Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)

ändern konnte. Weitere Beispiele für akzeptable Beschwerden sind: » Du kannst dir ruhig etwas mehr Mühe geben, dich schick anzuziehen, wenn wir ausgehen, weil mich das anturnt und ich dann Sex mit dir haben will, wenn wir wieder nach Hause kommen« oder » Kannst du dir bitte die Fingernägel schneiden? Es tut weh, wenn du mir mit deinen scharfkantigen Nägeln die Vagina streichelst«. Ich musste Gordon allerdings davon abhalten, Mayas Gewicht zu kommentieren, da dies etwas war, woran sie so schnell nichts ändern konnte, was direkt zur zweiten Frage führt.
Ist meine Kritik fair? Wir kritisieren an unserem Partner allzu häufig Dinge, die er nicht ändern kann. So hatte Gordon zum Beispiel die Schuld dafür, dass er weniger Lust auf Sex verspürte, darin gesucht, dass » keiner von uns beiden jünger oder attraktiver wird« – obwohl er versuchte, sich hier mit einzubeziehen, war Maya frustriert: » Ich kann den Lauf der Zeit nicht aufhalten.« Es gibt noch andere Arten unfairer Kritik. Manchmal, wenn wir etwas an uns selbst nicht mögen, distanzieren wir uns davon, indem wir unseren Partner angreifen und ihm das Verhalten oder den Fehler vorhalten, der eigentlich unser eigener ist, anstatt unsere Schwächen zu akzeptieren und zu versuchen, sie zu ändern. (Man bezeichnet dies als das Projizieren von Gefühlen auf andere.) So gab Gordon zum Beispiel – später in der Sitzung – zu, dass er selbst große Angst vor dem Älterwerden hätte und sich mies fühlte, weil seine Taille runder, dafür seine Haarpracht weniger würde.
    Wenn Sie die beiden vorherigen Fragen mit Ja beantwortet haben, besprechen Sie Ihre Anliegen mit Ihrem Partner. Denken Sie aber daran, präzise zu sein (oder er wird annehmen, dass es um etwas viel Schlimmeres geht) und sich zum Eigentümer der Probleme zu machen (oder Ihr Partner wird dem nur entnehmen, dass Sie ihn kritisieren). Sagen Sie zum Beispiel lieber » Wenn du dein Winternachthemd trägst, komme ich schwerer in Fahrt« und nicht » Du turnst mich ab«. Wenn Sie beide Fragen mit Nein beantwortet haben, behalten Sie Ihre Schwierigkeiten bitte – erst mal – für sich. Es wäre unfair, sie auf Ihren Partner abzuwälzen oder seinem Selbstvertrauen drastisch zu schaden (und das wäre für besseren Sex kontraproduktiv). Aber keine Sorge: Ich werde Probleme, die mit der Attraktivität zu tun haben (und all die mit Falten, mit zu dünn sein oder zu dick sein verbundenen Gefühle), nicht ignorieren.
    Erstens stellen die vorgenannten Punkte nur dann ein Problem dar, wenn Ihr Sexleben rein auf Lust basiert (und mein Ziel ist es, viele Wege zu großartigem Sex zu zeigen), und zweitens möchte ich Ihnen helfen, sich auf einer tieferen Ebene körperlich zu lieben (damit Sie nicht nur an der Oberfläche kommunizieren, sondern Ihren Partner richtig kennenlernen). Außerdem finden Sie im Übungsteil mehr Infos, wie Sie mit Ihrem Partner neu anfangen können.
    So starten Sie mit meinem Programm
    Wenn Sie verstanden haben, dass sich der Sex mit der Zeit verändert und was ihn untergräbt, und einige der Barrieren zur Behebung Ihrer Probleme aus dem Weg geräumt haben, sind Sie bereit, die Reise zu leidenschaftlichem und häufigem Sex anzutreten:
    Sex ist verboten
    Die beste Methode, um Ihr Liebesleben zu verbessern, ist, Sex komplett einzustellen. Viele Paare, die in meine Beratung kommen oder an einem meiner Workshops teilnehmen, sind verwirrt. Sie kamen zu mir, weil sie dachten, ich würde ihnen helfen, weil sie kaum noch miteinander ins Bett gingen, und jetzt erzähle ich ihnen, dass sie ganz damit aufhören sollen? Wie können sie jemals besseren Sex haben, wenn sie keine Gelegenheit haben zu üben?
    Es gibt drei Gründe, warum Geschlechtsverkehr und andere Formen des Sexualkontakts tabu sind. Als Erstes reduziert sich dadurch die zwischen einem Paar herrschende Spannung erheblich. Zweitens hilft dies Paaren, die ganze Bandbreite sinnlicher Freuden kennenzulernen – anstatt zum Orgasmus zu hetzen. Drittens kann sich dadurch die Art, wie Sie und Ihr Partner kommunizieren, verändern. Ich weiß, das sind kühne Behauptungen. Sehen wir uns daher an, wie das Sexverbot die Beziehung von Mike und Jenny aus dem vorigen Kapitel revolutioniert hat.
    Mike war so wild auf Sex, dass er am Ende emotionalen Druck ausgeübt hatte. » Ich konnte es nicht ertragen, dass Mike schmollte. Also gab ich nach einer Weile nach, und er bekam, was er wollte«, erklärte Jenny, » aber ich lag nur da wie ein Sack