Machen Sie das Beste aus Ihrem Kopf
nicht, dann können Sie es sich notieren, wenn Ihnen an Ihrem Kollegen, Mitarbeiter oder Schüler etwas auffällt, was ihm gut gelungen ist oder wo er sich positiv verhalten hat. Sprechen Sie Ihr Lob dann nachträglich aus. Solche Notizen helfen, das so wichtige Loben nicht zu vergessen, und lenken den eigenen Fokus auf die lobenswerten Verhaltensweisen der Mitmenschen. Wahrscheinlich erleben Sie mit der Zeit, dass sich ein ehemals demotivierter und unangenehmer Mitarbeiter oder Kollege wandelt und motiviert und engagiert ist. Vielleicht entschärfen sich die immer gleichen Zankereien und Frustrationen mit Ihren Kindern. Möglicherweise entwickeln Ihre Schüler Spaß und Freude an Ihrem Unterricht. Sowie Sie Ihre Sichtweise ändern, verhalten Sie sich auch anders. Und dadurchverändern Ihre Mitmenschen sich und ihr Verhalten ebenfalls. Das irritiert vielleicht anfangs. Am Ende gelingt das Alltags- und Arbeitsleben aber wahrscheinlich besser.
Nicht nur die großen und spektakulären Erfolge beflügeln uns. Forschungen zeigen, dass auch schon schöne Musik, ein freundliches Wort, ein schönes Bild, der freundliche Blickkontakt mit einem Menschen oder ein Stück Schokolade das Belohnungssystem aktivieren. Gleichzeitig lässt die Aktivität in den Regionen des Gehirns, die bei Angst und anderen unangenehmen Empfindungen beteiligt sind, nach. 7 Auch emotional positive Wörter aktivieren das Belohnungssystem. Achten Sie darauf, wie Sie mit anderen Menschen kommunizieren. Legen Sie besonderen Wert auch auf Ihre innere Kommunikation mit sich selbst. Überwiegen die positiven, zuversichtlichen und freundlich formulierten Aussagen? Oder überwiegen negative, zweifelnde oder vielleicht sogar anklagende Äußerungen? Verwenden Sie, wo immer möglich, in Ihrer Kommunikation die positive Form. Für jede Aussage »Ich kann nicht, ich will nicht, ich mag nicht …« gibt es eine umgekehrte, eine positive Formulierung. Besser ist es, wenn Sie sagen, was Sie können, wollen oder mögen, anstatt darüber zu sprechen, was Sie nicht können, wollen oder mögen.
Die Aufmerksamkeit auf die eigene Sprache können Sie einüben. Verbieten Sie sich beispielsweise einen Tag lang die Benutzung des Wortes »nicht«. Vielleicht werden Sie erstaunt sein, wie schwer das ist. Wenn nicht, umso besser. Dann gelingt Ihnen positive Kommunikation vermutlich bereits recht gut. Sie können auch ein Tagebuch der positiven Gedanken und Ereignisse führen, um die Ausrichtung Ihrer Gedanken auf das Positive zu üben und zu stärken. Es kann ein ganz großer Erfolg sein, den Sie erreicht haben. Oft sind es aber die vielen kleinen Momente, die unsZufriedenheit und Glücksgefühle bescheren und die wir in der alltäglichen Hektik wenig beachten: der Spaziergang am Abend, das Glas Wein gemeinsam mit einem Freund, ein gutes Gespräch, ein spontaner Besuch. Indem Sie hierauf mehr achten, stärken Sie Ihre Selbstwahrnehmung und damit Ihre Selbstachtung. Und Sie genießen intensiver, eine wesentliche Quelle für die Regeneration nach anstrengender Arbeit. Mit der Zeit werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass sich der Fokus Ihrer Gedanken nicht nur im Privatleben auf die für Sie angenehmen Dinge verlagert. Und damit gewinnen Sie an Lebensqualität. Mark Aurel hat das treffend zum Ausdruck gebracht: »Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.«
Unsere Gedanken werden durch Gefühle beeinflusst und umgekehrt verändern unsere Gedanken unsere momentane Gefühlslage. Lust und Unlust, Glück und Schmerz sowie Begeisterung und Frustration liegen eng beieinander und üben großen Einfluss auf das Gelingen oder Misslingen unserer geistigen Aktivitäten aus. Unser Gehirn ordnet den Informationen aus der Umwelt Bedeutungen zu. Bedeutungen haben ihren Ursprung in unseren emotionalen Erfahrungen. Erst Verstand und Gefühl zusammen bilden eine Einheit, die uns zu guten Entscheidungen befähigt. 8
Gefühle sind in vielen Alltagssituationen im Spiel und beeinflussen unsere Aufmerksamkeit und unsere Merkfähigkeit. Wenn wir im Kino sitzen und herzhaft lachen oder vielleicht zu Tränen gerührt sind, können wir uns an die Inhalte dieses emotional berührenden Films dauerhafter erinnern als an viele der sachlich und eher nüchtern dargebotenen Inhalte einer Nachrichtensendung. Wird allerdings in den Nachrichten über Ereignisse berichtet, die unsstark berühren, behalten wir die Inhalte und ihre Darbietung ebenfalls gut in Erinnerung. Berichte
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