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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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wussten eins: Früher oder später würde man es mit R zu tun bekommen – also war es ebenso gut, das Ganze unter angenehmeren Bedingungen in Angriff zu nehmen. In derselben Liga wie der Jugoboss zu spielen. Mahmud: der Araber, den sie nicht reinlegen konnten, der Mann, der seinen eigenen Weg ging. Das hier war genau das Richtige. Er fragte sich nur, womit sie ihn beauftragen wollten.
    Radovan kam eine Treppe herunter. Ein ganzes Gefolge hinter sich. Mahmud erkannte ein paar von ihnen wieder: Stefanovic natürlich. Goran: in der Stadt bekannt als Sprit- und Kippenschmuggelkönig. Ratko. Und diverse andere knallharte Typen. Dahinter eine Reihe von Bräuten.
    Stefanovic setzte sich wieder neben Mahmud.
    Jon Fagert stieg hoch in den Ring. Ließ seinen Blick über die Menschenmenge schweifen. Es wurde still.
    »Verehrtes Publikum. Heute ist ein großer Tag. Einer der beiden, die gleich im Ring aufeinandertreffen werden, wird weiterkommen. Aber nicht irgendwohin. Derjenige, der heute gewinnt, wird das ultimative Finale erreichen. Das Finale, von dem hier jeder träumt. Ich spreche natürlich vom K 1 -Finale im Tokio Dome im Dezember, wo mehr als hunderttausend Zuschauer vor Ort sein werden. Das Preisgeld für Gold liegt bei über fünfhunderttausend Dollar. Nur ein Mann wird heute weiterkommen. Nur ein Mann ist stark genug. Bald werden wir wissen, wer.«
    An den beiden Eingängen zum Ring stieg Nebel auf.
    An jedem Ende zeichneten sich zwei Silhouetten ab.
    Der Soundtrack aus dem Film
2001 : Odyssee im Weltraum
,
Also sprach Zarathustra
, ertönte.
    Fagerts Stimme wurde lauter: »Meine Damen und Herren, ich habe die Ehre, Ihnen zwei Giganten vorzustellen. Aus Russland haben wir direkt von der Moskvas Rude Academy den ehemaligen Speznas-Soldaten mit mehr als zwanzig Siegen in K 1 im Gepäck. Den Mann mit den Eisenhänden, die Bestie, die Todesmaschine, kurz und gut Vitali Akhramenko.«
    Das Publikum grölte.
    Eine der Silhouetten setzte sich in Bewegung. Tauchte aus dem Nebel auf. Die Scheinwerfer folgten seinen schweren Schritten. Wie ein Gott, der Einzug in das Reich der Dunkelheit hielt.
    Er war der größte Mensch, den Mahmud je gesehen hatte, und das wollte schon was heißen. Mindestens zwei Meter zehn groß. Seine Muskeln bildeten ein Relief wie bei einer Comicfigur. Brustumfang wie bei einem Sumo-Ringer. Der Bizeps hatte mehr Umfang als Mahmuds Oberschenkel.
    Jon Fagert fuhr fort, übertönte die Musik: »Und in der anderen Ecke haben wir unseren schwedischen Superfighter, direkt aus der HBS Haninge Fighting School mit über zehn Knockouts hinter sich. Das Kraftpaket, die Panzermaschine, der Fightergott, unser aller Jörgen Ståhl.«
    Die Stimmung wie beim heftigsten Hardrockkonzert. Die Musik dröhnte. Die Scheinwerfer kreisten. Jon Fagerts Augen blitzten auf. Die Jüngelchen auf den Tribünen waren in Ekstase.
    Jörgen Ståhl bewegte sich langsam vorwärts. Sorgte dafür, dass die Anfeuerungsrufe sukzessive lauter wurden. Trug einen Mantel mit dem Emblem des HSB auf dem Rücken. Schwarze Tribal-Tätowierungen bedeckten nahezu seinen gesamten Oberkörper. Auf dem einen Unterarm in schwarzen eintätowierten Lettern:
Ståhl is King
. Mahmud musste an Gürhans Tätowierung denken.
    Stefanovic öffnete den Mund, den Blick weiterhin auf den Ring gerichtet.
    »Die Leute gebärden sich wie die Verrückten. Ein paar Schläge und ein Tropfen Blut, und die Bubis da oben auf den Tribünen glauben, dass ein Weltkrieg ausgebrochen ist. Sie haben keine Ahnung. Hast du übrigens gewettet?«
    »Letztes Mal nicht gewettet, diesmal nicht gewettet. Aber es scheint ja, als hättest du abgesahnt.«
    »Genau. Jetzt hab ich hundert Riesen reingepumpt. Auf den Russen. Er ist ein Tier. Das wird ein legendäres Match. Und was denkst du?«
    Mahmud überlegte: Will Stefanovic mich etwa verunsichern? Er beendet jeden Satz mit ’ner dummen Frage.
    »Ich denk gar nichts. Du scheinst zu wissen, was du tust. Kennst dich aus.«
    »Hör zu, der Russe ist ein hundertvierzig Kilo-Mann, aber mit ’ner Technik eines neunzig Kilo-Burschen. Und es ist nicht nur Schnelligkeit, die das hier entscheidet – Timing ist noch wichtiger. Du wirst sehen. Er wird dem Schweden die Hölle heißmachen. Und außerdem besitzen wir ja auch ’n paar Kontakte.«
    Mahmud fragte sich, wann Stefanovic zur Sache kommen würde.
    Das Match oben im Ring begann. Akhramenko versuchte Ståhl mit einem linken Uppercut zu treffen. Der Schwede blockte ihn geschickt ab. Das hier

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