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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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Machenschaften Radovans. Erpressung, Finanzbetrug, Bordelle. Ging näher auf die Luxushurenpartys ein. Mahmud hatte den Eindruck, dass die Puzzleteile sich zusammenfügten. Es stimmte mit dem überein, was er neulich gesehen hatte: die Aufreihung der Nutten, das Schminken, Styling, die dekadenten Schnösel, die den Laden schmissen.
    Nach zehn Minuten war Jorge fertig. Er starrte geradewegs in die Luft. Schien, als sei er in Gedanken immer noch bei seiner Erzählung.
    Mahmud sagte: »Das ist wirklich krank, aber was soll ich dagegen machen?«
    Jorges Antwort kam langsam. »Nicht nur wir beide empfinden so. Ich hab noch andere Kontakte, die ebenso großes Interesse daran haben, den Jugos eins mit der Peitsche überzuziehen. Wenn du willst, hab ich da ’nen Auftragsjob für dich.«
    Mahmud kapierte nicht ganz, wovon Jorge da sprach.
    »Du kriegst Knete dafür, dass du ’ne Attacke gegen Radovans Hurenbusiness startest. Per Vertrag. Gut bezahlt. Und alles, was du dir schnappen kannst, kannst du behalten.«
    Mahmud kapierte immer noch nicht richtig, bat ihn, mehr zu erzählen.
    Jorge erklärte. Jemand war willens, dreihunderttausend dafür springen zu lassen, dass Mahmud einen Angriff auf die Jugos und die Luxushurenfreier verübte.
    Dreihunderttausend. Shit. Obwohl die Geschäfte inzwischen gut liefen, das war ziemlich viel Cash.
    Dennoch: Er bat darum, die Sache überdenken zu dürfen. Musste das Ganze erstmal verdauen. Jorge begriff, dass er nicht unmittelbar zusagen konnte. »Lass innerhalb einer Woche von dir hören. Ansonsten müssen wir uns an ’nen anderen wenden.«
    Als sie zurück im Wohnzimmer waren, fragte Mahmud: »Ich kapier immer noch nicht ganz. Warum wollt ihr ausgerechnet mich haben?«
    Jorges Antwort war ihm nicht gerade eine Hilfe: »Weil du der perfekte Mann bist.«
    Dann lachte er laut los. »Vergiss es jetzt. Denk über die Sache nach.«
    Sie setzten sich aufs Sofa.
    Jorge sagte: »Bleib noch ’nen Augenblick. Hör ’n bisschen Marley. Rauch was und spür die Energie. Haile Selassie Jah, wie sie hier sagen.«
    Mahmud spannte für eine Weile aus. Lehnte sich zurück. Paffte viermal an dem Joint, den Jorge gerollt hatte. Ein Mann mit einer Häkelmütze in Rastafarben hing halb liegend auf einem Kissen neben ihm. Nahm den Joint schließlich entgegen. Machte tiefe Züge.
    Sog den Rauch, die Musik in sich ein. Die Stimmung.
    Mahmud wurde zum ersten Mal seit langem innerlich ruhig.
    No woman, no cry.
    Mit Flow. Rhythmus.
    Eine der entspannten Stunden des Lebens.
    Seine gesamte Wut verschwand hinter einem Schleier. Dreihunderttausend erschienen am Horizont.
    Er ließ sich wegtreiben.
    Praise the rastafari, Jah.
    Sunny Sunday shines.
    * * *
    Aftonbladet
    25 .  NOVEMBER
    Verdächtiger Serienmörder in Stockholm aktiv
    Heute Morgen wurde in einem Haus im Norden Stockholms ein Toter gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann ermordet worden ist und dass es eine Verbindung zu einem zuvor begangenen Mord in der Umgebung von Stockholm geben muss.
    Der Mann ist nach Angaben des Pressesprechers der Polizei, Jan Stanneman, um die vierzig Jahre alt. Bisher ist weder ein Täter ergriffen worden, noch gibt es einen Verdächtigen.
    Die Polizei glaubt, dass es eine Verbindung zu einem anderen Mordfall gibt, der in Sollentuna begangen worden ist. Dort wurde ein Mann selben Alters auf offener Straße erschossen.
    – Dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden geben könnte, lässt sich daraus ableiten, dass beide Ehefrauen jeweils einen Telefonanruf von einer Person erhalten haben, die möglicherweise der Täter sein könnte.
    Die Morde wurden professionell ausgeführt. Leider gibt es nur sehr wenige Zeugen, die der Polizei Hinweise geben könnten. Offiziellen Angaben zufolge war einer der beiden Männer bereits wegen Misshandlung seiner Ehefrau verurteilt, während die Ehefrau des anderen angegeben hat, ebenfalls über mehrere Jahre hinweg misshandelt worden zu sein.
    – Wir schließen nicht aus, dass es sich um den Racheakt eines Fanatikers handelt, aber noch ist es zu früh, Spekulationen darüber anzustellen, sagte der Pressesprecher zu Aftonbladet. Der Tote, der heute Morgen gefunden wurde, war laut Polizeibericht gefoltert worden.
     
    Karl Sorlinder
    [email protected]

50
    Es war noch dunkel draußen, als Niklas davon erwachte, dass er eine SMS von Mahmud bekam: »Hab gelesen, dass sie ’ne Leiche mit Käsefüßen, ausgeleiertem Sack & behaartem Arsch gefunden

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