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Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Titel: Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Childers
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war es schwer vorhersehbar, wie lange es dauern würde, bis der Film tatsächlich gedreht werden könnte. Man sagte mir, mit sechs bis acht Jahren müsste ich rechnen. Die gute Nachricht ist, dass unser Projekt bereits verwirklicht ist! Das wiederum hat die Idee eines Dokumentarfilms entstehen lassen, der ebenfalls verwirklicht werden wird. Im Rahmen meiner Recherche für dieses Projekt kehrte ich zusammen mit den Drehbuchautoren zu meinen alten Jagdgründen in Minnesota zurück.
    Zurück in die Vergangenheit
    Erst kurze Zeit zuvor war ich noch einmal dort gewesen, zur Beerdigung von Delane Watson, meinem allerbesten Freund. Es war eine seltsame Erfahrung, nach all diesen Jahren diesen Ort und meine alten Kumpels wiederzusehen. Mein Freund Norm Mickel ist jetzt einundsechzig. Er sieht immer noch sehr gut aus, größer und kräftiger als ich. Und er hat noch weniger Haare als ich, und die wenigen, die ihm geblieben sind, sind ergraut. Damals, als wir noch zusammen durch Minnesota fuhren, haben die Menschen eine Begegnung mit uns tunlichst vermieden.
    Nachdem Delane und ich aus der Stadt fortgegangen waren, saß Norm im Dutch Room, einer unserer Lieblingsbars, als ein Typ hereinkam und ihm seinen Baseballschläger über den Kopf schlug. Zwei Tage lag er im Koma und eine Woche im Krankenhaus. Wir sagten immer, das wäre nie passiert, wenn wir alle noch zusammen gewesen wären!
    Kaum zu glauben, dass Delane tot ist. Es fiel mir sehr schwer, seine Beerdigung zu halten, aber an diesem Tag bekehrten sich einige der ungezähmtesten Männer der Stadt zu Gott.
    Mit Pete Barsness habe ich damals in Grand Rapids in Minnesota viele Partys gefeiert. Man sieht ihm sein Alter an, uns anderen übrigens auch; er trägt einen sehr langen, zottigen Backenbart. Mein guter Freund Scott Wagner war dort zusammen mit seinem Bruder Bruce. Ich kannte beide sehr gut. Wir, die „Cohasset Boys“, hingen früher, als wir jung waren, zwischen zwölf und sechzehn, ständig in Scotts Keller herum und konsumierten Drogen. Seine Mutter – wir nannten sie Ma Wagner – rief manchmal in den Keller hinunter: „Was verbrennt ihr denn dort unten?!“ Und die Jungen riefen zurück: „Halt die Klappe, Mom!“ Was wir dort unten in diesem Keller getrieben haben, das wäre Stoff für eine eigene Dokumentation.
    Als ich mit dem Drehbuchautor einige Monate später durch Grand Rapids fuhr, kamen alte Erinnerungen zurück. Ich traf mich mit Norm und einigen der anderen zum Frühstück, und wir redeten über die alten Zeiten. Wenn ich bedenke, was ich in dieser Stadt alles getrieben habe, dann ist es ein Wunder, dass ich noch am Leben bin und nie ins Gefängnis kam.
    „Aber was ist mit all den Menschen, die ich zugrunde gerichtet habe? All die Menschenleben, die ich zerstört habe?“
    Norm sagte: „Vielleicht musstest du einige dieser Menschen zugrunde richten, damit du die Kinder in Afrika jetzt retten kannst.“
    Alte Gräber
    Das klang gut und beruhigte mich vielleicht auch ein wenig, aber ich fühlte mich ziemlich mies. Die Vergangenheit auf diese Weise noch einmal zu durchleben, wühlte mich innerlich sehr auf. Ich besuchte die Gräber von Menschen, die ich auf dem Gewissen hatte. Damals waren sie erst Kinder.
    Jackie Evins Grab war da, ein herzförmiger Granitstein ragte unter der dicken Schneedecke hervor. Sie war fünfundzwanzig, als sie bei einem Motorradunfall ums Leben kam, Jahre, nachdem ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Sie war eines der drei Mädchen auf jenem Friedhof, deren Jungfräulichkeit ich geraubt hatte. Ein anderes Mädchen beging Selbstmord, weil sie mit ihrer Drogenabhängigkeit nicht klarkam. Ich hatte ihr beim ersten Mal die Nadel in den Arm gestochen.
    Um meine Geschichte zukünftigen Generationen erzählen zu können, musste ich mich diesem Teil meiner Vergangenheit stellen, den ich zutiefst bereue. Was mit dem Anruf eines Nachrichtenproduzenten vier Jahre zuvor begonnen hatte, führte zur nationalen Anerkennung unserer Arbeit und dazu, dass unsere Arbeit viele Unterstützer fand. Diese Reise zwang mich aber auch, die dunkelsten Kapitel meiner Vergangenheit noch einmal neu zu durchleben, um sie wahrheitsgetreu wiedergeben zu können.
    Während ich in der eisigen Januarkälte vor diesen Grabsteinen stand, hatte ich das Gefühl, mich bei ihnen entschuldigen zu müssen. Ich war in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, aber ich hatte von Gott nichts wissen wollen. Ich hatte sie mit etwas bekannt gemacht, das Besitz von

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