Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)
ist eine Person, die die Arbeit in großem Stil unterstützen könnte, und sie wird nervös wegen einer möglichen Haftbarkeit. Ich denke, diese Frau ist ein guter Mensch mit guten Motiven, aber sie hat sich zu viele Gedanken gemacht wegen der Konsequenzen und zu große Angst gehabt um ihre eigene Bequemlichkeit, um zu tun, wovon sie tief in ihrem Inneren wusste, dass es richtig war. Und nach zehn Jahren weiß ich, dass Kinder sterben und die Welt zusammenbricht, weil Gutmenschen nichts tun.
Ich glaube, wenn sie und ihre wohlhabenden Freunde wirklich verstanden hätten, was auf dem Spiel steht, hätten sie sich nicht von einem Rechtsanwalt in Beverly Hills zur Untätigkeit verleiten lassen. Sie sollten einige der jungen Leute in Amerika kennenlernen, die zu unserer Lotterie des African Bike kommen, die Lose sehen und die Fotos unserer sudanesischen Kinder im Waisenhaus anschauen. Sie sagen: „Mr Childers, ich habe leider keine zwanzig Dollar für ein Los, aber ich möchte Ihnen das hier geben“, und dann reichen sie mir das Geld, das sie in den Taschen haben. Das ist einfach toll. Diese jungen Leute haben ihre Prioritäten gesetzt.
Leben in zwei Welten
Es ist schwer, im Busch zu leben und die Kinder dort kennenzulernen, die Verwundeten zu behandeln und die Toten wegzubringen, und dann in die Vereinigten Staaten zu kommen und sich anzuhören: „Mein Rechtsanwalt rät mir, mich nicht daran zu beteiligen.“ Leider kennt Unwissenheit keine Grenzen. Auch bei einigen der Leute, die das African Bike bestaunen, ist diese Wegwerfmentalität zu finden. Sie sehen sich das Motorrad an, die Bilder vom Sudan, dann gehen sie davon und geben zwanzig Dollar für T-Shirts und für Kuchen aus. Wenn sie wüssten, wie dringend die Kinder dort drüben dieses Geld brauchen, und wie viel Sinnvolles davon angeschafft werden könnte! Ein Biker schaute sich das Gemälde auf dem Benzintank an und sagte in voller Lautstärke zu niemand Besonderem: „Wer sind denn die rotznäsigen kleinen Nig--- auf diesem Motorrad?“ Wer sie sind? Das sind unschuldige Kinder, die entsetzliche Dinge erlebt haben, die niemand auf dieser Erde erleben sollte, unschuldige Kinder, die meine Männer und ich eigenhändig in Sicherheit getragen haben.
Wenn ich solche Bemerkungen höre, dann habe ich keine Scheu, diesen Menschen meine Meinung zu sagen. Meine Einstellung ist, dass man nur über etwas sprechen kann, was man selbst erlebt hat. Wenn man etwas nicht erlebt hat, sollte man doch lieber den Mund halten. Bei einem großen Motorradtreffen in Pennsylvania, dem Thunder in the Valley, kam ein ziemlich grobschlächtiger Biker zu unserem African Bike getaumelt und sagte etwas wirklich Abfälliges über das Bild der drei Jungen. Ich erklärte ihm, er könne gern das Gelände sofort verlassen. Ich wählte eine andere Ausdrucksweise, aber die Botschaft war unmissverständlich.
Er blickte zu mir hoch und sagte: „Du weißt wohl nicht, wer ich bin. Ich bin gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden.“ Ich bin schon immer der Meinung gewesen, dass Taten lauter reden als Worte, und so sprang ich vom Anhänger herunter, baute mich vor dem Typen auf und sagte: „Du weißt wohl nicht, wer ich bin!“
Nach jener Rettungsaktion, als ich Kinder zurücklassen musste, war ich lange Zeit sehr niedergeschlagen. Ich war wieder wie in alten Zeiten auf Streit aus, aber dieses Mal war ich nicht mehr derjenige, der den Streit vom Zaun brach. Ich hatte jahrelang nicht mehr geflucht, aber jetzt fiel ich auch in diese Angewohnheit zurück. Ich war einfach so frustriert, dass ich nicht mehr für die Kinder tun konnte, frustriert, dass ich den Leuten nicht begreiflich machen konnte, wie dringend wir Hilfe brauchten. Die feinen Damen aus Beverly Hills scheuten vor einer möglichen Haftbarkeit zurück, aber auf sie wird ja auch nicht geschossen. Sie sind nicht diejenigen, die vielleicht die Hochzeit ihrer Tochter nicht erleben werden. In der Bibel werden wir aufgefordert, die Hand an den Pflug zu legen und nicht zurückzublicken, unsere Familie und sogar unsere Frau aufzugeben, wenn das nötig ist, um Gott den ersten Platz in unserem Leben einzuräumen.
Glaube und Taten
Wenn Sie wüssten, dass ein Kind im Nachbargebäude gerade in diesem Augenblick verletzt würde und Sie könnten das verhindern, und ein anderer, der etwa zehn Minuten später da sein könnte, käme zu spät, was würden Sie tun? Würden Sie über Ihre Haftbarkeit nachdenken? Sie würden keinen einzigen
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