Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
ihren Job einfach lieben. Darunter finden sich mit Sicherheit einige Glückliche, die eine
stabile Gesundheit besitzen, die eine Möglichkeit gefunden haben, sich schnell wieder zu erholen, und so viel persönlichen
Gewinn aus ihrer Arbeit ziehen, dass sie auch auf Dauer gesund, leistungsfähig und fröhlich bleiben. Doch das sind die Ausnahmen.
Viele andere erleben das, was unter den Begriffen Arbeitssucht, Überarbeitung, Dauerstress, Burnout oder Erschöpfungsdepression
zunehmend mehr Menschen ereilt. Es handelt sich um eine dauerhafte Erschöpfung in vier Bereichen.
Geistige Erschöpfung:
abnehmende Konzentration, Kreativität und Zuverlässigkeit, Vergesslichkeit, die Arbeit wird als sinnlos empfunden.
Emotionale Erschöpfung:
Zynismus, Reizbarkeit, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Selbstzweifel, innere Leere, Verlust des Humors.
Körperliche Erschöpfung:
Schlafstörungen, Nervosität, Müdigkeit, Schmerzen, Schwindel, Erkältungen, Ohrgeräusche u. ä.
Soziale Erschöpfung:
Abwertung anderer, Rückzug, nur noch »Nützlichkeitsbeziehungen« eingehen, Verlust des Einfühlungsvermögens.
|205| Wer diese Symptome freitagabends an sich feststellt, aber regelmäßig eine Besserung während des Wochenendes erlebt, darf sich
beruhigt zurücklehnen: Es war eine gute, arbeitsreiche Woche! Vorübergehend erlebt jeder diese Anzeichen. Es sind normale
Stresssymptome, die bei entsprechender Erholung auch wieder verschwinden.
Bei Überarbeitung und Burnout bleiben sie allerdings langfristig bestehen, und auch ein Urlaub bringt kaum Besserung. Bevor
man diesen Zustand als normal hinnimmt und irgendwann einmal von einem körperlichen oder psychischen Zusammenbruch überrascht
wird, betrachten Sie sich von Zeit zu Zeit einmal kritisch von außen und nehmen ganz sachlich einen »Technikcheck« vor:
Welche gesundheitlichen Problemchen haben sich in der letzten Zeit entwickelt?
Hat sich mein Gewicht verändert?
Schlafe ich ausreichend und gut?
Wie häufig sind meine Kontakte zu Freunden /Bekannten /Verwandten? Ist es sehr viel weniger geworden?
Wie ist die Beziehung zu meinem Partner? Zu meinen Kindern? Beschweren sie sich häufiger darüber, dass ich keine Zeit mehr
für sie habe?
Kann ich noch auf andere Dinge als die Arbeit umschalten und dabei richtige Freude empfinden?
Kann ich mich wirklich noch entspannen, oder treibt es mich nach kurzer Zeit schon wieder an die Arbeit?
Suche ich starke Reize, um noch positive Gefühle zu erleben (extrem anstrengenden Sport, Raserei mit dem Auto, sexuelle Abenteuer,
häufige Lust auf Glücksspiele, Computerspiele, Surfen im Internet oder Chatten, Einkaufen, heftigen Konsum von Alkohol, Tabletten
oder anderen Drogen)?
Können mich meine früheren Hobbys noch begeistern und eine Weile fesseln?
|206| Kann ich mich noch auf etwas in der nahen Zukunft freuen, oder bin ich einfach nur froh, wenn ich wieder einen Tag überstanden
habe?
Erlebe ich meine Arbeit noch als wirklich befriedigend und erfüllend?
Glaube ich, dass es heute normal ist, ständig nur noch angestrengt und unter Druck zu sein?
Gibt es öfter Tage, an denen ich mich zu nichts aufraffen kann?
Stellen Sie sich ehrlich Ihren Antworten, und nutzen Sie dann den Notfallplan. Auch wenn Sie eigentlich glauben, dass es doch
noch geht und schon wieder wird, wenn Sie nur noch etwas durchhalten.
Notfallplan bei Burnout:
Arzt aufsuchen und alle körperlichen Störungen behandeln lassen.
Für Erholung sorgen: Entspannung, Sport, Ernährung optimieren.
Für Entlastung sorgen: Prioritäten setzen und delegieren, Ziele gegebenenfalls neu ausrichten.
Für positive Emotionen sorgen: Freunde, Familie, Hobbys ganz gezielt wieder in das Leben mit einbeziehen.
Bei Bedarf sich nicht scheuen, einen Coach, therapeutische Hilfe oder eine Klinik in Anspruch zu nehmen.
Folgen der Überbelastung
Wehret den Anfängen! Das Tückische am Burnout ist der schleichende Verlauf und die sehr oft fehlende Einsicht. Der Gedanke,
aus dem Hamsterrad auszusteigen, die Notbremse zu ziehen und das Leben ganz neu zu organisieren, kommt den meisten gar nicht.
Das geschieht erst, wenn eine körperliche oder psychische Erkrankung den Betreffenden zur Neuorientierung zwingt. Bis dahin
dauert es |207| oft fünf bis acht Jahre. In dieser Zeit kann sich vieles, das anfänglich noch gut zu beheben gewesen wäre, zu einer chronischen
Störung entwickelt haben. Es gibt praktisch kein Organsystem, das nicht von den übermäßig angestiegenen
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