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Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)

Titel: Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Childers
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das Kind bereits tot und sein Unterkörper abgetrennt. Ein Opfer unter Millionen, deren Namen keiner kannte.
    Das Versprechen
    Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten. Obwohl ich den Anblick nicht ertragen konnte, schien es unmöglich, den Blick abzuwenden. Das Bild vor meinen Augen verschwamm und wurde wieder klar, während mir die Tränen über die Wangen liefen.
    „Ich will tun, was in meiner Macht steht, um den Menschen im Sudan zu helfen.“
    Es war meine Stimme, aber es fühlte sich nicht so an, als kämen die Worte von mir.
    „Herr, ich verspreche dir hier und jetzt, dass ich mich nach Kräften bemühen werde, diesen Menschen zu helfen. Diesen Kindern. Das verspreche ich! Was immer dazu nötig ist, Herr! Egal, was es kostet!“ Ich wiederholte die Worte immer wieder. „Egal, was es kostet. Egal, was es kostet.“
    In diesem Augenblick war es, als hätte eine Gegenwart von mir Besitz ergriffen, und von da an war mein Leben nicht mehr dasselbe. Ich wusste nicht, wie diese Veränderung aussehen würde oder wie sie sich vollziehen würde. Ich wusste nur, dass etwas geschehen würde.
    Aber wie sollte das gehen? Ich besaß eine Baufirma und das Geschäft blühte. Ich besaß Mietobjekte und Grundstücke. Entgegen aller Erwartungen hatte Sam Childers, Schulabbrecher und ehemaliger Drogendealer, den amerikanischen Traum für sich verwirklicht. Doch als ich jetzt auf einer unbefestigten Straße in der afrikanischen Tiefebene, auf der anderen Seite der Weltkugel, vor diesem kleinen Körper stand, hatte das alles plötzlich seine Bedeutung verloren.
    Nach meiner Rückkehr in die Staaten war ich zum Frühstück bei meiner Mutter. Obwohl ich seit vielen Jahren verheiratet war, hatte es sich seit dem Tod meines Vaters bei uns zur Tradition entwickelt, dass ich mehrmals in der Woche mit meiner Mutter frühstückte. Sie wohnte uns gegenüber und nach wie vor in dem Haus, in dem ich aufgewachsen war. Ursprünglich war es ein Wohnwagen, den mein Vater auf das Grundstück gestellt hatte. Im Laufe der Jahre hatte er einige Zimmer angebaut und ein Dach daraufgesetzt, das Haus weiß angestrichen und ein großes schwarz-weißes Schachbrettmuster auf das Garagentor gemalt.
    Ich saß am Küchentisch, wo ich schon Hunderte Male gesessen hatte, umgeben von vertrauten Geräuschen und Gerüchen. Aber meine Gedanken waren ganz woanders.
    Meine Mutter blickte mich an. Einer Mutter kann man nichts vormachen. Sie fragte: „Sam, alles in Ordnung?“
    Ich setzte zu einer Antwort an, doch die Worte wollten mir nicht über die Lippen kommen. Meine Tränen ließen sich nicht zurückhalten. Schließlich stieß ich mühsam hervor: „Nein, nichts ist in Ordnung.“
    Darauf erwiderte sie nichts. Sie setzte sich neben mich und ließ mich eine Weile weinen. Dann fragte sie leise: „Was ist los?“
    Ich blickte sie mit geröteten Augen an und erwiderte: „Ich glaube, ein Teil von mir ist in Afrika geblieben.“ Dann legte ich mein Gesicht an ihre Schulter und schluchzte wie ein Kind.



3
    Drogen und Prügeleien
    Bilder meiner Kindheit
    „Junge, eines Tages wird dich noch mal jemand umbringen!“
    Bis kurz vor seinem Tod hat mein Vater mir das vermutlich tausendmal prophezeit. Er meinte das nicht ernst – manchmal klang es beinahe wie ein Scherz, obwohl ein Körnchen Wahrheit darin lag. Es war seine Art mir zu sagen, dass ich zu draufgängerisch und entweder zu mutig oder zu dumm war, um vor anderen Angst zu haben. Solche Charaktereigenschaften können zum Erfolg führen. Aber sie können auch ins Unglück stürzen, und in meiner Jugend bevorzugte ich diese Richtung. Vaters Jugenderlebnisse faszinierten mich. Als er jünger war, hatte er aktiv Boxsport betrieben und auch eine Ausbildung in der Elite des Militärs absolviert – im Marinekorps. Er war mein großes Vorbild, und ich wollte das sein, was ich in ihm sah. Doch ich schoss weit über das Ziel hinaus, obwohl ich glaube, dass er nie erfuhr, wie weit ich vom Weg abgekommen war.
    Starke Eltern
    Paul Childers war ein gläubiger Mann, der sich alles im Leben hart erarbeitet hatte. Er war mein Held. Während der Großen Wirtschaftskrise ging er in der dritten Klasse von der Schule ab, um Geld zu verdienen. Seine Mutter, eine Indianerin aus dem Stamm der Cherokee, starb, als er ungefähr fünf war. Seinen Vater verlor er ein paar Jahre später. Seit seinem vierzehnten Lebensjahr sorgte er für sich selbst. Auf einem Güterzug fuhr er nach Florida und erlernte dort einen Beruf. Mehr als

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