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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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Postleitzahl. Mahmud hatte davon gequatscht, dass sein Auftraggeber ihn vorgewarnt hatte: Geht die Sache vorsichtig an – die Typen haben einen Wachdienst engagiert. Sie haben bereits Fehler gemacht und wollen sie nicht unbedingt wiederholen. Es war unklar, ob Mahmud wusste, mit wem sie da dealen würden. Niklas hatte keine Ahnung, aber er war ja immerhin der Experte.
    Ein schöner Tag: gutes Wetter. Der Herbst ging langsam in den Winter über. Er freute sich auf den ersten Schnee. Immer wenn es da unten am schlimmsten gewesen war, dachte er an sauberen, weißen, knirschenden Schnee. Eiszapfen, von denen es bei Frühlingsbeginn zu tropfen begann. Das krachende Geräusch, wenn die Schuhe die Harschschicht durchbrachen. Das war seine Kindheit. Keine glückliche Kindheit, aber zumindest eine saubere. Nicht mit Staub, Waffenöl, Schweiß und Sand besudelt.
    Und dennoch vermisste er den richtigen Krieg. Zusammen mit den anderen Männern war alles so selbstverständlich gewesen. Er wusste, wie sich jeder einzelne Tag gestalten würde. Was von ihm erwartet wurde. Wie er sein Bett zu machen hatte, seine Ausrüstung zu pflegen, dass er mit Collin und den anderen rumwitzeln, die Planung für den täglichen Wachdienst durchgehen konnte, Leibwächterkonvoi, oder was gerade angesagt war. Und ihre sporadisch stattfindenden Sondereinsätze, Aufträge, die dem öffentlichen Militär zu gefährlich oder zu schmutzig waren. Blitzangriffe auf die Vororte, Dörfer, die kleinen Gemeinden, in denen sich die Feinde zusammengeschlossen hatten, ihren Gott anbeteten und auf einen glücklichen Ausgang des Krieges hofften. Niklas wusste, warum er Soldat geworden war. Es war ein würdevoller Job. Ein sinnerfülltes Leben.
    Er fuhr über die Brücke nach Dalarö. Bog auf Höhe des Schildes Smådalarö links ab. Eine kurvenreiche Straße am Wasser entlang. An Land gezogene Boote auf Holzgestellen, mit Planen abgedeckt. Es war ein Uhr. In weniger als zwei Stunden würde es dunkel werden. Er dachte: Schweden ist doch ein merkwürdiges Land. Während des Winterhalbjahres verbringt man mehr als die Hälfte der Zeit im Dunkeln.
    Er fuhr weiter. Golfplätze, Nadelwald, Privatwege, die von der Straße abzweigten und höchstwahrscheinlich zu protzigen Sommerhäusern führten. Niklas hatte sich die Landkarte und die Luftbilder eingeprägt, die er bei Eniro und Google Earth heruntergeladen hatte.
    Zweihundert Meter noch.
    Ein schwarzes Eisentor versperrte die Einfahrt in den kleinen Seitenweg. Er hielt an. An der einen Seite des Torbogens war eine Kamera befestigt, darüber ein großes Schild: Privates Gelände. Bewacht durch G 4 S. Seinetwegen konnten sie das Gebiet so intensiv bewachen, wie sie wollten.
    Er parkte auf einem kleinen Waldweg. Ging durch den Wald zurück. Seine Stiefel gaben auf dem feuchten Untergrund schmatzende Geräusche von sich.
    Nach einigen Minuten: ein Metallzaun. Zwei Meter hoch – wie ein Industriezaun, nur ohne Stacheldrahtaufsatz – allerdings nicht unüberwindbar. Und dennoch: Es war durchaus möglich, dass er mittels einer Kamera überwacht wurde. Er ging am Zaun entlang und kam nach ein paar Metern wieder unten am Tor an. Das gesamte Gebiet war eingezäunt. Er drehte um. Ging zurück am Zaun entlang, wieder hoch in den Wald. Zum Glück waren die Blätter bereits abgefallen. Nach ungefähr hundert Metern tauchten hinter den Bäumen Gebäude auf.
    Er nahm das Fernglas zur Hand. Das Hauptgebäude war deutlich zu erkennen. Dreistöckig. Säulen vor dem Eingang. Wie ein verdammtes Schloss. Eine Kiesfläche davor, ein parkender Wagen. Neben dem großen Haus: ein garagenähnliches Gebäude und ein kleineres Wirtschaftsgebäude, vielleicht auch ein Stall oder eine kleine Scheune. Er richtete das Fernglas auf das große Haus. Konnte einen Eingang erkennen. Zählte die Fenster, schätzte die Anzahl der Räume, die Deckenhöhe der Stockwerke.
    Ging weiter am Zaun entlang, die ganze Zeit über den Blick auf die Bäume dahinter gerichtet. Er konnte keine Kameras entdecken. Besah sich die Zaunpfähle und ihre Verankerung im Boden genauer. Stellte fest: kein Strom. Keine Bewegungsmelder. Es würde ein Leichtes sein, da hindurchzukommen.
    Nach einigen weiteren Metern machte der Zaun einen Knick. Er sah das Haus jetzt deutlich, nur vierzig Meter entfernt auf der anderen Seite. Kaum Bäume davor. Er nahm das Fernglas wieder hoch. Die Rückseite des Hauses. Dort gab es einen weiteren Eingang. Er begutachtete das Türschloss, aus welchem

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