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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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weiß, dass er dafür verantwortlich ist.“
    Kalter Schweiß rann zwischen Annies Brüsten über die Haut. Sie wusste genau, was Rachel machen würde. Sie hätte an ihrer Stelle genau das Gleiche getan: Sie würde zu Gregory gehen und ihm so lange zusetzen, bis er ihr erzählte, was sie wissen wollte.
    Und wenn Gregory wütend genug war, um Rachel die Wahrheit zu sagen, dann steckte sie – Annie – tief im Dreck. Und das war noch milde ausgedrückt.
    Sie merkte kaum den flüchtigen Kuss, den Courtney ihr auf die Wange gab. „Mein Bus ist da. Tschüss, Mom.“
    „Tschüss, Darling“, erwiderte Annie gedankenverloren.
    Rachel stand in der mit grünem Marmor ausgekleideten Lobby des Jackson Building in der Montgomery Street, während die Leute an ihr vorbei zu der Reihe von Aufzügen im hinteren Bereich eilten. Sie versuchte, nicht im Weg zu stehen, und ließ ihren Blick über die Liste der Anwaltskanzleien, Makler und anderen ähnlichen Unternehmen wandern, bis sie Shaw and Associates entdeckte: 17. Stockwerk, Suite 1720.
    Am Abend zuvor hatte sie den Beschluss gefasst, Gregory Shaw zur Rede zu stellen. Doch jetzt kam ihr der Gedanke, in sein Büro zu stürmen und von ihm zu verlangen, seinen Auftraggeber preiszugeben, völlig lächerlich vor. Das war eine vertrauliche Information. Warum sollte er sie ihr geben? Er mochte unhöflich und grob und noch einiges andere sein, aber er hätte niemals so erfolgreich werden können, wenn er sich nicht an bestimmte Grundsätze hielt.
    „Miss? Kann ich Ihnen behilflich sein?“
    Rachel drehte sich um und sah, dass ein Wachmann sie anlächelte. Sie erwiderte das Lächeln. „Nein, danke, ich habe schon gefunden, wonach ich gesucht habe.“
    Der Wachmann tippte an seine Mütze und ging zurück zu seinem Schreibtisch auf der anderen Seite der Lobby.
    Rachel blickte wieder auf Gregorys Namen – weiße Buchstaben auf schwarzem Grund. Wer hat dich beauftragt, Gregory? Schwester Mary-Catherine hatte Sal Dassante im Verdacht, aber das ergab keinen Sinn. Warum sollte der sich an Gregory wenden, wenn er schon einen Privatdetektiv beauftragt hatte?
    Je länger sie darüber nachdachte, umso überzeugter war sie, dass Gregory den Fall übernommen hatte, um jemandem einen Gefallen zu erweisen. Und egal, wie sehr sie sich auch gegen diesen Gedanken wehrte, dieser Jemand nahm fast unweigerlich die Gestalt ihrer Schwester an. Annie mochte Gregory hassen, aber sie war durchaus fähig, ihre persönlichen Empfindungen zurückzustellen, um das zu bekommen, was sie haben wollte: Spaulding Vineyards.
    Die Frage war nur, ob sie jemals herausfinden konnte, dass Annie sie verraten hatte.
    Die Lösung zu dieser Frage kam ihr, als sie einen Mann sah, der mit einer Aktentasche in der Hand zu einem öffentlichen Telefon in der Nähe des Wachmanns ging. Lächelnd holte sie ihr Mobiltelefon aus der Handtasche, suchte Gregorys Nummer heraus und wählte.
    „Shaw and Associates“, sagte eine Frauenstimme am anderen Ende.
    „Guten Morgen“, erwiderte Rachel und hoffte, dass es ihr einigermaßen gelang, Annies Stimme zu imitieren. „Hier ist Annie Spaulding. Ich glaube, dass ich meine Aktentasche verloren habe, und ich habe überlegt, ob ich sie vielleicht bei Ihnen vergessen habe, als ich letzte Woche im Haus war.“
    „Ich glaube nicht, Miss Spaulding, aber ich werde in Mr. Shaws Büro nachsehen. Einen Moment bitte.“ Die Sekretärin war nach wenigen Augenblicken wieder am Apparat. „Es tut mir Leid, Miss Spaulding, aber ich kann sie nicht sehen. Ich bin sogar fast sicher, dass Sie keine Aktentasche hatten, als Sie hier waren, nur Ihre Handtasche.“
    Rachel atmete tief ein, während sie große Ernüchterung fühlte. Wenn Annie in diesem Augenblick bei ihr gewesen wäre, dann hätte sie sie auf der Stelle erwürgt. Da sie nicht hier war, würde sie sich mit Gregory begnügen müssen. „Danke“, sagte sie und bemühte sich, ihren Zorn unter Kontrolle zu halten. „Dann habe ich sie wohl irgendwo anders stehen lassen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Ist Gregory zufällig im Haus?“
    „Ich bedauere, nein.“
    „Wann erwarten Sie ihn zurück.“
    „Erst am späten Vormittag.“
    Frustriert bedankte sich Rachel bei der Sekretärin und schaltete ab. Gregory Shaw würde noch warten müssen.
    Es war eine lange und ruhelose Nacht gewesen. Noelle hatte sich immer wieder im Bett umhergewälzt, während Gregory darauf geachtet hatte, dass sie ihr Handgelenk nicht weiter verletzte. Um acht Uhr morgens

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