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Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Titel: Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Childers
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Afrika-Plänen überfallen, dass sie sich kaum noch darüber wunderten.
    Das erste Tukul
    Zwei Monate später war ich wieder im Busch. Ich schlug mein Lager auf dem Land auf und fing an, es zu roden.
    Bald darauf suchte mich in Nimule ein Soldat auf: Ben William. Wie ich bereits erwähnte, verrieten seine dekorativen Narben auf der Stirn, dass er ein Dinka war, Angehöriger eines großen Stammes im Südsudan. Ich war Ben bereits in einem anderen Teil des Sudan begegnet. Nun hatte er von meinem Plan gehört, ein Heim für Kriegswaisen zu bauen. Also wartete er in der Stadt auf meine Ankunft, übernachtete im Freien und lebte von einem Tag zum anderen in der Zuversicht, dass ich irgendwann kommen würde. Als er erfuhr, dass ich wieder im Land war, suchte er mich.
    Dieser furchtlose Soldat umarmte mich fest und sagte: „Pastor, ich will dein Diener sein.“ Das war alles. Von da an wich er kaum noch von meiner Seite. Wir fuhren hinaus auf das Land, das ich gekauft hatte, mit nichts weiter im Gepäck als einer Bibel, einem Moskitonetz und einigen Maschinengewehren. Gleich in unserer ersten Nacht zog die LRA ganz dicht an unserem Lager vorüber. Aber wir sagten uns: „Rebellen oder nicht, wir haben eine Aufgabe zu erledigen!“
    Am nächsten Morgen holten Ben und ich unser Werkzeug hervor und entfernten das hohe Gras. Sobald wir Platz geschaffen hatten, bauten wir ein Tukul für uns. Diese afrikanischen Hütten haben einen Durchmesser von etwa drei Metern. Für den Bau einer solchen Hütte braucht man rund vier Tage. Einen Kamin oder auch nur ein Loch im Dach gibt es nicht. Der Rauch eines Feuers steigt nach oben und dringt durch das mit Gras gedeckte Dach. Von außen sieht das so aus, als stände die ganze Hütte in Flammen. Nachdem wir das erste Tukul errichtet hatten, rodeten wir weiter und erweiterten den Kreis um die Hütte Meter um Meter.
    Den Bauplan für die Anlage schenkte mir Gott eines Nachts in einer Vision. Ich sah genau vor mir, wie die Anlage einmal aussehen würde. Eine Schule würde da stehen, eine Klinik, Schlafsäle, eine Küche, eine Bibliothek und vieles andere.
    Wie sollten ein amerikanischer Pastor und ein Sergeant der sudanesischen Befreiungsarmee ein solches Projekt verwirklichen?
    Das war unmöglich. Aber bei Gott ist alles möglich.
    Selbst jetzt noch habe ich dieses erste Tukul vor Augen und sehe den Baum, an dem in dieser ersten Nacht mein Moskitonetz hing. Wenn ich mir vorstelle, was in den vergangenen Jahren geschehen ist, könnte ich Freudentränen vergießen. Heute steht an dieser Stelle unser Kinderdorf. Gottes Kinderdorf. Sie können es sich auf unserer Webseite, auf DVD oder im Fernsehen ansehen!
    Aber für mich ist es bis heute unbegreiflich, dass tatsächlich alles mit einem Moskitonetz anfing und dem ersten Tukul.
    Ohne Christus wäre dies nicht möglich gewesen. Niemals.
    Sicher in der Nacht: In den Schlafsälen des Kinderdorfes muss keiner Überfälle der LRA fürchten.
    Die erste Reise nach Afrika
    Als ich das erste Mal nach Afrika flog, hätte ich mir nicht im Traum vorstellen können, dass ich einmal ein Waisenhaus bauen würde. Meine erste Reise in den Sudan unternahm ich Ende 1998, nachdem ein weißer südafrikanischer Pastor in unserer Gemeinde von seinen Plänen berichtete, Geistliche für die südsudanesische Armee auszubilden. Ich wollte Aufbauarbeit in einer Stadt leisten, die nicht weit entfernt liegt.
    Aber ein kleines Kind, dessen Namen ich nicht einmal kenne, hat meine Pläne verändert. Und mein Herz. Und meinem Leben eine andere Richtung gegeben …
    Um das näher zu erklären, muss ich ein wenig in die Geschichte einsteigen. Seit 1955 liegt der Sudan mit sich selbst im Krieg – abgesehen von wenigen Jahren in den 70ern und 80ern. Der arabisch-moslemische Norden zwang dem Süden, in dem vorwiegend Christen und Anhänger der afrikanischen Religionen leben, seine Religion auf. Die Mehrheit des Volkes lebte im Norden, und im Norden war traditionell die politische Macht angesiedelt. Die Nordsudanesen versuchten, die sechs Millionen Nicht-Muslime im Süden dazu zu bringen, zum Islam zu konvertieren. Im Rahmen der kriegerischen Auseinandersetzungen wurden in den vergangenen Jahrzehnten bis zu vier Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben und zwei Millionen getötet. Zwei Millionen.
    Die größte Gefahr für das südsudanesische Volk geht meiner Meinung nach von einem skrupellosen Gangster aus: Joseph Kony. Er ist der Anführer der LRA-Rebellengruppe. Der Norden

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