fabelhaft aussehende« Mann wurde Mitglied in unserem Club, und an einem sehr warmen Abend, als wir nach draußen vor die Halle gingen, um uns abzukühlen, quatschten wir miteinander. Er trug ein T-Shirt und ein kurzärmeliges Baumwollhemd, gab aber zu, dass er das Hemd nicht ausziehen könne, weil er » hässliche Schultern« habe.
Vor vielen Jahren führte ich Vorstellungsgespräche wegen eines neuen Mitarbeiters, und einer
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