Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
Entscheidungsfindung: Bewerten und gewichten
In diesem zweiten Schritt arbeiten bewusster Verstand und unbewuss-te Intuition sehr eng zusammen. Viele Inhalte fließen zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein hin und her. Es wird uns bei genauerem Hinsehen klar, dass wir die Fakten unterschiedlich empfinden und ihnen auch eine unterschiedliche Wertigkeit beimessen.
5 Liter Duschgel für 4 Euro, das kann doch nichts Gutes sein. Kranken-hausversand
– na, wie das wohl riechen wird? Aber die werden
ja doch wohl wissen, was gut für die Haut ist. Was ist mir denn das
Wichtigste? Natürlich der Duft und die Pflege der Haut! Der Preis?
Gutes kostet doch – das bin ich mir wert! Ich bin hin- und hergerissen
. Was soll ich tun?
In diesem Schritt ist die Verwaltungsabteilung im limbischen System gefordert. Auf ihren großen Schreibtischen sammeln sich
jetzt alle Information an: Aus der Großhirnrinde werden die Aufgabenstellung und die Fakten geliefert. Aus den positiven und
negativen emotionalen Speichern laufen die Bewertungen und Gewichtungen zu den einzelnen Fakten ein. Man kann sich vorstellen,
wie viele emotional getönte Erinnerungen allein zu den Begriffen »Duschgel«, »Preis«, »Pflege« oder »Krankenhaus« in einem
Gehirn vorhanden sein müssen. Alle dazugehörigen Nervenzellnetzwerke geraten nun in Schwingung. Mal spüren wir Zustimmung
und eine gute Stimmung, mal Ablehnung und eine schlechte. Wir schwanken eine Weile hin und her. Am Ende gewinnt auf noch unbekannte
Art und Weise eine Konstellation die Oberhand und wir wissen:
Ich nehme doch
nicht den Kanister, ich nehme das neue von xy.
Und wir möchten am liebsten gleich losgehen.
So können Sie vorgehen
Auch diesen zweiten Schritt, den Gewichtungs- und Bewertungsprozess können Sie mit der Mind-Map-Technik gut unterstützen.
Wichtige, |87| für Sie positive Merkmale Ihrer Optionen bekommen drei grüne Plus-Zeichen, unwichtigere nur eins, negative Optionen versehen
Sie mit ein bis drei roten Minuszeichen. Auch wenn die Auswertung später unbewusst abläuft, füttern Sie Ihren Rechner jetzt
mit wichtigem Input. Sie regen damit eine weitreichende Aktivierung von Netzwerken an. So wie Sie am Computer bestimmte Dateien
in verborgenen Ordnern aufstöbern und per aktivierenden Klicks als Dokumente auf den Desktop legen, damit Sie später darauf
leichter Zugriff haben.
Sie sind jedoch noch nicht fertig! Einfach nur Plus und Minus gegeneinander aufzurechnen, wäre zu kurz gegriffen. Auf dieser
Bearbeitungsstufe würden wir wie ganz kleine Kinder reagieren, die ihren egoistischen emotionalen Vorlieben folgen, doch noch
nicht in der Lage sind, »vernünftig« zu entscheiden. Dazu müssen wir die Folgen der emotionalen Wahl abschätzen, was nun in
einem dritten Schritt stattfindet.
3. Schritt der Entscheidungsfindung: Folgen abschätzen
Wieder geht es munter hin und her zwischen bewussten und unbewussten Abläufen. Jetzt werden Informationen mit einbezogen,
die als Moral, Werte, ethische Leitlinien etc. gespeichert sind. Über Verbindungen zum limbischen System werden sie jeweils
mit somatischen Markern gekennzeichnet. Auf diese Weise versucht das Gehirn nicht nur vorauszuberechnen, sondern auch »vorauszufühlen«,
was die eine oder andere Option an Folgen nach sich ziehen könnte. Das was im Sinne dieser Werte als gut erkannt wird, bekommt
die entsprechenden somatischen Marker. Wir fühlen uns mit dieser Option wohl. Es ist eine vernünftige Entscheidung. Die »Vernunft«
ist demnach entgegen aller Vorurteile, die sie immer mit dem kühlen logischen Verstand gleichsetzen, eine hoch emotionale
Angelegenheit.
|88| So können Sie vorgehen
Sie brauchen wieder Ihr Mind Map. Stellen Sie sich vor, wie es wäre, mit der einen oder anderen Option zu leben. Tragen Sie zu Ihren gewichteten und bewerteten Aspekten in kleinen »Denkwölkchen« auch die positiven oder negativen Folgen für sich selbst, Ihre Mitmenschen , die Umwelt oder andere Bezugsgruppen ein, die Ihnen wichtig sind. Einige Fragen zur Anregung: Was könnte als Schlimmstes passieren, wenn ...
(ich den schweren Kanister immer hervorholen
muss, um wieder Duschgel abzufüllen
)
? Wie könnte ich damit leben?
(Ich kann es als gymnastische Übung sehen.)
Gäbe es gute Gründe es auszuhalten?
(Weniger Verpackungsmüll ist mir sehr wichtig, Autofahrten
und Fahrzeiten sparen auch.)
Was könnte als Schönstes passieren?
(Ich habe ein gutes Gewissen und immer
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