Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)
Namenszug auf seine eigene Kreation gesetzt. Peter Fonda und einige andere Stars beteiligten sich an der Aktion. Alle diese Autogramme trieben den geschätzten Wert des Motorrads in die Höhe, auf 350.000 Dollar.
Auf einem farblich passenden Anhänger zogen wir mit dem Motorrad durch die Lande, stellten es bei Volksfesten, vor Kirchen und vor Universitäten aus und verkauften die Lose für zwanzig Dollar das Stück. Wenn Sie dies lesen, nennt ein glücklicher Gewinner dieses einzigartige Motorrad bereits sein Eigen. Es sei denn, er beschließt, es an eine der bekannten Persönlichkeiten zu verkaufen, die schon verlauten ließen, sie wollten dem Gewinner den geschätzten Wert bezahlen.
Während der Bericht im Fernsehen, das African Bike und der Schulterschluss mit bekannten Persönlichkeiten uns mehr nationale Anerkennung brachte, passierte etwas Seltsames. Neben den Spendern, die uns treu über die Jahre hinweg unterstützten, lenkten wir auch die Aufmerksamkeit von Menschen auf uns, die es sich leisten konnten, sehr viel Geld für eine gute Sache zu spenden.
Seltsam war allerdings, dass wohlhabende und sogar reiche Menschen besonders zögerlich waren. Die regelmäßigen Sponsoren, die fünfzig oder zwanzig Dollar im Monat für unsere Arbeit gaben, teilten meine Begeisterung für Afrika. Wenn ihr Budget in einem Monat einmal knapp war, verzichteten sie lieber auf etwas, weil sie wussten, dass die Kinder das Geld brauchten.
Zu gefährlich?
Ganz im Gegensatz zu einigen der wohlhabenden Menschen, die durch den Bericht im Fernsehen auf unsere Arbeit aufmerksam geworden waren oder durch Freunde von uns gehört hatten. Sie machten große Versprechungen und bekamen dann kalte Füße.
Potenzielle Spender mit tiefen Taschen kamen in den Tagen und Wochen nach dem Bericht im Fernsehen auf uns zu und versprachen, uns zu unterstützen, doch dann bekamen sie Bedenken wegen meiner Arbeit – als wäre in dem Fernsehbericht nicht offensichtlich geworden, was ich tue. Sie saßen da auf ihren Seidensofas in ihren teuer ausgestatteten Wohnzimmern, Menschen, die nie etwas Schlimmeres erlebt hatten, als dass sie in ihrem Lieblingsrestaurant einen schlechten Tisch zugewiesen bekamen, und wollten mir weismachen, sie könnten Schwierigkeiten bekommen, wenn sie meine Arbeit mit einer Spende unterstützten. Am liebsten hätte ich gesagt: „Kumpel, du weißt gar nicht, was Schwierigkeiten sind. Schwierigkeiten sind, wenn ein Trupp LRA mit Maschinengewehren auf dich losgeht, während du einen Malariaanfall hast. Das sind Schwierigkeiten.“
Eine sehr wohlhabende Dame in Kalifornien hörte von dem Waisenhaus und sagte mir 100.000 Dollar für unsere Arbeit zu. Und sie versprach, mich einigen ihrer einflussreichen Freunden vorzustellen, die ebenfalls großzügig spenden und vielleicht auch ihre Freunde zum Spenden bewegen würden. Ich erzählte von meinem Vorhaben, noch tiefer in den Sudan einzudringen, die LRA noch intensiver zu bekämpfen. Sie starrte mich eine Sekunde an und drückte verblüfft ihre perfekt manikürte Hand auf den Mund. Diamanten glitzerten an ihrem Handgelenk.
„Was passiert, wenn Sie nicht wieder herauskommen?“, fragte sie mit aufgerissenen Augen.
„Es wird auf jeden Fall ein Blutbad geben“, erwiderte ich. Bei einem Vorhaben wie meinem muss man damit rechnen, möglicherweise nicht wieder zurückzukommen. Hin komme ich auf jeden Fall, aber ob ich auch wieder zurückkomme, ist fraglich. Aber mehr davon gleich.
Ich hatte gehofft, dass diese Dame vielleicht sagen würde: „Sie riskieren Ihr Leben, um diese Kinder zu retten. Ich kann Ihnen zumindest von meinen vielen Millionen ein wenig finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Warum nur 100.000 Dollar? Ich gebe Ihnen 200.000! Mir tut eine solche Summe nicht weh. So viel gebe ich bei einer Einkaufstour aus.“
Doch stattdessen telefonierte sie mit ihrem Rechtsanwalt. Sein Rat brachte sie dazu, ihre Meinung in Bezug auf die Spende zu ändern. So wie ich es verstanden habe, hatte sie Bedenken, dass sie, wenn sie mich finanziell unterstützte und ein Mensch im afrikanischen Busch ums Leben kam, für seinen Tod verantwortlich gemacht werden könnte. Wenn ihre Freunde mir auf ihre Empfehlung hin Geld gäben, könnten ihre Freunde sie dafür anzeigen.
Ich bin kein Rechtsanwalt, aber meiner Meinung nach ist das kompletter Blödsinn. Die Mitglieder unserer Gemeinde in Central City, die kaum genug zum Leben haben, geben mir von ihrem wenigen Geld für Afrika. Aber da
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