mach's mir: gierig (German Edition)
Blick – wirklich total unbeabsichtigt! – ins Schlafzimmer seiner Nachbarin. Konnte er doch nichts dafür, dass sie keine Gardinen vor den Fenstern hatte. Und? Was sah er da? Sie lag wieder auf ihrem Bett. Mit auseinandergeklappten Beinen. Wie am Tag zuvor machte sie es sich mit diesem Monster-Dildo und blickte Justus mit großen, hungrigen Augen an. Neben ihr lag etwas, das er besser nicht eindeutig definieren wollte. Er hatte da allerdings eine Vermutung. Er stürzte von der Leiter, robbte wieder zum Telefon und rief Toby an. „Hör zu! Sie liegt schon wieder auf ihrem Bett.“
„Ich auch!“ stöhnte sein Freund. „Also, mach’s kurz.“
„Äh..“, stammelte Justus. „Sag mal, gehst du ans Telefon, wenn du gerade Sex hast?“
„Ja, klar. Ich dachte, es ist ein Notfall oder so. Schließlich bist du mein Freund.“
Justus hätte am liebsten aufgelegt. So peinlich war ihm die Störung. „Und was sagt deine Freundin dazu, wenn du mit mir telefonierst, während ihr Sex habt?“
„Sie ist nicht“, Toby senkte seine Stimme ab. „Sie ist nicht meine Freundin, das hab ich dir doch schon gesagt. Also, was ist los?“
Justus nahm sich vor, beim nächsten Bier ein ernstes Wörtchen mit Toby zu sprechen. So ging das nicht weiter. So konnte man nicht mit Frauen umgehen. Jetzt wollte er aber erst einmal von seiner Nachbarin erzählen. „Sie macht es schon wieder! Auf ihrem Bett! Mit diesem Monster-Dildo. Das kann nicht gesund sein.“
„Und? Hat sie dich wieder angelächelt?“
„Ja! Und sie hat noch so ein komisches Teil neben sich liegen.“
„Welche Farbe?“ Toby atmete heftiger.
„Gold? Mit Schnallen.“ Justus lauschte. Was machte Toby da auf der anderen Seite?
„Die Lady scheint Geschmack zu haben. Sie will, dass du rüber kommst, damit sie sich das Ding umschnallen kann, um es dir zu besorgen.“ Er atmete noch heftiger. Beinahe klang es nach einem Stöhnen.
Justus versuchte, bei der Sache zu bleiben. „Mir?“
„Ja! Mit dem goldenen Teil! Rollentausch! Verstehst Du?!“ Toby schrie laut auf.
„Hattest du gerade einen Orgasmus? Während wir telefonieren?“ Justus legte empört auf und krabbelte zurück zum Fenster. Seinem Freund war echt nicht mehr zu helfen. Vorsichtig stellte er sich zurück auf die unterste Sprosse der Leiter und reckte seinen Hals, sodass er so gerade eben ins nachbarliche Schlafzimmer sehen konnte. Jetzt stand die Traumfrau von ihrem Bett auf und streckte sich nackt durch. Anschließen verließ sie zu Justus Bedauern das Zimmer. Irgendwie hätte er ihr gern doch noch ein wenig bei ihrem perversen Spielchen zugesehen. Also stand Justus von nun an jeden Tag, um punkt 17 Uhr, am Fenster, wenn sie in ihr Schlafzimmer kam, um es sich selbst zu machen. Das goldene Ding, was er mithilfe des Fernglases inzwischen als Umschnall-Dildo entlarvt hatte, lag immer neben ihr. Hin und wieder lächelte sie ihn neckisch an. Und Justus lächelte neckisch zurück. Er spürte, da war eine Verbindung zwischen ihnen. Ganz ohne Worte. Sie hatten täglich ihre Verabredung, aber nie trafen sie sich wirklich.
Aber morgen, das nahm er sich vor, würde er sie per Handzeichen fragen, ob er zu ihr rüberkommen sollte. Er würde es wagen. Jeder, so fand Justus, sollte etwas in seinem Leben wagen. Neue Gebiete erforschen, sich auf Abenteuer einlassen. Vielleicht konnte sie ihm mit ihrem goldenen Umschnall-Dildo etwas zeigen, wovon Toby keine Ahnung hatte. Justus wollte wissen, wie es war, als Mann von einer Frau genommen zu werden. Im Grunde genommen würde damit ein soziologisches Experiment starten. Sie würde bestimmt vorsichtig sein. Ganz liebevoll würde sie sich ihm nähern, ihn gut vorbereiten, sanft und Stück für Stück in ihn eindringen, um ihn dann zunehmend kräftiger zu stoßen. Niemals würde er Toby davon erzählen. Es würde ihr süßes Geheimnis bleiben. Für immer.
7.
Die geheime Höhle
Zugegeben: Loulou war ein verrücktes Huhn. Na und? Sie stand eben drauf, wenn Angelo ihr beim Sex direkt und unverblümt seine heißen Fantasien ins Ohr raunte. „Ich sage euch, Mädels“, zwitscherte sie beim Mittagessen in der Kantine ihren Kolleginnen entgegen. „Wenn mein süßer Schatz mir brühwarm erzählt, was bei ihm gerade in Sachen Kopfkino läuft, macht mich das heißer als heiß.“
Pikiert, aber auch total neugierig stocherten ihre Kolleginnen in ihrem Leipziger Allerlei herum und spitzten die Ohren. Und
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