Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
unbewusste Anteile zusammenarbeiten, an welchen Stellen es eventuell hakt und was wir tun können, um unsere
Entscheidungsfähigkeit zu verbessern.
1. Informationen sammeln (logischer Verstand)
Wie lautet die Entscheidungsaufgabe?
Was ist mein Ziel?
Welche Optionen gibt es?
Welche logischen Verknüpfungen liegen auf der Hand?
Welche Informationen brauche ich?
2. Informationen bewerten und gewichten (rational und emotional, bewusst und unbewusst)
Welche Aspekte der Optionen sehe ich positiv, welche negativ?
Wie wichtig sind sie für die Entscheidung?
3. Folgen abschätzen (überwiegend emotional und unbewusst)
Was verändert sich für mich und andere durch die einzelnen Optionen in der Zukunft?
Welche zukünftigen Entwicklungen der Rahmenbedingungen werden hier hineinspielen?
4. Bewusst entscheiden (rational und bewusst)
Eine Option auswählen
Alle anderen Optionen unterdrücken
|84| Schon bei diesem ersten Überblick über die vier Schritte werden uns die Grenzen des bewussten Denkens klar:
Wir können niemals alles über alle Optionen wissen und bewusst zum Vergleich bereithalten.
Wir können unmöglich alle emotionalen Bewertungen zu den einzelnen Optionen kennen und sie gegeneinander unter Berücksichtigung
ihrer Wichtigkeit abwägen.
Wir können zukünftige Folgen und Veränderungen niemals vollständig vorausberechnen.
Wenn wir sorgfältig das Für und Wider der Optionen abwägen, werden wir niemals fertig werden.
Diese Beschränkungen müssen wir akzeptieren. Gut also, dass wir den intuitiven Verarbeitungsprozess besitzen, der uns das
meiste davon in erstaunlich kurzer Zeit abnimmt.
Das soll nun aber nicht heißen, dass wir nichts aktiv dazu beitragen können, um Entscheidungen zu optimieren.
1. Schritt der Entscheidungsfindung: Informationen sammeln
Der erste Schritt der Entscheidungsfindung läuft überwiegend mit bewusstem Verstand ab. Häufig wird er allerdings übergangen.
Man macht sich nicht die Mühe, die Aufgabe genau zu analysieren und das Ziel zu definieren, und springt gleich in verschiedene
Lösungen.
Welches Duschgel nehme ich denn? Ach, vielleicht das neue von xy?
Oder ein anderes?
In unserem Beispiel lautet die Entscheidungsaufgabe:
Welches
preiswerte Duschgel kann ich ohne große Umstände besorgen?
Um eine gute Entscheidung treffen zu können, benötigt das Gehirn nun möglichst viele Informationen über die zur Auswahl stehenden
Optionen. Gibt es mehr als zwei Möglichkeiten, wird es schon unübersichtlich.
|85| So können Sie vorgehen
Zieldefinition
Bewährt haben sich Mind Maps. In die Mitte eines Blattes zeichnen Sie einen großen Kreis und schreiben das Ziel hinein. Nehmen
Sie sich genügend Zeit, um das Ziel Ihrer Entscheidung noch einmal sorgfältig zu formulieren! Im Eifer des Entscheidungsdrucks
verliert man es leicht aus dem Auge. Ein Ziel soll konkret, realistisch, aus eigener Kraft erreichbar und überprüfbar sein.
Denken Sie auch in dieser Phase schon daran, dass wir niemals nur rein rationale Ziele haben! Geben Sie dem intuitiven Verarbeitungsmodus
schon jetzt die Aufgabe, in Ihrem emotionalen Erfahrungsgedächtnis zu stöbern, indem Sie Ihr Ziel mit emotionalen Kriterien
anreichern. Wie will ich mich mit der Entscheidung fühlen?
Mein Duschgel soll mir ein gutes Gewissen ermöglichen, indem es
umweltverträglich ist. Es soll meiner Haut guttun und mich mit einem
frischen Duft erfreuen.
Lassen Sie von vornherein ein wenig Platz, um das Ziel später noch mehr mit emotionalen Anteilen »ausschmücken« zu können.
Vom inneren Kreis des Mind Maps gehen mehrere Äste ab, die Ihre Optionen darstellen. Verzweigungen dieser Äste stellen weitere
Aspekte der jeweiligen Möglichkeit dar.
Informationen sammeln
Fügen Sie alle Informationen, die Sie gesammelt haben, an den Ästen der einzelnen Optionen ein. Fragen Sie Experten, recherchieren
Sie im Internet, lesen Sie Zeitschriften etc. Sie dürfen darauf vertrauen, dass Sie neben bewusster Informationsbeschaffung
eine Unmenge an Hinweisen zusätzlich unbewusst aufnehmen, die Sie später gut brauchen können. Das Gespräch mit Menschen von
Angesicht zu Angesicht ist dafür eine besonders ergiebige Quelle, da hier deren Gewichtungs- und Bewertungsprozesse nicht
nur über verbale, sondern überwiegend über nonverbale Signale der Körpersprache, Stimmlage etc. mit einfließen. Eine persönliche
Empfehlung ist uns immer mehr wert als eine gedruckte.
|86| 2. Schritt der
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